Autonomer Kreis der Ewenken

Ehemaliges Subjekt der Russischen Föderation
Autonomer Kreis der Ewenken
Эвенкийский автономный округ
FlaggeWappen
Flagge
Wappen
FöderationskreisSibirien
Fläche767.300 km²
Bevölkerung17.300 Einwohner
(Stand: 2006)
Bevölkerungsdichte0,02 Einw./km²
VerwaltungszentrumTura
Offizielle SprachenEwenkisch, Russisch
Ethnische
Zusammensetzung
Russen (61,9 %)
Ewenken (21,5 %)
Jakuten (5,6 %)
Ukrainer (3,1 %)
Keten (1,2 %)
(Stand: 2002)
Gegründet10. Dezember 1930
(am 1. Januar 2007 in der
Region Krasnojarsk aufgegangen)
Websitewww.evenkya.ru
Lage in Russland

Koordinaten: 64° N, 100° O

Der Autonome Kreis der Ewenken (russisch Эвенкийский автономный округ, transkribiert Ewenkijski awtonomny okrug) ist ein ehemaliges Föderationssubjekt (Autonomer Kreis) Russlands. Am 1. Januar 2007 wurde er nach einer Volksabstimmung am 17. April 2005, wie auch der Autonome Kreis Taimyr, mit der Region Krasnojarsk vereinigt. In den Grenzen des früheren Autonomen Kreises besteht seither der Ewenkijski rajon („Ewenkischer Rajon“ oder „Rajon der Ewenken“) mit besonderem Status innerhalb der Region.

Geographie

Der Autonome Kreis umfasste ein riesiges, 767.600 km² großes und äußerst dünn besiedeltes Gebiet im Mittelsibirischen Bergland. Die wichtigsten Flüsse sind die Untere Tunguska und die Steinige Tunguska, beides rechte Nebenflüsse des Jenissei.

Bevölkerung

Mit zuletzt nur 17.300 Einwohnern war der Autonome Kreis das einwohnerschwächste und am dünnsten besiedelte Föderationssubjekt Russlands. Titularnation waren die Ewenken, die eine tungusische Sprache sprechen. Jedoch waren nur rund 21,5 % der Bevölkerung Ewenken, die Mehrheit (62 %) Russen.

VolksgruppeVZ 1939VZ 1959VZ 1970VZ 1979VZ 1989VZ 2002
Anzahl%Anzahl%Anzahl%Anzahl%Anzahl%Anzahl%
Ewenken3.72139,3 %3.47433,7 %3.20725,3 %3.23920,3 %3.48014,0 %3.80221,5 %
Russen4.67549,4 %5.97557,9 %7.73261,1 %10.40065,1 %16.71867,5 %10.95861,9 %
Jakuten7137,5 %51 10,5 %7816,2 %8225,1 %9373,8 %9915,6 %
Ukrainer1171,2 %1961,9 %2542,0 %4723,0 %1.3035,3 %5503,1 %
Keten00,0 %140,1 %1421,1 %1541,0 %1500,6 %2111,2 %
Deutsche00,0 %2452,4 %1501,2 %1651,0 %2040,8 %1270,7 %
Andere2342,5 %3653,5 %3923,1 %7164,5 %1.9778,0 %1.0586,0 %
Einwohner9.460100 %10.320100 %12.658100 %15.968100 %24.769100 %17.697100 %
1 Diese offizielle Zahl ist fraglich. Leider gibt es keine anderen Angaben.

Verwaltungssitz des Gebietes war die Siedlung Tura mit 5747 Einwohnern (2005).

Verwaltungsgliederung

(Einwohner am 1. Januar 2005)

RajonEinwohnerStadtbevölkerungLandbevölkerungVerwaltungssitz
Baikitski56485648Baikit
Ilimpijski804457472297Tura
Tungussko-Tschunski37303730Wanawara

Die Gliederung des Gebietes in drei Rajons entfiel mit der Umwandlung des Autonomen Kreises in einen Rajon der Region Krasnojarsk.

Geschichte

Die Ewenken besiedelten das Gebiet im elften und zwölften Jahrhundert, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam das Gebiet zu Russland. 1930 wurde der Autonome Kreis gebildet. Letzter Gouverneur des Föderationssubjektes bis 31. Dezember 2006 war Boris Nikolajewitsch Solotarjow.

Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (2656) Evenkia wurde nach dem Autonomen Kreis der Ewenken benannt.[1]

Wirtschaft

Die Region gehörte zu den wirtschaftlich unterentwickeltsten Russlands. Die Förderung von Bodenschätzen (Diamanten, Kohle, Erdöl) ist wegen der Abgelegenheit schwierig. Die traditionellen Wirtschaftszweige der Ewenken sind die Rentierzucht, die Fischerei und die Pelzjagd.

Bis 2020 soll an der Unteren Tunguska das Wasserkraftwerk Turuchansk gebaut werden. Es wird mit einer Leistung von 12 GW das größte Wasserkraftwerk in Russland sein.

Weblinks

Commons: Autonomer Kreis der Ewenken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 2. September 2019] Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1979 HD5. Discovered 1979 Apr. 25 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”

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