Ausstellfenster

Ausstellfenster eines Opel Kadett B
Ausstellbare Frontscheiben eines VW T 1
Vorreiber des Drei­ecks­fensters am VW Käfer
Borgward Isabella: Hand­rad zum Öff­nen und Schließen des Drei­ecks­fensters

Ein Ausstellfenster ist ein Fenster, für gewöhnlich das eines Automobils, das sich schräg nach außen stellen lässt,[1] also nicht zum Öffnen in die Tür abgesenkt oder nach hinten geschoben wird. Für die Bezeichnung der Ausstellfenster in den vorderen Türen wird wegen der vorwiegenden Form auch der Begriff Dreiecksfenster verwendet. Dort sind es Dreh- bzw. Schwenkfenster, die allgemein etwa in der Mitte in einem oberen und unteren Drehgelenk gelagert sind und so bewegt werden, dass der hintere Teil nach außen und der vordere Teil nach innen schwenkt, sodass Zugluft weitgehend vermieden wird.

Die Hersteller entwickelten verschiedene (meist manuelle) Systeme zum Öffnen und Schließen der kleinen Fenster. Geöffnet oder verriegelt wurden sie meist mit einem Vorreiber; bei höherwertigen Modellen war es ein stufenlos verstellbares Handrad an der Türverkleidung, das über einen Schneckentrieb auf die Achse des Fensterrahmens wirkte. In einigen US-Fahrzeugen der 1960er- und 1970er-Jahre wurde das Dreiecksfenster elektrisch betätigt, beispielsweise im Lincoln Town Car von 1975.[2]

Bei vielen zweitürigen Fahrzeugen waren die hinteren Seitenfenster als Ausstellfenster ausgeführt. Ein erstes Patent zu sogenannten „Lüftungsfenstern“ von Kraftfahrzeugen wurde 1945 für Harold King aus Birmingham registriert.[3] Vor dem Zweiten Weltkrieg waren ausstellbare Frontscheiben verbreitet und auch der VW-Bus T 1 wurde später auf Wunsch mit ausstellbarer geteilter Windschutzscheibe ausgerüstet.

Während historische Fahrzeuge bis etwa in die 1980er-Jahre hinein oft mit Ausstellfenstern ausgestattet sind,[4] findet man sie heute meist nur mehr bei Kleinwagen. Die Funktion des Ausstellfensters, eine zugfreie Entlüftung während der Fahrt, wurde von der Klimaanlage verdrängt.[5] Bei der Entwicklung glatter, aerodynamisch optimierter Karosserien und zur Herabsetzung von Windgeräuschen war das Ausstellfenster hinderlich, da das zusätzliche Fensterelement einen eigenen Rahmen und Scharniere benötigte, die zum Teil außenliegend ungünstig im Fahrtwind standen. Hinzu kam, dass Diebe die vorderen Schwenkfenster verhältnismäßig leicht mit einem Schraubendreher öffnen und danach die Tür des Autos entriegeln konnten.[6]

Einzelnachweise

  1. Ausstellfenster im Duden
  2. Frank Mundos: Yesteryear's Luxury. In: Chrom und Flammen, PubliKom Z Verlagsgesellschaft für Zielgruppen-Publizistik und Kommunikation mbH, Ausgabe 11/2011, S. 36. PDF abgerufen am 7. November 2014
  3. Patent US2390260A: Automotive vehicle. Angemeldet am 21. Januar 1944, veröffentlicht am 4. Dezember 1945, Erfinder: Harold A. King.
  4. dpa: Dreiecksfenster - Für mehr Frischluft im Innenraum (Memento des Originals vom 19. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruhrnachrichten.de. In: RuhrNachrichten vom 13. Februar 2007, abgerufen am 7. November 2014
  5. Focus Online: Frischluft zum Klappen: Ausstellfenster
  6. Oldtimer-Veranstaltung.de: Wo ist das Dreiecksfenster? Abgerufen am 17. April 2017.

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Borgward Isabella - Türgriff u. Handrad Dreiecksfenster .JPG
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Hinteres Ausstellfenster eines Porsche 356 C
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VW 1200 Export, Nachbau (2002) des "Antarctica 1" (Bj. 1962)