Aumetz

Aumetz
Aumetz (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Moselle (57)
ArrondissementThionville
KantonAlgrange
GemeindeverbandPays Haut Val d’Alzette
Koordinaten49° 25′ N, 5° 57′ O
Höhe349–408 m
Fläche10,35 km²
Einwohner2.368 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte229 Einw./km²
Postleitzahl57710
INSEE-Code
WebsiteAumetz

Aumetz

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Rathaus (Hôtel de ville)

Aumetz ist eine französische Gemeinde mit 2368 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie

Die Gemeinde liegt in Lothringen auf halbem Weg zwischen Thionville (deutsch Diedenhofen) und Longwy (Langich) in der Nähe der Grenze zu Luxemburg, etwa acht Kilometer nordwestlich von Fontoy (Fentsch) auf einem Hochplateau.

Geschichte

Bahnhof Aumetz vor 1914

Der Ort wurde 636 erstmals als Talmatio und 933 dann als Almas erwähnt. Der Name hat nichts mit der Stadt Metz zu tun, sondern leitet sich aus dem lateinischen alta mansium („hochgelegenes Heim“) ab. Im Mittelalter befand sich Aumetz im deutschen Sprachgebiet.

Im Jahr 1766 wurde der Ort zusammen mit dem Herzogtum Lothringen von Frankreich annektiert. Nach dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam Aumetz zusammen mit neunzehn weiteren Orten von Französisch-Lothringen durch Gebietsaustausch an Deutschland zurück.[1] Französisch blieb jedoch Amts- und Umgangssprache.

Auf der Gemarkung der Gemeinde herrschte im 19. Jahrhundert Wasserknappheit, weshalb sie auf die Quelle in dem Dorf Crunes mit Kapelle, das zu ihr gehörte, angewiesen war. Dort gab es früher ein Waschhaus.[2] 1899 erreichte die Eisenbahn die Gemeinde mit der zunächst bis dort fertiggestellten Bahnstrecke Fontoy–Esch-sur-Alzette. Sie hatte vor allem im Güterverkehr Bedeutung. Am 1. November 1899 wurde die eingleisige Strecke Fensch – Aumetz eröffnet, das erste Stück einer direkten Verbindung zwischen den Stationen Fentsch und Deutsch-Oth; am 1. Dezember 1901 erfolgte die Eröffnung der eingleisigen Strecke Aumetz – Deutsch-Oth – Berg.[3] Der Personenverkehr wurde hier schon 1948, der Güterverkehr Anfang der 1990er Jahre aufgegeben, als die Eisenerz-Gruben schlossen.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Aumetz aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden.

Demographie

JahrEinwohnerAnmerkungen
1793412[4]
1821959[4]
1841898[4]
18661068[5][4]
1871987auf einer Fläche von 252 ha, in 192 Häusern mit 239 Familien, darunter neun Evangelische und fünf Juden;[6][2] nach anderen Angaben 960 Einwohner[7]
1880844am 1. Dezember, auf einer Fläche von 1035 ha, in 188 Wohnhäusern, davon 834 Katholiken, acht Protestanten und zwei Juden[8]
1885804[9][10]
1890737in 171 Häusern mit 196 Haushaltungen, davon 714 Katholiken, 22 Protestanten und eine jüdische Person[10]
19052415[9]
19103118am 1. Dezember[11][9][12]
Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner27222465237521832161222522522351

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Erzbergwerk Aumetz und sein 14 Kilometer entferntes Pendant in Neufchef vereinigen die beiden Teile des Eisenerzbergbau-Freilichtmuseums Écomusée des mines de fer de Lorraine. Es wurde 1989 eröffnet. Neben Ausstellungsstücken zur Geschichte des Bergbaus in Lothringen von 1820 bis zum Jahr 1998 (Schließung der letzten Mine) werden Einfahrten in einen 1500 Meter tiefen Schacht angeboten.

Weblinks

Commons: Aumetz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der Orte von französisch Lothringen, welche in Folge des Frankfurter Friedensvertrages durch Gebietsaustausch an Deutschland gekommen, aber bereits im ersten Abschnitt mit aufgezählt sind. In: Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 77–78 unten (online).
  2. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 324 (online).
  3. Elsaß-Lothringische Eisenbahnen, Lexikoneintrag in: Enzykopädie des Eisenbahnwesens (v. Röl, Hrsg.), Band 4, Berlin/Wien 1913, S. 291–300 (Zeno.org).
  4. a b c d Aumetz – statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  5. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 4 (online)
  6. Georg Lang (Hrsg.): Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 109 (online).
  7. Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 560–562 (online)
  8. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 113, Ziffer 1356 (online).
  9. a b c Michael Rademacher: Landkreis Diedenhofen, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. a b Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S, 106–107, Ziffer 1 (online).
  11. Aumetz, Kreis Diedenhofen-West, Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Aumetz.
  12. Kreis Diedenhofen-West - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)

Auf dieser Seite verwendete Medien

France adm-2 location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Blason Aumetz 57.png
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: PD-Amtliches Werk

Wappen der Gemeinde Aumetz, Département Moselle, Frankreich

Vue sur Aumetz.jpg
Autor/Urheber: Sciurus54, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vue sur Aumetz depuis le haut du chevalement de la mine (34m)
Bahnhof Aumetz.tif
Bahnhof Aumetz