Ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Lexicon oder Wörterbuch

Immanuel Johann Gerhard Scheller (Verfasser des Ausführlichen und möglichst vollständigen lateinisch-deutschen und deutsch-lateinischen Lexicon oder Wörterbuch). Kupferstich nach einem Gemälde um 1800

Das Ausführliche und möglichst vollständige lateinisch-deutsche und deutsch-lateinische Lexicon oder Wörterbuch erschien unter genau diesem Titel 1783/84. Der Untertitel lautete: zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache. Es umfasste einen Lateinisch-deutschen Theil und einen Deutsch-lateinischen Theil, die getrennt gedruckt und veröffentlicht wurden. In den beiden Folgeauflagen wurden daraus zwei vollständig getrennte Buchtitel:

  • Ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches Lexicon oder Wörterbuch zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache

und

  • Ausführliches und möglichst vollständiges deutsch-lateinisches Lexicon oder Wörterbuch zur Übung in der lateinischen Sprache.

Es wurde von Immanuel Johann Gerhard Scheller verfasst und diente als Grundlage sowohl für englische und andere Ausgaben als auch für kürzere lateinisch-deutsche und deutsch-lateinische Wörterbücher.[1] Das Ausführliche Lexicon selbst wurde aber – außer der 1804/05 posthum erschienenen dritten Auflage – nach Schellers Tod nicht fortgeführt.[2]

Die erste Auflage von 1783/84

Die erste Auflage erschien – wie gesagt – 1783/84:

  • Ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Lexicon oder Wörterbuch zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache. Lateinisch-deutscher Theil, Fritsch: Leipzig, 1783 (XXXIV Seiten + 3472 Spalten = 1770 Seiten) (Digitalisat).
  • Deutsch-lateinischer Theil, Fritsch: Leipzig, 1784 (1984 Spalten + unpaginierte Seiten am Anfang und am Ende) (Digitalisat).

Die zweite Auflage von 1788

Die zweite Auflage erschien 1788:

  • Erste Abtheilung [A – F] (XXXIIX Seiten + 2292 Spalten [davon die erste Seite unpaginiert] = 1184 Seiten) (Digitalisat).
  • Zweyte Abtheilung [G – P] (Spalte 2293–5348 = 1528 Seiten) (Digitalisat).
  • Dritte Abtheilung [Q – Z] (Spalte 5349–7834 + 10 unpaginierte Spalten = 1248 Seiten) (Digitalisat).

Die dritte Auflage von 1804/05

Die dritte Auflage, deren Satz und Druck erst nach Schellers Tod fertig wurden, dürfte das umfangreichste lateinisch-deutsche Wörterbuch überhaupt sein:[3]

Imman. Joh. Gerhard Schellers ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches Lexicon oder Wörterbuch zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache
Erste Abtheilung A – C
(XXXX Seiten [Vorreden zu allen drei Auflagen und „Verzeichnis der lateinischen Schriftsteller“[4]] + 2618 Spalten = 1349 Seiten; 584 MB):
urn:nbn:de:bvb:12-bsb10625204-4 (Münchener DigitalisierungsZentrum [MDZ] der Bayerischen Staatsbibliothek [BSB])
Zweyte Abtheilung D – K (Spalte 2619 – 5454 = 1418 Seiten; 578 MB): MDZ der BSB
Dritte Abtheilung L – O (Spalte 5455 – 7314 = 930 Seiten; 503 MB): MDZ der BSB
Vierte Abtheilung P – R (Spalte 7315 – 9604 = 1145 Seiten; 491 MB): MDZ der BSB
Fünfte Abtheilung S – Z (Spalte 9605 – 12.562 = 1479 Seiten; 540 MB):MDZ der BSB

und

Imman. Joh. Gerhard Schellers ausführliches und möglichst vollständiges deutsch-lateinisches Lexicon oder Wörterbuch
zur Übung in der lateinischen Sprache in zwey Bänden
Dritte von neuem verbesserte und sehr vermehrte Auflage, Fritsch: Leipzig, 1805
Erste Abtheilung A – L (XXXIV Seiten + 1888 Spalten = 978 Seiten; 392 MB): MDZ der BSB
Zweyte Abtheilung M – Z (Spalte 1889 - 3744 [davon die ersten drei Seiten ohne gedruckter Spaltenzählung] = 928 Seiten; 497 MB) MDZ der BSB

Siehe auch

(Hinweis zu den beiden genannten lateinisch-englischen Latein-Wörterbüchern: „auch die lexikographischen Aktivitäten von W. Freund (1806–1894) sind ohne Schellers Wirken nicht denkbar; und Freund seinerseits hat einen besonders großen Einfluß auf den nichtdeutschsprachigen Raum ausgeübt: Sein vierbändiges Lexikon [..] ist vor allem 1850 von E. A. Andrews ins Englische übersetzt worden; diese Übersetzung ist dann von Ch.T. Lewis und Ch. Short bearbeitet worden (1879), und in dieser Form ist das Lexikon seitdem ein über den englischen Sprachraum hinaus geschätztes Hilfsmittel.“[5])

Weblinks

Wikisource: Wörterbücher#Latein – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Wenn man das Oxford Latin Dictionary und den Thesaurus linguae Latinae (der ohnehin nicht zweisprachig ist) ausnimmt – praktisch alle lateinischen zweisprachigen Lexika „(ob lateinisch-deutsch, lateinisch-englisch, lateinisch-französisch oder lateinisch-italienisch) auf Immanuel Johann Gerhard Scheller (1735–1803) und seine Tätigkeit als Lexikograph zurück“ (Dietfried Krömer: Selbstverständlichkeiten? Zweisprachige Wörterbücher seit dem 16. Jahrhundert. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Germania latina – Latinitas teutonica (Leitseite zum Kongress „Germania latina – latinitas teutonica“, der – veranstaltet vom Seminar für Geistesgeschichte und Philosophie der Renaissance (Ludwig-Maximilians-Universität München) – im September 2001 in München stattfand). Heinrich C. Kuhn, Eckhard Keßer, 2002, archiviert vom Original am 21. August 2018; abgerufen am 21. August 2018.)
  2. „Scheller starb nach kurzer Krankheit am 5. Juli 1803. Sein ausführliches Lexikon wurde nicht mehr fortgeführt“ (Richard Wolf: Scheller, Immanuel Johann Gerhard (1735–1803). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Lateinische Wörterbücher – Eine illustrierte Bibliographie. Archiviert vom Original am 21. August 2018; abgerufen am 21. August 2018.).
  3. „Bei der monumentalen dritten Auflage dürfte es sich um das umfangreichste lateinisch-deutsche Wörterbuch überhaupt handeln: fünf Bände mit insgesamt 12.562 Spalten (zusammen mit dem zweibändigen deutsch-lateinischen Teil sind es gar sieben Bände und 16.306 Spalten)!“ (Richard Wolf: Scheller, Immanuel Johann Gerhard (1735–1803). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Lateinische Wörterbücher – Eine illustrierte Bibliographie. Archiviert vom Original am 21. August 2018; abgerufen am 21. August 2018.).
  4. auf S. XXXVIII (38) - XXXX (40).
  5. Dietfried Krömer: Selbstverständlichkeiten? Zweisprachige Wörterbücher seit dem 16. Jahrhundert. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Germania latina – Latinitas teutonica (Leitseite zum Kongress „Germania latina – latinitas teutonica“, der – veranstaltet vom Seminar für Geistesgeschichte und Philosophie der Renaissance (Ludwig-Maximilians-Universität München) – im September 2001 in München stattfand). Heinrich C. Kuhn, Eckhard Keßer, 2002, archiviert vom Original am 21. August 2018; abgerufen am 21. August 2018. – Hervorhebung hinzugefügt.

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