Automobil-Weltmeisterschaft 1965

Automobil-Weltmeisterschaft 1965
Weltmeister
Fahrer:Vereinigtes Konigreich Jim Clark
Konstrukteur:Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax
Saisondaten
Anzahl Rennen:10
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Zum zweiten Mal Fahrerweltmeister: Jim Clark
Das dominierende Auto der Saison 1965: Der Lotus 33 mit Climax-Motor

Die Automobil-Weltmeisterschaft 1965 war die 16. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird. In ihrem Rahmen wurden über zehn Rennen in der Zeit vom 1. Januar 1965 bis zum 24. Oktober 1965 die Fahrerweltmeisterschaft und der Internationale Pokal der Formel-1-Konstrukteure ausgetragen.

Der FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa wurde 1965 an den Großen Preis von Belgien vergeben.

Jim Clark gewann zum zweiten Mal die Fahrerweltmeisterschaft. Lotus wurde zum zweiten Mal Konstrukteursweltmeister.

Die Saison wurde im Wesentlichen von Jim Clark und seinem Lotus dominiert. Er konnte es sich im Gegensatz zum Vorjahr leisten, nur in neun von zehn Rennen anzutreten. Auch diesmal fiel er in drei Rennen aus. Aber immer, wenn er das Ziel erreichte, war er der Erstplatzierte und erzielte so 54 Punkte – mehr war nach damaligem Reglement nicht möglich.

Änderungen 1965

Das Jahr war der Abschluss der 1,5-Liter-Formel-1, die viele Konstrukteure als minderwertig betrachtet hatten. Doch Graham Hill urteilte im Rückblick, dass die kleinen und sehr leichten Monopostos unglaublich schnell und nur mit höchster Konzentration zu beherrschen waren. Bei dem letzten Rennen dieses Reglements feierten der Hersteller Honda und Richie Ginther ihren ersten Sieg.

Mit Jackie Stewart und Denis Hulme nahmen zwei spätere Weltmeister zum ersten Mal an der Weltmeisterschaft teil. Stewart gewann sein erstes Rennen bei seinem achten Start. Zum Jahresende verabschiedete sich Bruce McLaren nach sieben gemeinsamen Jahren von Cooper, um sein eigenes Team, die Grundlage des heutigen McLaren-Teams, zu gründen.

Rennberichte

Großer Preis von Südafrika

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax2:06:46,0
2Vereinigtes Konigreich John SurteesItalien Ferrari+ 29,0
3Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 31,8
PPVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:27,2
SRVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:27,6

Der Große Preis von Südafrika auf dem Prince George Circuit fand am 1. Januar 1965 statt und ging über eine Distanz von 85 Runden à 3,920 km, was einer Gesamtdistanz von 333,175 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor John Surtees und Graham Hill.

Großer Preis von Monaco

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.2:37:39,6
2Italien Lorenzo BandiniItalien Ferrari+ 1:04,0
3Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 1:41,9
PPVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.1:32,5
SRVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.1:31,7

Der Große Preis von Monaco auf dem Circuit de Monaco fand am 30. Mai 1965 statt und ging über eine Distanz von 100 Runden à 3,145 km, was einer Gesamtdistanz von 314,500 km entspricht.

Graham Hill gewann das Rennen vor Lorenzo Bandini und Jackie Stewart.

Großer Preis von Belgien/Europa

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax2:23:34,8
2Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 44,8
3Neuseeland Bruce McLarenVereinigtes Konigreich Cooper-Climax+ 1 Runde
PPVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.3:45,4
SRVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax4:12,9

Der Große Preis von Belgien auf dem Circuit de Spa-Francorchamps fand am 13. Juni 1965 statt und ging über eine Distanz von 32 Runden à 14,12 km, was einer Gesamtdistanz von 451,18 km entspricht. Der Grand Prix trug in diesem Jahr den Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und Bruce McLaren.

Großer Preis von Frankreich

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax2:14:38,4
2Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 26,3
3Vereinigtes Konigreich John SurteesItalien Ferrari+ 2:33,5
PPVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax3:18,3
SRVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax3:18,9

Der Große Preis von Frankreich auf dem Circuit de Charade fand am 27. Juni 1965 statt und ging über eine Distanz von 40 Runden à 8,055 km, was einer Gesamtdistanz von 322,2 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und John Surtees.

Großer Preis von Großbritannien

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax2:05:25,4
2Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 3,2
3Vereinigtes Konigreich John SurteesItalien Ferrari+ 27,6
PPVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:30,8
SRVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.1:32,2

Der Große Preis von Großbritannien auf dem Silverstone Circuit fand am 10. Juli 1965 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,711 km, was einer Gesamtdistanz von 376,880 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Graham Hill und John Surtees.

Großer Preis der Niederlande

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax2:03:59,1
2Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 8,0
3Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigtes Konigreich Brabham-Climax+ 13,0
PPVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.1:30,7
SRVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:30,6

Der Große Preis der Niederlande auf dem Circuit Park Zandvoort fand am 18. Juli 1965 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,193 km, was einer Gesamtdistanz von 335,440 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und Dan Gurney.

Großer Preis von Deutschland

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax2:07:52,4
2Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 15,9
3Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigtes Konigreich Brabham-Climax+ 21,4
PPVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax8:22,7
SRVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax8:24,1

Der Große Preis von Deutschland auf dem Nürburgring fand am 1. August 1965 statt und ging über eine Distanz von 15 Runden à 22,810 km, was einer Gesamtdistanz von 342,150 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Graham Hill und Dan Gurney. Clark wurde mit der nach der Streichresultateregelung maximal möglichen Punktzahl vorzeitig Weltmeister. Mit seinem achten und letzten Grand Slam stellte Clark einen bis heute gültigen Rekord auf. Lotus gewann die Konstrukteursweltmeisterschaft. Von 19 gestarteten Fahrern erreichten nur acht das Ziel.

Großer Preis von Italien

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.2:04:52,8
2Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.+ 3,3
3Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigtes Konigreich Brabham-Climax+ 16,5
PPVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:35,9
SRVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:36,4

Der Große Preis von Italien im Autodromo Nazionale Monza fand am 12. September 1965 statt und ging über eine Distanz von 68 Runden à 5,750 km, was einer Gesamtdistanz von 391,000 km entspricht.

Jackie Stewart gewann das Rennen vor Graham Hill und Dan Gurney. Dies war der erste Sieg von Stewart in der Automobil-Weltmeisterschaft.

Großer Preis der USA

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.2:20:36,1
2Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigtes Konigreich Brabham-Climax+ 12,5
3Australien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham-Climax+ 57,5
PPVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.1:11,25
SRVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.1:11,9

Der Große Preis der USA auf dem Watkins Glen Grand Prix Race Course fand am 3. Oktober 1965 statt und ging über eine Distanz von 110 Runden à 3,78 km, was einer Gesamtdistanz von 415,80 km entspricht.

Graham Hill gewann das Rennen vor Dan Gurney und Jack Brabham.

Großer Preis von Mexiko

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1Vereinigte Staaten Richie GintherJapan Honda2:08:32,10
2Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigtes Konigreich Brabham-Climax+ 2,89
3Vereinigtes Konigreich Mike SpenceVereinigtes Konigreich Lotus-Climax+ 1:00,15
PPVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:56,17
SRVereinigte Staaten Dan GurneyVereinigtes Konigreich Brabham-Climax1:55,84

Der Große Preis von Mexiko auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez fand am 24. Oktober 1965 statt und ging über eine Distanz von 65 Runden à 5 km, was einer Gesamtdistanz von 325 km entspricht.

Richie Ginther gewann das Rennen vor Dan Gurney und Mike Spence. Es war Ginthers einziger Sieg in der Automobil-Weltmeisterschaft und der erste für Honda.

Weltmeisterschaftswertungen

Fahrerwertung

Für die Fahrerweltmeisterschaft 1965 galten folgende Regeln der Punkteverteilung:

Platz 19 Punkte
Platz 26 Punkte
Platz 34 Punkte
Platz 43 Punkte
Platz 52 Punkte
Platz 61 Punkt
  • Es gingen nur die besten sechs Resultate aus den zehn Rennen in die Wertung ein.
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus00010000001000000100000010000001000000100010DNFDNF54
02Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.30001000(5)(5)2(4)220001000DNF40 (47)
03Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.(6)32252DNF0001000DNFDNF34 (33)
04Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigtes Konigreich BrabhamDNF10DNF63332225
05Vereinigtes Konigreich John SurteesItalien Ferrari24DNF337DNFDNF17
06Italien Lorenzo BandiniItalien Ferrari15298DNF9644813
07Vereinigte Staaten Richie GintherJapan HondaDNF060DNFDNF6147000100011
08Neuseeland Bruce McLarenVereinigtes Konigreich Cooper553DNF10DNFDNF5DNFDNF10
09Australien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham8DNF4DNS53DNF9
10Vereinigtes Konigreich Mike SpenceVereinigtes Konigreich Lotus47748DNF11DNF38
11Neuseeland Denis HulmeVereinigtes Konigreich Brabham84DNF5DNFDNF5
12Schweiz Joseph SiffertVereinigtes Konigreich Brabham76869DNCDNFDNF1145
13Osterreich Jochen RindtVereinigtes Konigreich CooperDNFDNQ11DNF14DNF486DNF4
14Mexiko Pedro RodriguezItalien Ferrari572
15Vereinigtes Konigreich Richard AttwoodVereinigtes Konigreich LotusDNF141312DNF61062
16Vereinigte Staaten Ronnie BucknumJapan HondaDNFDNFDNFDNF1361
17Schweden Joakim BonnierVereinigtes Konigreich BrabhamDNF7DNFDNF7DNF778DNF
18Australien Frank GardnerVereinigtes Konigreich Brabham12DNFDNF811DNFDNF
19Vereinigte Staaten Masten GregoryVereinigtes Konigreich B.R.M.DNF128DNF
20Vereinigtes Konigreich Robert AndersonVereinigtes Konigreich BrabhamDNC9DNS9DNFDNFDNS
21Australien Paul HawkinsVereinigtes Konigreich Brabham9
Vereinigtes Konigreich Lotus10DNF
22Vereinigtes Konigreich Innes IrelandVereinigtes Konigreich Lotus13DNFDNF109DNF
23Vereinigte Staaten Bob BondurantItalien Ferrari9
Vereinigtes Konigreich LotusDNF
24Sudafrika 1961 Peter de KlerkSudafrika 1961 Alfa Special10
25Sudafrika 1961 Anthony MaggsVereinigtes Konigreich Lotus11
26Belgien Lucien BianchiVereinigtes Konigreich BRM12
27Italien Nino VaccarellaItalien Ferrari12
28Mexiko Moises SolanaVereinigtes Konigreich Lotus12DNF
29Rhodesien 1965 Sam TingleSudafrika 1961 LDS13
30Italien Roberto BussinelloVereinigtes Konigreich BRMDNQ13
31Vereinigtes Konigreich David ProphetVereinigtes Konigreich Brabham14
Rhodesien 1965 John LoveVereinigtes Konigreich CooperDNF
Vereinigtes Konigreich Mike HailwoodVereinigtes Konigreich LotusDNF
Neuseeland Chris AmonVereinigtes Konigreich LotusDNFDNF
Vereinigtes Konigreich BrabhamDNS
Vereinigtes Konigreich John RhodesVereinigtes Konigreich CooperDNF
Deutschland Gerhard MitterVereinigtes Konigreich LotusDNF
Italien Giancarlo BaghettiVereinigtes Konigreich BrabhamDNF
Italien Giacomo RussoVereinigtes Konigreich LotusDNF
Italien Giorgio BassiVereinigtes Konigreich B.R.M.DNF

Konstrukteurswertung

  • Für jedes Rennen wurde die höchste Punktzahl aller Fahrer eines Konstrukteurs gezählt. Die besten sechs (von zehn) Einzelergebnisse wurden addiert, und daraus die Konstrukteurswertung gebildet
  • Streichresultate in Klammern
Pos.KonstrukteurFahrerPunkte
01Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-ClimaxVereinigtes Konigreich Jim Clark00090000000000009000000900000090000009000000900000000000000000000054 (58)
Vereinigtes Konigreich Mike Spence000000000000000000000000000000000000000000000000000000000(4)000
02Vereinigtes Konigreich B.R.M.Vereinigtes Konigreich Graham Hill000(4)00000090000000000000000006000000000000(6)000000000000900000000045 (61)
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart00000000000000060000006000000000000(6)0000000000009000000000000000
03Vereinigtes Konigreich Brabham-ClimaxVereinigte Staaten Dan Gurney000000000000000000000000000(1)0000004000000400000040000006000000600027 (31)
Neuseeland Denis Hulme0000000000000000000003000000000000000000000000000000000000000
Australien Jack Brabham000000000000000(3)000000000000000000000000000000000000000000000
04Italien FerrariVereinigtes Konigreich John Surtees00060000000000000000004000000400000000000000000000000000000000026 (27)
Italien Lorenzo Bandini0000000006000000000000000000000000000000(1)00000030000003000000000
05Vereinigtes Konigreich Cooper-ClimaxNeuseeland Bruce McLaren000200000020000004000000000000000000000000000000200000000000000014
Osterreich Jochen Rindt00000000000000000000000000000000000000030000000000001000000000
06Japan HondaVereinigte Staaten Richie Ginther00000000000000010000000000000000001000000000000000000000000900011
07Vereinigtes Konigreich Brabham-B.R.M.Schweiz Joseph Siffert0000000001000000000000100000000000000000000000000000000000030005
08Vereinigtes Konigreich Lotus-B.R.M.Vereinigtes Konigreich Richard Attwood000000000000000000000000000000000000000000000100000000000010002

Nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen

Neben den zehn Weltmeisterschaftsläufen fanden 1965 sieben Formel-1-Rennen statt, die keinen Weltmeisterschaftsstatus hatten.[1]

Cape South Eastern Trophy

PlatzFahrerTeamZeit
1Australien Paul HawkinsVereinigtes Konigreich Brabham-Climax1:16:04,4
2Rhodesien Sud 1964 John LoveVereinigtes Konigreich Cooper-Climax1:16:18,3
3Vereinigtes Konigreich David ProphetVereinigtes Konigreich Brabham-Cosworth1:16:42,7

Die II. Cape South Easter Trophy war ein Rennen, das am 9. Januar 1965 im Rahmen der Südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft auf dem Killarney Motor Racing Circuit in Kapstadt abgehalten wurde. Das Rennen ging über 50 Runden zu je 3,267 km (Gesamtdistanz: 163,35 km). Es stand internationalen Formel-1-Piloten offen, tatsächlich nahmen aber nahezu ausschließlich Fahrer aus dem südlichen Afrika an dem Rennen teil, die vielfach Eigenbauten (sogenannte „Specials“) an den Start brachten. Die einzigen nicht-afrikanischen Rennfahrer waren Paul Hawkins, der für das Privatteam John Willment Automobiles startete und einen Brabham BT10 mit Climax-Motor einsetzte, sowie David Prophet, dessen privater Brabham BT10 von einem 1,5 Liter großen Cosworth-Motor angetrieben wurde. Der Südrhodesier John Love fuhr die Pole-Position heraus. Im Rennen siegte Paul Hawkins mit 14 Sekunden Vorsprung auf Love, gefolgt von Prophet. Der beste südafrikanische Eigenbau war der Alfa Special des Südafrikaners Peter de Klerk, der auf Platz vier ins Ziel lief und zwei Minuten Rückstand auf den Sieger hatte. Platz fünf ging an Sam Tingle aus Südrhodesien, der einen LDS mit Alfa-Romeo-Motor einsetzte.

Daily Mail Race of Champions

PlatzFahrerTeamZeit
1Vereinigtes Konigreich Mike SpenceVereinigtes Konigreich Lotus-Climax2:11:42,0
2Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.2:12:41,6
3Schweden Joakim BonnierVereinigtes Konigreich Brabham-Climax+1 Runde
PPVereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:34,9

Das Daily Mail Race of Champions fand am 13. März 1965 auf dem britischen Brands Hatch Circuit statt. Es war das erste von insgesamt 14 Rennen, die bis 1983 unter dieser Bezeichnung dieser Bezeichnung abgehalten wurden. Das Rennen ging über eine Distanz von 40 Runden zu je 4,265 km; die Gesamtdistanz betrug damit 341,206 km. Es wurde in zwei getrennten Läufen durchgeführt. Für die Gesamtwertung wurden die Zeiten der beiden Läufe addiert. Fünf Werksteams waren mit je zwei Fahrern vertreten; hinzu kamen 15 weitere Fahrer, die für neun Privatteams antraten. Den ersten Lauf gewann Jim Clark auf dem Werks-Lotus 33, den zweiten sein Teamkollege Mike Spence. In der Gesamtwertung siegte Spence vor Jackie Stewart im Werks-BRM.

Gran Premio di Siracusa

PlatzFahrerTeamZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:43:47,0
2Vereinigtes Konigreich John SurteesItalien Ferrari1:44:29,1
3Italien Lorenzo BandiniItalien Ferrari1:44:43,3

Der XIV. Gran Premio di Siracusa wurde am 4. April 1965 in der sizilianischen Stadt Syrakus auf dem Circuito di Siracusa abgehalten. Es ging über 56 Runden zu je 5,612 km (Gesamtdistanz: 314,379 km). An dem Rennen nahmen insgesamt 14 Fahrer teil. Von den Formel-1-Werksteams waren nur die Scuderia Ferrari sowie Lotus mit jeweils zwei Fahrern vertreten. Daneben meldeten sich die Privatteams Rob Walker Racing Team, Reg Parnell Racing und die Mailänder Scuderia Centro Sud. Im Training dominierte Jim Clark im Lotus 33-Climax, der vor John Surtees im Ferrari und Joakim Bonnier in Rob Walkers privatem Brabham BT11 die Pole-Position erzielte. Das Rennen gewann Clark mit einem Vorsprung von 44 Sekunden auf Surtees. Clarks Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 178 km/h. Er fuhr auch die schnellste Rennrunde (186,5 km/h). Bester Privatfahrer war Jo Bonnier, der vom Führungstrio einmal überrundet worden war.

Sunday Mirror Trophy

PlatzFahrerTeamZeit
1Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax55:33,8
2Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich B.R.M.57:58,0
3Australien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham-Climax58:54,6

Die I. Sunday Mirror Trophy wurde am 19. April 1965 auf dem in West Sussex gelegenen Goodwood Circuit ausgetragen. Sie löste die von 1949 bis 1964 an gleicher Stelle veranstaltete Glover Trophy ab. Die Sunday Mirror Trophy war das letzte Formel-1-Rennen, das auf diesem inzwischen veralteten Kurs abgehalten wurde. Es ging über 42 Runden zu je 3,863 km (Gesamtdistanz: 162,234 km). Die Werksteams von Brabham, BRM Cooper und Lotus waren gemeldet; die Scuderia Ferrari trat nicht an. Daneben erschienen mehrere britische Privatteams wie Rob Walker Racing Team und Reg Parnell Racing. Nach dem Qualifikationstraining nahm Jackie Stewart im Werks-BRM die Pole-Position ein; die Startplätze zwei und drei gingen an Graham Hill (ebenfalls Werks-BRM) und Jim Clark (Lotus). Clark gewann das Rennen vor Hill und Jack Brabham. Bester Privatfahrer war Joakim Bonnier, der auf Platz fünf ins Ziel kam. Polesitter Jackie Stewart erreichte das Ziel nicht. Er war zuvor in der 38. Runde nach einem Nockenwellendefekt ausgefallen. Jochen Rindt, der einen Werks-Cooper fuhr, wurde disqualifiziert, nachdem er eine Schikane ausgelassen hatte.

BRDC International Trophy

PlatzFahrerTeamZeit
1Vereinigtes Konigreich Jackie StewartVereinigtes Konigreich B.R.M.1:21:47,0
2Vereinigtes Konigreich John SurteesItalien Ferrari1:21:50,0
3Vereinigtes Konigreich Mike SpenceVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:22:43,4

Die XVII. BRDC International Trophy fand am 15. Mai 1965 auf dem Silverstone Circuit statt. Es war das dritte britische Formel-1-Rennen des Jahres und stellte für die Teams die letzte Möglichkeit dar, ihre Autos noch einmal zu testen, bevor zwei Wochen später die europäischen Weltmeisterschaftsläufe begannen. Dementsprechend gingen die Werksteams von Brabham, BRM, Cooper, Lotus und Ferrari jeweils mit zwei Fahrern an den Start. Das Lotus-Werksteam verzichtete allerdings auf den Einsatz seines Nummer-Eins-Fahrers Jim Clark: Der Schotte bereitete sich auf die Indianapolis 500 vor, die zwei Wochen später in den USA abgehalten wurden. Neben den Werksteams meldeten sich auch die größeren Privatteams wie Rob Walker Racing Team, Reg Parnell Racing und die Scuderia Centro Sud. Im Training in Silverstone fuhr Graham Hill die schnellste Zeit vor Jackie Stewart (jeweils Werks-BRM) und den beiden Ferrari-Piloten John Surtees und Lorenzo Bandini. Der schnellste Privatfahrer war Joakim Bonnier in Rob Walkers Kunden-Brabham. Das Rennen ging über 52 Runden zu je 4,711 km; die Gesamtdistanz betrug 244,960 km. Stewart gewann das Rennen mit drei Sekunden Vorsprung vor Surtees; Dritter wurde Mike Spence im Werks-Lotus. Die schnellste Rennrunde fuhr John Surtees mit einer Zeit von 1:33.0 (entsprechend 182 km/h).

Gran Premio del Mediterraneo

PlatzFahrerTeamZeit
1Schweiz Jo SiffertVereinigtes Konigreich Brabham-B.R.M.1:17:05,2
2Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:17:05,5
3Australien Frank GardnerVereinigtes Konigreich Brabham-B.R.M.+ 1 Runde

Der Gran Premio del Mediterraneo wurde am 15. August 1965 auf dem Autodromo di Pergusa in der sizilianischen Stadt Enna abgehalten. Es war das vierte und letzte Mal, dass dieses Rennen nach dem Reglement der Formel 1 durchgeführt wurde. Ab 1966 war der Gran Premio del Mediterraneo 19 Jahre lang Bestandteil der Formel-2-Meisterschaft. Zu dem Rennen meldeten sich überwiegend private Rennställe. Das Team Lotus und Brabham waren die einzigen Werksteams. Die Scuderia Ferrari trat nicht an. In der ersten Startreihe standen die beiden Werks-Lotus von Jim Clark und Mike Spence sowie der private Brabham BT11 von Rob Walker Racing Team, den der Schweizer Jo Siffert fuhr. Siffert gewann das Rennen mit drei Zehntelsekunden Vorsprung vor Clark. Dritter wurde der Australier Frank Gardner, der hier im Brabham BT11 von John Willment Racing das beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere erzielte.

Rand Grand Prix

PlatzFahrerTeamZeit
1Australien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham-Climax1.18:11,2
2Sudafrika 1961 Peter de KlerkVereinigtes Konigreich Brabham-Climax1:18:17,1
3Australien Paul HawkinsVereinigtes Konigreich Lotus-Climax1:19:34,6
PPAustralien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham-Climax1:30,8
SRAustralien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham-Climax1:31,5

Der Rand Grand Prix auf dem Kyalami Grand Prix Circuit fand am 4. Dezember 1965 statt und ging über eine Distanz von 50 Runden à 4,087 km, was einer Gesamtdistanz von 204,350 km entspricht. Erstmals waren zur Veranstaltung die für das Jahr 1966 beschlossenen und in der südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft bereits verwendeten 3-Liter-Motoren zugelassen.[2]

Jack Brabham gewann das Rennen vor Peter de Klerk und Paul Hawkins.

Weblinks

Commons: Automobil-Weltmeisterschaft 1965 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiken der Non Championship Races der Saison 1965 auf der Internetseite www.silhouet.com (abgerufen am 31. Januar 2013).
  2. Ken Stewart, Norman Reich: Sun on the grid. Grand Prix and Endurance Racing in Southern Africa, 1967 (ISBN 1-870519-49-3), S. 86.

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