Ayọ

Ayọ am Nationaltheater, Warschau (2008)

Ayọ (* 14. September 1980 in Frechen;[1] bürgerlicher Name Joy Olasunmibo Ogunmakin) ist eine deutsche Sängerin, die vorwiegend auf Englisch, bei Liveauftritten teilweise auch auf Französisch singt. Ihr Stil ist eine Mischung aus Soul, Reggae und Folk.

Leben

Ayọ ist Tochter eines Nigerianers und einer in Deutschland geborenen Roma.[2] Sie lernte mehrere Instrumente zu spielen, als Kind Geige, als Jugendliche Klavier und später Gitarre.[3] Teile ihrer frühen Kindheit verbrachte sie in Nigeria. Mit 21 Jahren fing sie an zu reisen, lebte danach zeitweise in London und ließ sich später im Pariser Quartier des Halles nieder. Hier begann sie mit der Produktion ihres Debütalbums Joyful.[4]

Das Wort Ayọ, mit Punkt unter dem „o“ geschrieben und offen gesprochen, bedeutet auf Yoruba „Freude“. Der Titel ihres Debütalbums bezieht sich darauf. Ayo ohne Punkt unter dem „o“ ist der Name eines Brettspiels.[5]

Ayọ in Monte-Carlo am 30. August 2007

Bis 2007 lebte Ayọ im Kerpener Stadtteil Brüggen. Zusammen mit dem Musiker und Produzent Patrice Bart-Williams, von dem sich später trennte,[6] hat sie einen Sohn, der 2005, sowie eine Tochter, die 2010 geboren wurde.[1] Ende 2007 zog die Familie in die USA, ins West Village im New Yorker Stadtteil Manhattan.[7] Aus einer neuen Beziehung wurde ihr zweiter Sohn 2017 geboren.

Ayọ trat 2002 im Vorprogramm des englischen Sängers Omar auf. Sie nahm am SWR3 New Pop Festival 2007 im Theater Baden-Baden teil. 2007 machte die Sängerin eine Tour durch Deutschland und die USA.

Sie schrieb fast alle Lieder ihres ersten Albums Joyful selbst. Der Produzent der US-amerikanischen Sängerin Norah Jones, Jay Newland, produzierte die zwölf Titel des Albums. Das Album wurde 2006 zuerst in Frankreich und Italien veröffentlicht. In Frankreich erreichte es 2006 Platinstatus für mehr als 200.000 verkaufte Exemplare. In Frankreich wurden 374.000 Kopien verkauft[8] und das Album erreichte als höchste Chartposition den 6. Platz.[9] Das Album erreichte in den Schweizer Charts Platz 35.[9] Auch ihre erste Single Down on My Knees war in den Charts vertreten. In Deutschland war das Album zwölf Wochen in den Charts mit Platz 40 als höchster Platzierung.[10]

Ende September 2008 erschien ihr zweites Album Gravity at Last. Dieses enthält 13 Lieder, die Ayọ selbst schrieb und komponierte. Das Album wurde in nur fünf Tagen in den Compass Point Studios in Nassau auf den Bahamas aufgenommen und von Jay Newland mitproduziert.[11]

Ayọs drittes Album Billie-Eve – benannt nach ihrer Tochter – erschien am 7. März 2011 in Frankreich. Es wurde teils im Sear Sound Studio in New York aufgenommen. Vier der insgesamt 15 Lieder des Albums (darunter It Hurts und Real Love) wurden später in Paris aufgezeichnet. An dem Album haben Craig Ross (der Gitarrist von Lenny Kravitz), der Rapper Saul Williams, Matthieu Chedid und Gail Ann Dorsey mitgewirkt. Als erster Titel aus dem Album wurde I’m Gonna Dance als Single und Video veröffentlicht.[12][13]

2013 begann Ayọ mit der Aufnahme ihres vierten Albums Ticket to the World mit dem Produzenten ihrer ersten zwei Alben, Jay Newland.[14] Das Album wurde am 14. März 2014 veröffentlicht.[15]

Ebenfalls 2014 übernahm sie im Spielfilm Mord in Pacot (Meurtre à Pacot), einer haitianisch-französisch-norwegischen Koproduktion, die Hauptrolle. Im Jahr 2016 spielte Ayọ die weibliche Hauptrolle in dem deutsch-französischen Kinofilm Volt.

Am 6. Oktober 2017 wurde das fünfte Album der Sängerin veröffentlicht, welches nach ihr Ayọ benannt wurde. Aus diesem Album wurden zuvor zwei Singles veröffentlicht, I’m a Fool im Juni und Paname im September 2017.

Ayọs sechstes Album Royal wurde am 31. Januar 2020 veröffentlicht.

Diskografie

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH FR BEW
2006JoyfulDE40
Platin
Platin
[17]
(12 Wo.)DE
CH35
Gold
Gold

(61 Wo.)CH
FR6
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(129 Wo.)FR
BEW35
(51 Wo.)BEW
2008Gravity at LastDE55
(3 Wo.)DE
CH10
(16 Wo.)CH
FR1
Platin
Platin

(50 Wo.)FR
BEW18
(30 Wo.)BEW
2011Billie-EveDE93
(1 Wo.)DE
CH25
(6 Wo.)CH
FR8
Gold
Gold

(16 Wo.)FR
BEW11
(17 Wo.)BEW
2013Ticket to the WorldDE76
(1 Wo.)DE
CH28
(3 Wo.)CH
FR11
(21 Wo.)FR
BEW20
(16 Wo.)BEW
2017AyọFR93[18]
(4 Wo.)FR
2020RoyalCH59
(2 Wo.)CH
FR31
(7 Wo.)FR
BEW89
(4 Wo.)BEW

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH FR BEW
2009On aime, on aide
FR16
(2 Wo.)FR
2011I’m Gonna Dance
Billie-Eve
FR90
(1 Wo.)FR
How Many People?
Billie-Eve
FR71
(1 Wo.)FR
2013Fire
Ticket to the World
FR40
(14 Wo.)FR
BEW45
(1 Wo.)BEW

Weitere Singles

  • 2006: Down on My Knees (Joyful)
  • 2008: Slow Slow (Run Run) (Gravity at Last)
  • 2013: I’m Walking (Ticket to the World)
  • 2017: I’m a Fool (Ayọ)
  • 2017: Paname (Ayọ)
  • 2019: Beautiful (Royal)
  • 2020: Rest assured (Royal)
  • 2021: I’ll Be Right Here (Royal (Deluxe Edition))

Videoalben

  • 2007: AYO Live in Monte Carlo (vom PBS)
  • 2007: Live at the Olympia (FR:PlatinPlatin)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

Platin-Schallplatte

  • Polen Polen
    • 2008: für das Album Gravity at Last

2× Platin-Schallplatte

  • Polen Polen
    • 2007: für das Album Joyful

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Deutschland (BVMI)0! G Platin1200.000Einzelnachweise
 Frankreich (SNEP) Gold1 4× Platin4360.000infodisc.fr snepmusique.com
 Griechenland (IFPI) Gold10! P20.000Einzelnachweise
 Italien (FIMI) Gold10! P40.000Einzelnachweise
 Polen (ZPAV)0! G 3× Platin360.000olis.pl
 Schweiz (IFPI) Gold10! P15.000hitparade.ch
Insgesamt 4× Gold4 8× Platin8

Filmografie

  • 2014: Mord in Pacot (Meurtre à Pacot, Verweistitel Mord in Haiti)
  • 2016: Volt

Auszeichnungen

Siehe auch

Quellen

  1. a b Biographie auf fan-lexikon.de
  2. Ayo. im Interview: "Die Produzenten dachten, sie könnten aus mir eine Pop-Göre machen." planet-interview.de, 30. April 2007, abgerufen am 25. Juni 2013.
  3. Interview auf hitparade.ch.
  4. offizielle Biografie
  5. Ayo: The Yoruba Game Board
  6. La grande famille d’Ayo
  7. Home News Tribune The future looks bright for Afro-German singer Ayo
  8. fanofmusic.free.fr
  9. a b swisscharts.com
  10. Chartverfolgung Ayo (Memento vom 18. November 2007 im Internet Archive)
  11. AYO revient avec un nouvel album, Gravity At Last (Memento vom 6. Juli 2010 im Internet Archive)
  12. La chanteuse Ayo sortira son troisième album, "Billie-Eve", le 7 mars (Memento vom 20. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  13. Ayo is back with her third album 'Billie Eve' (Memento vom 11. März 2011 im Internet Archive)
  14. Joe D’Ambrosio Management – Jay Newland
  15. CD-Lexikon.
  16. a b DE AT CH FR BEW
  17. a b c AYO – NOSPR – Polish National Radio Symphony Orchestra, Katowice (Memento vom 4. Juni 2020 im Internet Archive)
  18. snepmusique.com
  19. Globes de Cristal 2014 (Memento vom 11. März 2014 im Internet Archive)

Literatur

  • Ayọ, chanteuse soul-folk en fulgurante ascension (Ayọ, kometenhafter Aufstieg einer Soul-Folk-Sängerin), in: Le Monde, 15. Dezember 2006.

Weblinks

Commons: Ayọ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Ayo en Concert au Sporting Monte Carlo - Monaco le 30 Aout 2007
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Singer Ayo. at the Teatr Narodowy in Warsaw on 19. November 2008