Béla Egger

Bernhard Béla Egger (* 18. Mai 1831 in Ofen (Buda); † 5. Juli 1910 in Wien) war ein Industrieller in der Frühzeit der Elektrotechnik.

Egger machte eine Ausbildung zum Schlosser und Mechaniker. Ab 1859 war er in Wien ansässig, wo er nach der Erfindung der Telegrafie 1862 oder 1867 die Mechanische Werkstätte und Telegraphenbauanstalt B. Egger gründete. 20 Jahre später wurde diese unter Mitwirkung seiner beiden Brüder in die Erste österreichische Fabrik für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung B. Egger & Co. umgewandelt.

In Budapest gründete er eine Fabrik zur Produktion von Schwach- und Starkstromgeräten und bald darauf eine zweite Fabrik für Glühlampen.

Im Jahr 1880 stellte er auf der Wiener Gewerbeausstellung eine kleine, temporäre elektrische Bahn mit 200 m Länge aus – die erste in Österreich und weltweit die zweite.[1] Er richtete die Beleuchtungsanlage der Hermesvilla ein und die Straßenbeleuchtung vom Lainzer Tor zur Hermesvilla mit Gleichspannung und Glühlampen in Reihenschaltung. 1882 gründete er zusammen mit seinen Brüdern Jakob, David und Heinrich gemeinsam mit Johann Kremenezky in Wien die „Erste österreichisch-ungarische Fabrik für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung, Egger, Kremenezky & Co“, die Bogenlampen und Dynamomaschinen produzierte. 1884 trat er aus der Firma aus.

Während der Weltausstellung 1873 in Wien beleuchtete er mittels Marinescheinwerfern mit starken Lichtbogenlampen die Votivkirche und den Kahlenberg. 1893 trat Ferdinand Porsche in die Vereinigte Elektrizitäts-AG Béla Egger in Wien ein.[2]

Im Jahr 1896 wurden alle drei Werke in die Vereinigte Elektrizitäts AG vorm. B. Egger & Co. eingebracht, die von der Niederösterreichischen Escompte-Gesellschaft kontrolliert wurde. 1899 kam es zur Trennung der österreichischen und ungarischen Fabriken. Mit der Pester Ungarische Commercial-Bank gründete er die Vereinigte Elektrizitäts- und Maschinenfabriks-AG zur Übernahme der dortigen Fabriken. Der wesentliche Aktienbesitz verblieb bei seiner Wiener Gesellschaft. Im Jahr 1907 spalteten die Budapester Betriebe sich wieder in die Vereinigte Elektrizitäts- und Maschinenfabriks AG und die Vereinigte Glühlampen- und Elektrizitäts AG, in der Tungsram-Glühbirnen produziert wurden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rainer Leitner: Wie von Zauberkraft gezogen…. kfunigraz.ac.at. Abgerufen am 26. Juni 2011.
  2. Rudolf Vierhaus: Deutsche biographische Enzyklopädie: (DBE). Walter de Gruyter, 2007, ISBN 978-3-598-25038-5, S. 34 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).