Bärbl Bergmann

Bärbl Bergmann (* 5. September 1931 in Berlin als Bärbl Heyl; † 14. April 2003 in Potsdam) war eine deutsche Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie war die erste Frau, die im DEFA-Studio für Spielfilme als Regisseurin arbeitete.

Leben

Bergmann absolvierte nach dem Abitur zunächst von 1950 bis 1952 an der Hochschule für angewandte Kunst Weißensee eine Ausbildung zur Fotografin. Anschließend folgte ein Praktikum bei der DEFA und die Tätigkeit als Regie-Assistentin unter anderem für Wolfgang Bartsch und Heiner Carow. Ab 1955 war sie als Regisseurin im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme tätig und arbeitete ab 1958 als Regisseurin und Autorin freischaffend für das DEFA-Studio für Spielfilme. Sie widmet sich vor allem dem Kinderfilm und gab ihr Regiedebüt 1959 beim Kurzfilm Ein ungewöhnlicher Tag, für den sie auch das Drehbuch schrieb. Sie war die erste Regisseurin im DEFA-Spielfilmstudio, das mit Evelyn Schmidt, Hannelore Unterberg, Ingrid Sander, Iris Gusner, Christa Mühl, Karola Hattop und Ingrid Reschke nur wenige Spielfilmregisseurinnen hervorbrachte.

Von 1964 bis 1967 lebte Bergmann in Ägypten, wo sie mit ihrem Ehemann Helmut Bergmann (1926–1998) am Cinema High Institute in Kairo unterrichtete. Für das Kairoer Fernsehen entstand 1966 der Film Hänsel und Gretel mit Helmut Bergmann an der Kamera. Zurück in Deutschland übernahm Bergmann bei dem Fernsehfilm Othello unter Walter Felsenstein und Georg Mielke die Regie-Assistenz. Von 1972 bis 1983 war Bergmann im DEFA-Studio für Dokumentarfilme angestellt und arbeitete anschließend an der Sektion Spielfilm und am Bezirkszentrum Potsdam im Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR.

Bergmann lebte in Potsdam, wo sie 2003 verstarb. Sie wurde im Grab ihres Mannes auf dem Goethe-Friedhof in Potsdam-Babelsberg beigesetzt.[1]

Filmografie (Auswahl)

  • 1954: Anfertigen eines Handpuppenkopfes (Kurzdokumentarfilm)
  • 1956: Das Flaschenteufelchen (Kurzfilm)
  • 1956: Wohlgemeinte Rezepte (Kurzdokumentarfilm)
  • 1956: Hokupkus Fidibus (Kurzfilm)
  • 1959: Ein ungewöhnlicher Tag (Kurzfilm)
  • 1960: Die Achatmurmel
  • 1963: Rüpel
  • 1969: Othello (TV, Regie-Assistenz)
  • 1975: Die Biene bleibt dran (nur Drehbuch)
  • 1978: Das Blut (Kurzdokumentarfilm)
  • 1980: Wegweiser Gesundheit: Verantwortung Erwachsener bei Alkoholmißbrauch (Szenarium)
  • 1983: Automärchen (Regie-Assistenz)

Literatur

  • Ralf Schenk: Bärbl Bergmann – Sie war die erste Spielfilmregisseurin der DEFA. In: Ralf Schenk & Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme, Schriftenreihe der DEFA-Stiftung, Bertz + Fischer Verlag, Berlin: 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 41–46.
  • Bärbl Bergmann. In: Ingelore König, Dieter Wiedemann, Lothar Wolf (Hrsg.): Zwischen Marx und Muck. DEFA-Filme für Kinder. Henschel, Berlin 1996, ISBN 3-89487-234-9, S. 426.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Grabfoto auf razyboard.com (Memento des Originals vom 3. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.razyboard.com