Aurora (Sängerin)

Aurora Aksnes (2018)

Aurora (* 15. Juni 1996 in Stavanger als Aurora Aksnes[1]) ist eine norwegische Sängerin, Tänzerin, Songwriterin und Musikproduzentin.

Leben

Herkunft

Aksnes kam 1996 in Stavanger zur Welt und lebte zunächst in der Kommune Sandnes. Im Alter von drei Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Os im Raum Bergen.[2] Mit sechs Jahren begann sie das Klavierspiel zu erlernen. Später fing sie damit an, eigene Lieder zu schreiben. Ende 2012 wurde ohne ihr Wissen ihr Lied Puppet auf YouTube veröffentlicht. Mit dem Lied wurde Aksnes schließlich vom norwegischen Radiosender NRK P3 als Newcomerin der Woche (Ukas urørt) geführt.[1][3]

Karrierebeginn und Durchbruch

Ihre Debütsingle ist das im März 2014 erschienene Lied Awakening. Im Februar 2014 trat sie im Alter von 17 Jahren mit zu diesem Zeitpunkt nur einer veröffentlichten Single beim Musikfestival by:Larm auf. Dort wurde sie als „gutes weibliches Vorbild“ mit einem Preisgeld von 50.000 Kronen ausgezeichnet. Von der norwegischen Zeitung Dagbladet wurde sie mit ihrem Auftritt als „Gewinnerin“ des Festivals betitelt. Im selben Jahr trat sie auch beim Øyafestivalen auf. Sie erhielt im Jahr 2014 zudem Verträge bei Petroleum Records für Norwegen, bei Glassnote Records für die USA und international beim britischen Musiklabel Decca Records.[4][3] Beim Musikpreis P3 Gull wurde Aksnes im Jahr 2014 in der Newcomer-Kategorie nominiert.[5]

Bekannt wurde Aurora Aksnes im Alter von 18 Jahren durch ihr Lied Running with the Wolves aus ihrer gleichnamigen Debüt-EP, die im Mai 2015 veröffentlicht wurde. Das Lied wurde in Deutschland für Vodafone-Werbungen genutzt und konnte in die deutschen Singlecharts einsteigen.[1][6] Das Lied fand zudem als Titellied der britischen Serie Wolfblood – Verwandlung bei Vollmond Verwendung.[7] Von der US-amerikanischen Sängerin und Songschreiberin Katy Perry wurde sie für Runaway als vielversprechendes Nachwuchstalent gelobt.[8] Aksnes’ Lied Conqueror wurde im Videospiel FIFA 16 und der Song Under Stars im Abspann von Mass Effect: Andromeda verwendet.

Aksnes ist auch als Songwriterin für andere Künstler tätig. So findet sich beispielsweise mit In the Light ein Lied aus ihrer Feder auf dem 2015 veröffentlichten Album Crystal Sky der deutschen Sängerin Lena Meyer-Landrut. Im November 2015 hatte sie einen musikalischen Auftritt in der deutschen Late-Night-Show Inas Nacht. Im gleichen Jahr trat sie beim Friedensnobelpreiskonzert auf.[9] Für einen Werbespot für die britische Kaufhauskette John Lewis nahm sie im Jahr 2015 eine Coverversion des Oasis-Songs Half the World Away auf.[10][7] Damit schaffte sie es auf Platz elf der britischen Charts. Beim norwegischen Musikpreis Spellemannprisen 2015 gewann sie in der Newcomer-Kategorie. Sie wurde zudem für Running With the Wolves in der Kategorie „Lied des Jahres“ nominiert.[11]

Im März 2016 veröffentlichte Aksnes ihr Debütalbum All My Demons Greeting Me As a Friend. Mit diesem platzierte sie sich in Norwegen an der Spitze der Albumcharts. In Deutschland und Großbritannien erreichte sie jeweils einen Platz in den Top 30. Mehrere der Lieder ihres Debütalbums schrieb sie gemeinsam mit Odd Martin Skålnes und Magnus Skylstad.[1] Das Album wurde beim Spellemannprisen 2016 als „Album des Jahres“ nominiert. Aksnes selbst gewann für das Album in der Popsolisten-Kategorie. Zudem wurde das Musikvideo zu ihrem Lied I Went Too Far als Musikvideo des Jahres ausgezeichnet.[11]

Weitere Karriere

In den Jahren 2018 und 2019 brachte Aksnes ein zweiteiliges Album heraus. Der erste Teil war das in EP-Form erschienene Infections of a Different Kind – Step 1, das im September 2018 veröffentlicht wurde. Im Juni 2019 folgte mit A Different Kind of Human – Step 2 der zweite Teil.[1] Zuvor hatte sie daraus bereits unter anderem die Singles Animal und The Seed veröffentlicht. Für die Produktion der brasilianischen Telenovela Deus Salve o Rei (deutsch Gott schütze den König) sang sie als Titelmelodie den traditionellen Song Scarborough Fair.

Für die Neuverfilmung von Dumbo aus dem Jahr 2019 sang sie Baby Mine.[12] Im November 2019 war Aurora für das Lied Wo noch niemand war des Films Die Eiskönigin II als Hintergrundsängerin tätig. Am 9. Februar 2020 spielten Menzel und Aurora das Lied während der 92. Oscar-Verleihung zusammen mit neun der internationalen Sänger des Songs, die in neun verschiedenen Sprachen sangen. Im Mai 2020 startete Aksnes mit der Single Exist for Love den Auftakt des nächsten Albums. Anfang September 2020 veröffentlichte Aksnes den Song The Secret Garden zur Neuverfilmung Der geheime Garten. Im Oktober 2020 nahm Aurora Aksnes eine Coverversion Thank U (Original von Alanis Morissette) auf. Ende 2020 veröffentlichte sie den Titelsong Stjernestøv zur gleichnamigen, beim norwegischen Rundfunk Norsk rikskringkasting (NRK) ausgestrahlten Weihnachtsserie.[13]

Am 7. Februar 2021 feierte das Lied Runaway seinen sechsten Geburtstag. Aufgrund des Ehrentages stellte Aksnes fünf weitere EPs aus ihren Songs zusammen. Im Frühjahr 2021 war das bereits 2015 veröffentlichte Lied Runaway auf Plattformen wie TikTok und Instagram erfolgreich. Dort wurde es als Hintergrundmusik für einen Filter benutzt.[14] Durch diesen viralen Trend landete das Lied in den Spotify-Charts[15] und erreichte allein schon auf YouTube seit dem Anfang 2021 475 Millionen Aufrufe.[16]

Im Juli 2021 veröffentlichte Aurora Aksnes die zweite Single Cure For Me ihres anstehenden Albums. Das Lied gilt als Kritik an Konversionstherapien.[17][18] Im Oktober 2021 brachte Aksnes die dritte Single Giving in to the Love aus heraus. Das Album The Gods We Can Touch wurde schließlich im Januar 2022 veröffentlicht. Im selben Monat brachten Aurora und Pomme zusammen Everything Matters heraus, wobei Pomme den französischen Teil des Liedes schrieb und einsang.[19] Im November 2022 gewann sie beim norwegischen Musikpreis P3 Gull den P3-Preis.[20]

Auszeichnungen

Spellemannprisen[11]
  • 2015: „Newcomer des Jahres“
  • 2016: „Popsolist“
  • 2016: „Musikvideo des Jahres“ (für I Went to Far)
  • 2021: „Internationaler Erfolg des Jahres“
P3 Gull

Diskografie

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[21]
All My Demons Greeting Me as a Friend
 NO1Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/NR1-Link
Doppelplatin
×2
Doppelplatin
11/2016(50 Wo.)
 DE2418.03.2016(4 Wo.)
 AT5025.03.2016(1 Wo.)
 CH4120.03.2016(1 Wo.)
 UK28 
Silber
Silber
24.03.2016(1 Wo.)
 US15002.04.2016(1 Wo.)
Infections of a Different Kind (Step 1)
 NO7 
Platin
Platin
40/2018(2 Wo.)
A Different Kind of Human (Step 2)
 NO4 
Platin
Platin
24/2019(5 Wo.)
 DE5814.06.2019(1 Wo.)
 AT6621.06.2019(1 Wo.)
 CH5416.06.2019(1 Wo.)
 UK3220.06.2019(1 Wo.)
The Gods We Can Touch
 NO1Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/NR1-Link04/2022(5 Wo.)
 DE1128.01.2022(2 Wo.)
 AT2401.02.2022(1 Wo.)
 CH1630.01.2022(2 Wo.)
 UK828.01.2021(1 Wo.)
Singles[21]
Running with the Wolves
 DE7205.05.2015(13 Wo.)
Half the World Away
 UK11 
Silber
Silber
19.11.2015(8 Wo.)
Into the Unknown (mit Idina Menzel)
 UK19 
Platin
Platin
05.12.2019(13 Wo.)
 US46 
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin
07.12.2019(12 Wo.)
Stjernestøv
 NO1749/2020(12 Wo.)
Runaway
 NO14 
Platin
Platin
16/2021(5 Wo.)
 DE30 
Gold
Gold
16.04.2021(6 Wo.)
 AT2723.04.2021(6 Wo.)
 CH2118.04.2021(8 Wo.)
 UK25 
Gold
Gold
26.03.2021(11 Wo.)

Studioalben

  • 2016: All My Demons Greeting Me as a Friend (Decca Records, Petroleum and Glassnote Records)
  • 2019: A Different Kind of Human – Step 2 (Decca Records, Petroleum and Glassnote Records)
  • 2022: The Gods We Can Touch (Decca Records, Petroleum and Glassnote Records)

EPs

  • 2015: Running with the Wolves (Vertigo Berlin / Universal Music, NO:PlatinPlatin)
  • 2018: Infections of a different Kind - Step 1 (Decca Records Petroleum and Glassnote Records)

Zusammenstellungen

  • 2020: Infections of A Different Kind of Human
  • 2021: For the Humans Who Take long Walks in the Forest
  • 2021: Music for the fellow Witches out there
  • 2021: Music for the free Spirits
  • 2021: Stories
  • 2021: For the Metal People

Singles (Auswahl)

  • 2012: Puppet (Sound Patrol Records)
  • 2014: Awakening
  • 2014: Under Stars
  • 2015: Runaway (US:PlatinPlatin)
  • 2015: Running with the Wolves (NO:PlatinPlatin)
  • 2015: Murder Song (5, 4, 3, 2, 1)
  • 2015: Half the World Away (NO:GoldGold)
  • 2016: Conqueror (NO:PlatinPlatin)
  • 2016: Warrior
  • 2016: I Went Too Far (NO:GoldGold)
  • 2016: Winter Bird
  • 2018: Scarborough Fair
  • 2018: Queendom
  • 2018: Forgotten Love
  • 2019: Animal
  • 2019: The Seed[22]
  • 2019: The River
  • 2019: A Different Kind of Human
  • 2019: Apple Tree
  • 2019: Daydreamer
  • 2019: Baby Mine Disney Dumbo 2019 (Oskar nominiert)
  • 2020: Walking in the Air
  • 2020: Into the Unknown (Oskar nominiert)
  • 2020: Exist for Love
  • 2020: The Secret Garden
  • 2020: Thank U
  • 2020: Stjernestøv
  • 2021: Cure for Me
  • 2021: Giving in to the Love
  • 2021: Midas Touch
  • 2021: Heathens
  • 2022: A Dangerous Thing/Everything Matters (feat. Pomme) (Doppelsingle)
  • 2022: A temporary High
  • 2022: Blood In The Wine
  • 2022: The Woman I Am
  • 2022: Storm (Duett mit Wu Qing-feng)
  • 2022: The Devil Is Human
  • 2022: A Potion For Love
  • 2022: Hunting Shadows
  • 2023: Butterflies (mit Tom Odell)
  • 2023: Pink Moon

Regie

  • Exist For Love, Musikvideo
  • Cure For Me, Musikvideo mit Sigurd Fossen
  • Storm, Musikvideo mit Sigurd Fossen

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Danemark Dänemark
    • 2022: für die Single Runaway
  • Italien Italien
    • 2021: für die Single Runaway
  • Polen Polen
    • 2023: für die Single Cure for Me
  • Portugal Portugal
    • 2021: für die Single Runaway[23]

Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 2020: für die Single Into the Unknown
  • Polen Polen
    • 2021: für die Single Runaway

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Dänemark (IFPI)0! S Gold10! P45.000ifpi.dk
 Deutschland (BVMI)0! S Gold10! P200.000musikindustrie.de
 Italien (FIMI)0! S Gold10! P35.000fimi.it
 Kanada (MC)0! S0! G Platin180.000musiccanada.com
 Norwegen (IFPI)0! S 2× Gold2 8× Platin8340.000ifpi.no
 Polen (ZPAV)0! S Gold1 Platin175.000olis.pl
 Portugal (AFP)0! S Gold10! P5.000Einzelnachweise
 Vereinigte Staaten (RIAA)0! S0! G 4× Platin44.000.000riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) 2× Silber2 Gold1 Platin11.260.000bpi.co.uk
Insgesamt 2× Silber2 8× Gold8 15× Platin15

Weblinks

Commons: Aurora – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e Jon Vidar Bergan: Aurora (artist). In: Store norske leksikon. Foreningen Store norske leksikon, 23. April 2022, abgerufen am 26. November 2022 (norwegisch).
  2. Borghild Gudmestad: Aurora begynte å syngja på Høle. In: Sandnesposten. Sandnes 23. August 2016, S. 20–21 (norwegisch, nb.no [abgerufen am 26. November 2022]).
  3. a b Geir Rakvaag: Stadig større gjennombrudd. In: Dagsavisen. 8. August 2014, S. 22–23 (norwegisch, nb.no [abgerufen am 27. November 2022]).
  4. Jonas Pettersen: Ville ikke gi The Beatles platekontrakt, men signerte norske Aurora (18). In: Dagbladet. 30. September 2014, abgerufen am 26. November 2022 (norwegisch).
  5. Trine Aandahl, Mats Borch Bugge, Marius Asp: Dette er de nominerte til P3 Gull 2014. In: p3.no. 5. November 2014, abgerufen am 26. November 2022 (norwegisch).
  6. Running with the Wolves – Die Sängerin Aurora im Interview. In: Vodafone. 8. Mai 2015, abgerufen am 26. November 2022.
  7. a b Lizzie Edmonds: Aurora Aksnes: I thought John Lewis was a man asking to work with me. In: Evening Standard. 11. März 2016, abgerufen am 26. November 2022 (englisch).
  8. Geir Rakvaag: Ung, men voksen. In: Dagsavisen. 5. Mai 2015, S. 27 (nb.no [abgerufen am 27. November 2022]).
  9. Gabrielle Graatrud: A-ha og Aurora Aksnes til Nobelkonserten. In: Dagbladet. 25. Oktober 2015, abgerufen am 25. Mai 2021 (norwegisch).
  10. Justin Myers: Oasis covered by Norwegian singer Aurora for new John Lewis Christmas advert. Official Charts, 6. November 2015
  11. a b c Arkiv. In: spellemann.no. Abgerufen am 26. November 2022 (norwegisch).
  12. https://www.youtube.com/watch?v=L8U0LJqJqXc
  13. Heidi Gjestad: Stjernestøv - ny julekalender på NRK. In: NRK. 17. November 2020, abgerufen am 27. November 2022 (norwegisch (Nynorsk)).
  14. Katrin Klingschat: Aurora-Filter auf TikTok und Instagram – So geht der Trend! In: Stuttgarter Zeitung. 11. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
  15. AURORA – Runaway – Spotify Chart History. Abgerufen am 25. Mai 2021.
  16. https://www.youtube.com/watch?v=d_HlPboLRL8
  17. Geir Rakvaag: Aurora ut i verden igjen. In: Dagsavisen. 10. September 2021, S. 18–19 (norwegisch, nb.no [abgerufen am 27. November 2022]).
  18. Kaja Hauge: Aurora om «Cure for me»: – Det finnes ingen kur for den du er. In: NRK. 11. Juli 2021, abgerufen am 27. November 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  19. Espen Borge: Nesten umulig å få ut av knollen. In: p3.no. 20. Januar 2022, abgerufen am 26. November 2022 (norwegisch).
  20. a b Ble overrasket av P3 og Billie Eilish – midt i en konsert. In: p3.no. 24. November 2022, abgerufen am 26. November 2022 (norwegisch).
  21. a b Chartquellen: NO DE UK US
  22. The Seed. Abgerufen am 19. April 2019 (englisch).
  23. Gold für Runaway in Portugal

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Autor/Urheber: Tore Sætre, Lizenz: CC BY 4.0
Aurora at Stavernfestivalen. The concert took place on 12. July 2018 in Stavern.

Lineup:
  • Aurora (vocal)
  • Silja Dyngeland (keyboard)
  • Fredrik Øgreid Vogsborg (guitar)
  • Magnus Skylstad (drums)
  • Unidentified (keyboard)