Aulus Ofilius

Aulus Ofilius[1] war ein römischer Ritter und ein bedeutender Jurist, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte.

Das konkreten Geburts- und Sterbedatum sind nicht bekannt. Von seiner Frau Clodia ist überliefert, sie habe ein Lebensalter von 115 Jahren erreicht.[2] Gleichwohl er ein überzeugter Anhänger und Vertrauter von Gaius Iulius Caesar war, stand er auch mit Marcus Tullius Cicero in enger, freundschaftlicher Beziehung.

Seine juristische Ausbildung erhielt er von Servius Sulpicius Rufus, der die wissenschaftliche Methode der rechtskundlichen Dialektik (dialecticam artem) im römischen Rechtswesen etabliert hatte. Aulus Ofilius tat sich später als Lehrmeister der Juristen Quintus Aelius Tubero, Marcus Antistius Labeo und von Gaius Ateius Capito hervor. Weiterhin verfasste er mehrere rechtswissenschaftliche Abhandlungen, die sich in den spätantiken Digesten wiederfanden. Sein ausführlicher Kommentar zum prätorischen Edikt (ius edicendi) lieferte Erkenntnisse zum Amtsrecht, dem ius honorarium. Dieses in der diokletianischen Zeit wieder aufgegebene Rechtsinstitut korrigierte Einzelfragen des ius civile.

Der vorklassische Jurist zählte zu den führenden spätrepublikanischen Rechtsgelehrten, die mit ihren Werken die methodischen Grundlagen für die römische Rechtswissenschaft in der sich anschließenden, klassischen Kaiserzeit schufen.

Anmerkungen

  1. Aulus Ofilius, in:Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology, Band III.
  2. Plinius Maior, Naturalis Historia, lib. vii, xlviii, 158: "[…] Clodia Ofili CXV […]"; [1].

Literatur