Axel Kwet

Axel Alexander Karl Kwet (* 5. Februar 1965 in Esslingen am Neckar) ist ein deutscher Herpetologe.

Leben

Kwet ist der Sohn eines Automobilverkäufers. Nach dem Abitur im Jahr 1984 und dem Zivildienst von 1984 bis 1986 absolvierte er bis 1993 ein Biologie-Studium an der Eberhard Karls Universität Tübingen, das er mit der Diplom-Arbeit Biologie, Ökologie und Schutz der Amphibien im NSG Federsee abschloss. Von 1994 bis 1996 war er Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Landschaftsplanung und Ökologie der Universität Stuttgart und am Lehrstuhl Spezielle Zoologie an der Universität Tübingen. 1993 begann er sein Doktoratsstudium an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, wobei er 1995 im Rahmen eines Kooperationsabkommen mit der Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul (PUCRS) in Porto Alegre, Brasilien, Feldstudien im Waldschutzgebiet Pró-Mata, Rio Grande do Sul, durchführte. Im Oktober 2000 wurde er mit der Dissertation Anurengemeinschaft des Araukarienwaldes von Rio Grande do Sul: Diversität, Reproduktion und Ressourcenaufteilung zum Doktor der Naturwissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen promoviert. Von 2000 bis 2002 war er wissenschaftlicher Volontär am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart. Im Jahr 2002 war er Gastdozent an der PUCRS und der Universidade de Santa Cruz do Sul (UNISC) im Bundesstaat Rio Grande do Sul, Brasilien. Von 2002 bis 2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der herpetologischen Abteilung des Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, wo seine Hauptaufgaben die Inventarisierung der wissenschaftlichen Sammlungen und die herpetologische Forschungsarbeit waren. Seit 2003 ist er Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) im Bereich Feldherpetologie, Arten- und Naturschutz. Ferner ist er Mitglied bei der Societas Europea de Herpetologia, der Sociedade Brasileira de Herpetologia und bei der Asociación Herpetológica Española. Seit 2006 ist er Redakteur und Lektorat beim Verlag Natur und Tier in Münster.

Kwets Forschungsarbeit konzentriert sich vornehmlich auf die neotropische Froschlurchfauna, insbesondere in Südbrasilien und Uruguay. Seine systematisch-taxonomischen sowie bioakustischen Untersuchungen gipfelten mehrfach in Neubeschreibungen von Arten oder in Revisionen von Artengruppen.

Zu Kwets Erstbeschreibungen zählen Boana stellae, Trachycephalus dibernardoi, Pseudis cardosoi, Scinax imbegue, Scinax tymbamirim, Pseudopaludicola florencei, Adenomera araucaria, Adenomera engelsi, Elachistocleis erythrogaster und Proceratophrys brauni.

Schriften

  • Frösche im brasilianischen Araukarienwald, 2001
  • (mit Stephan Schorn): Feuersalamander, 2010
  • (mit Rodrigo Lingnau und Marcos Di-Bernardo): Anfibios Amphibien Amphibians Serra Gaucha, 2010
  • Reptilien und Amphibien Europas, 2015
  • (mit Manfred Niekisch): Amphibien und Reptilien der Neotropis. Entdeckungen deutschsprachiger Forscher in Mittel- und Südamerika Mertensiella-Band Nr. 23, 2016

Literatur

  • Interview: Axel Kwet In: Fabrizio Li Vigni: A Life for Reptiles and Amphibians, Edition Chimaira, 2013, ISBN 978-3-89973-199-6, S. 140–146

Weblinks