Automatenuhr
Automatenuhren kombinieren die Funktion einer Uhr mit der eines mechanischen Automaten.[1]
Beschreibung
Automatenuhren wurden oft mit kunstvoll gestalteten und automatisch bewegten Figuren bestückt. Sie sind in allen Uhrenformen zu finden, sowohl bei Taschen-, Tisch-, Stand-, aber auch astronomischen Uhren und Turmuhren. Die Uhrwerke hatten oft Zusatzmechanismen wie Repetitions- oder Selbstschlagwerke. Auch Musikspielwerke fanden häufig Verwendung. Die wohl bekannteste Form der Automatenuhr ist die Kuckucksuhr. Als die kompliziertesten historischen Automaten gelten heute die drei Androiden von Pierre Jaquet-Droz.[2]
Berichte über die Automatenuhr sind bereits aus der Antike überliefert, so über monumentale Wasseruhren des Orients, die mit Automatenwerken ausgerüstet waren. In Europa kamen Automatenuhr erst nach der Erfindung der mechanischen Räderuhr auf. Seit dem 16. Jahrhundert wurden Großuhren an öffentlichen Gebäuden und Kirchen als Automatenuhr gebaut. Viele dieser Automatenuhr besaßen außerdem astronomische Anzeigevorrichtungen.[3] Bekannte Beispiele sind die Automatenfunktionen bei der Uhr in Frauenkirche (München)[4], der astronomischen Uhr im Straßburger Münster und der Prager Rathausuhr.
Bilder
Taschenuhr um 1810, (World Museum Liverpool)
Kuckucksuhr mit Holzräderwerk um 1780, (Deutsches Uhrenmuseum)
Wanduhr, Schwarzwald, um 1840, (Museum für Volkskultur in Waldenbuch)
Tischuhr, Renaissance um 1585, Galeone, (British Museum)
Pfauenuhr um 1772, (Eremitage in Sankt Petersburg)
Weblinks
- Figuren-Automatenuhr „Trommelnder Bär“; Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- Automatenuhr „Strauß und Bär“; Landesmuseum Württemberg
- Suche nach Automatenuhr im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und
SBB=1
setzen) - Automatenuhren (Memento vom 24. März 2012 im Internet Archive); Antike Taschenuhren
- Automatenuhr in Gestalt eines reitenden Paschas; Historisches Museum Basel
Einzelnachweise
- ↑ Viktor Pröstler: Callweys Handbuch der Uhrentypen. Von der Armbanduhr zum Zappler, Callwey München 1994, ISBN 3-7667-1098-2; S. 165.
- ↑ Fritz von Osterhausen: Callweys Uhrenlexikon. München 1999, ISBN 3-7667-1353-1; S. 28.
- ↑ Automatenuhr UhrenLexikon
- ↑ Der Münchner Dom: Die Automatenuhr. Abgerufen am 21. Juli 2021.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Lamiai, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wells Cathedral clock on the north side
Autor/Urheber: Rept0n1x, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Automata watch, World Museum Liverpool, England. By Robert & Courvoisier; La Chaux-de-Fonds. Quarter repeating, virgule escapement, gold case. Made sometime around 1810.
Autor/Urheber: Antonio Zugaldia, Lizenz: CC BY 2.0
The Peacock Clock in the Pavilion Hall of the Hermitage Museum, designed by James Cox in 1772.
Figurenuhr, Schwarzwald, um 1840; Rotbuche und Fichte, geschnitzt und bemalt, Messing (Zu jeder vollen Stunde rollt der „Türke“ mit den Augen und sperrt den Mund auf.)
Landesmuseum Württemberg (Außenstelle Museum für Volkskultur in Württemberg, Waldenbuch), E. 5.3., Inv. Nr. 1968/467
Autor/Urheber:
- Ship_Clock_at_British_Museum.jpg: David Biggins from Cambridge, UK
Autor/Urheber: Museumsfoto, Lizenz: CC BY 3.0 de
Kuckucksuhr mit Holzraederwerk, bezeichnet Johannes Wildi, Eisenbach, um 1780 (Deutsches Uhrenmuseum, Inv. 2008-024)
Autor/Urheber: Aleister Crowley 14:12, 10 March 2007 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Automatenuhr in der Frauenkirche München, angeblich ältester funktionsfähiger Bildautomat, Bildwerke um 1500, Erasmus Grasser zugeschrieben