Avinguda Diagonal

Koordinaten: 41° 23′ 47″ N, 2° 9′ 29,3″ O

Die Avinguda Diagonal
Kreuzung von Avinguda Diagonal und Passeig de Gràcia
Ende der Avinguda Diagonal am Meer mit dem Telefónica-Hochhaus Diagonal ZeroZero

Die Avinguda Diagonal [əβiŋˈguðə ðiəɣuˈnal] (katalanisch für „Diagonale Allee“) gehört zu den bedeutendsten und bekanntesten Straßen Barcelonas. Ihren Namen erhielt sie, weil sie in ihrem Kernstück das schachbrettartige Straßenmuster des Stadtbezirks Eixample diagonal durchschneidet.

Die Diagonal beginnt an der west-südwestlichen Stadtgrenze Barcelonas als Verlängerung der Regionalautobahn B23 in Höhe der Parkanlage Jardins de Cervantes und führt dann geradlinig über eine Strecke von rund 11 Kilometern nach Ost-Nordost bis fast zum anderen Ende der Stadt am Plaça de Llevant. Sie durchquert dabei die Stadtbezirke Les Corts, Eixample sowie Sant Martí und berührt die Bezirke Sarrià-Sant Gervasi und Gràcia.

Die Straße wurde im Jahr 1859 als ein Verkehrsweg nach Madrid geplant. Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts gilt sie zunehmend als noble Wohnadresse; besonders bevorzugt wurde die Gegend westlich des Prachtboulevards Passeig de Gràcia. Dort befinden sich zahlreiche Geschäftshäuser, Hotels und Luxusgeschäfte.

Unter Leitung von Oriol Bohigas i Guardiola, Stadtplaner in der Stadtverwaltung für die Schaffung dezentraler urbaner Schwerpunkte und Mitglied bei MBM Arquitectes, entstand der Plaça de les Glòries Catalanes am Schnittpunkt von Avinguda Diagonal, Avinguda Meridiana und Gran Via. Dieser Platz bildete vorläufig das nordöstliche Ende der Diagonal. 1999 wurde die Diagonal bis fast zum Meer fertiggestellt.

Während der Franco-Diktatur – und auch noch mehrere Jahre danach – trug die Straße den Namen des faschistischen Diktators Francisco Franco. Am 21. Februar 1939 – also nur wenige Tage nach der Einnahme Barcelonas durch seine Truppen – erschien Franco persönlich auf einem Balkon der Hausnummer 508, um einer Siegesparade zu seinen Ehren beizuwohnen. Seitdem wurde die Straße (noch inoffiziell) als Avenida del Caudillo (Allee des Führers) bezeichnet. Anfang April 1939 erfolgte die offizielle Umbenennung in Avenida del Generalísimo Franco. Erst 1979, also vier Jahre nach dem Tod des „Führers“, erfolgte die Rückbenennung in Diagonal.

Sehenswürdigkeiten (Auswahl)

Eine Häufung historischer Gebäude – vor allem im Stil des Modernisme – findet man auf dem kurzen Abschnitt zwischen Plaça cinc d'oros und Plaça de Mossèn Jacint Verdaguer im Stadtteil Eixample, z. B.:

Palau Quadras
  • Palau Quadras: Wohnhaus im Stil des Modernisme des Architekten Josep Puig i Cadafalch, erbaut 1904–1906 (Hausnummer 373, nicht öffentlich zugänglich – dort residiert das institut ramon llull).
Treppenhaus im Casa Comalat
  • Casa Comalat: Ebenfalls ein Wohnhaus im Stil des Modernisme, erbaut 1909–1911. Obwohl es von dem eher unbekannten Architekten Salvador Valeri i Pupurull stammt, weist es viele gaudí-esque Merkmale auf und wird deshalb als deutliche Reminiszenz an Antoni Gaudí gewertet (Hausnummer 442, schräg gegenüber dem Palau Quadras). Die für Gaudí typischen Elemente sind vor allem an der Rückseite des Hauses erkennbar – in der Straße Carrer Còrsega.
Casa de les Punxes
  • Casa Terradas, besser bekannt unter dem Spitznamen Casa de les Punxes (Haus der Spitzen): Gebäudekomplex aus drei Wohnhäusern von Josep Puig i Cadafalch im Stil einer mittelalterlichen Burganlage (1905). Der Textilfabrikant Bartomeu Terradas i Mont gab den Auftrag, für jede seiner drei Schwestern ein eigenes Haus zu bauen. Den Spitznamen bekam der Gebäudekomplex aufgrund seiner deutlich herausstechenden Spitzen auf den Dächern der Türme.
Mare de Déu del Carme
  • L'església de la Mare de Déu del Carme de l'Eixample (Kirche der Muttergottes von Karmel in Eixample): Kirche im neobyzantinischen Stil, erbaut 1909–1917 von Josep Domènech i Estapà. Vollendet von seinem Sohn Josep Domènech i Mansana in den Jahren 1919–1925 (Hausnummer 422 – zwischen Palau Quadras und Casa de les Punxes).
Denkmal für Narcís Monturiol
  • Monument a Narcís Monturiol: Denkmal des Avantgarde-Bildhauers Josep Maria Subirachs von 1963 für den katalanischen Ingenieur Monturiol, der das erste U-Boot mit mechanischem Antrieb konstruierte. Das Denkmal zeigt das U-Boot Ictíneo II (Standort an der Ecke Diagonal/Carrer de Provença).
Denkmal für Jacint Verdaguer (Detail)
  • Monument a Mossèn Jacint Verdaguer: Denkmal für den beliebten katalanischen Volksdichter Verdaguer im Stil des Noucentisme (Standort in der Mitte des gleichnamigen Platzes).

Beispiele außerhalb des oben genannten Streckenabschnitts:

  • Der Bau der Diagonal zerteilte die Finca Güell, auf der Pavillons von Antoni Gaudí zu sehen sind.
  • Torre Glòries (ehemals Torre Agbar): Ein 144 Meter hoher Wolkenkratzer direkt am Plaça de les Glòries Catalanes, erbaut 2001–2005. Ursprünglich Firmensitz der städtischen Wasserbetriebe, mittlerweile ein Luxushotel.

Verkehr

Auf einem Abschnitt der Avinguda Diagonal fahren alle drei Linien der Straßenbahn Trambaix.

Weblinks

Commons: Avinguda Diagonal – Sammlung von Bildern

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Palau del Baró de Quadras (Barcelona) - 2.jpg
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Palau del Baró de Quadras (Barcelona)
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Avinguda Diagonal in Barcelona
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Dieses Bild zeigt ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, verzeichnet im Katalog „Art Públic“ von Barcelona (Spanien) mit der Nummer
Torre de hielo en Barcelona.JPG
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The building Torre Diagonal ZeroZero in Barcelona (Diagonal Mar), headquarter of Telefónica in Catalonia, designed by Enric Massip-Bosch.
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Monument a Mossèn Jacint Verdaguer (Barcelona)
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L'Eixample seen from the upper floor of the Banc Sabadell building, Barcelona. (Barcelona Open House days)
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Like a tribute to Gaudí, the Casa Comalat contains many elements of Gaudí's architecture, and is one of the most original examples of home-grown art nouveau in Barcelona: modernisme. Two distinct façades, both of them showing the influence of the curve redolent of the work of the Reus-born maestro, arouse our curiosity to go and take a closer look at this beautiful and unique building.

The architect Salvador Valeri i Pupurull worked on the Casa Comalat from 1906 to 1911, and was clearly influenced by Gaudi's organic forms. Dating from the final phase of the "modernista" era, this is a highly original building comprising two façades with a common element: the Gaudiesque curve. The main façade, which overlooks Barcelona's Avinguda Diagonal, is made of stone and is more symmetrical and regular in shape. At street level, there is an interesting wrought-iron doorway and, above it, a central gallery surmounted by a pinnacle. At the top, a series of openings cut into the façade and surrounded by stone garlands jut out above the remaining curved balconies with their floral motifs.

The building is surmounted by a turret in the shape of a harlequin's hat clad in glazed green ceramics. This colourful element dominates the rear façade of the building which overlooks Carrer Rosselló, and is freer and more informal in style. The irregular wooden galleries give the façade a dynamic look, and the ceramics that decorate the entire façade lend a splash of colour. The parabolic arches over the doors on the ground floor give the building its Gaudiesque feel, and are just another example of the beauty of this unique building.