Aulenhausen
Aulenhausen Gemeinde Weilmünster | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 26′ N, 8° 20′ O |
Höhe: | 283 (267–300) m ü. NHN |
Fläche: | 2,94 km²[1] |
Einwohner: | 229 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35789 |
Vorwahl: | 06472 |
Aulenhausen ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Geographie
Der Ort liegt, größtenteils von Wald umgeben, im östlichen Hintertaunus, auf einer Hochfläche zwischen dem Weinbachtal und dem Weiltal und gehört zum Naturpark Taunus. Aulenhausen liegt 3,4 km westlich des Kernortes Weilmünster. Durch den Ort führt die Kreisstraße 442.
Die Gemarkung grenzt im Norden an die von Essershausen und Ernsthausen, im Osten an Weilmünster. Von Süden schließen sich Blessenbach und Elkerhausen (beide Ortsteile von Weinbach) sowie im Westen Weinbach an.
Geschichte
Erstmals schriftlich erwähnt wird das Dorf in einer Urkunde vom 2. Juli 1333. Damals lautete der Ortsname Ulinhusen. Über Ulnhusen, Ohlenhausen und Ahlenhausen entwickelte sich der Name zum heutigen Aulenhausen. Im 16. Jahrhundert wurde in Aulenhausen Erzbergbau betrieben. Die erste Schule wurde um 1700 erbaut.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[3] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[4] Für alle 12 ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Aulenhausen angehörte:[1][6]
- vor 1806 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Weilburg, Amt Weilmünster
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Kreisamt Hadamar
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Oberlahnkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Oberlahnkreis
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Aulenhausen 231 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 84 zwischen 18 und 49, 66 zwischen 50 und 64 und 42 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 105 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Einwohnerentwicklung
Aulenhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 214 | |||
1840 | 240 | |||
1846 | 232 | |||
1852 | 222 | |||
1858 | 243 | |||
1864 | 264 | |||
1871 | 258 | |||
1875 | 266 | |||
1885 | 281 | |||
1895 | 275 | |||
1905 | 241 | |||
1910 | 270 | |||
1925 | 248 | |||
1939 | 212 | |||
1946 | 333 | |||
1950 | 333 | |||
1956 | 250 | |||
1961 | 248 | |||
1967 | 271 | |||
1970 | 247 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 120 | |||
2015 | 234 | |||
2020 | 229 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 280 evangelische (= 99,64 %), ein katholischer (= 0,36 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 215 evangelische (= 86,69 %), 32 katholische (= 12,90 %) Einwohner[1] |
Politik
Der Ortsbeirat von Aulenhausen besteht aus fünf stimmberechtigte Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist der Ortsvorsteher Gregor Büdenbender.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Das einzige unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist die ehemalige Rathausschule. Diese wurde 1888 nach Entwurf des damaligen Bauinspektors Spinn als einfacher Satteldachbau an der Hangecke zur Friedhofstraße erbaut. Über dem hohen Bruchsteinsockel mit entsprechender Treppe wurden das Hauptgeschoss und der bewohnbare Kniestock aus örtlichem Feldbrand erstellt. Die Abfolge von Treppe, überdachtem Eingangsrisalit und diagonalen Firstreitertürmchen bildet die Hauptgliederung.[10]
Vereine
Auf Ortsebene bestehen der Evangelische Frauenkreis Aulenhausen und die Freiwillige Feuerwehr Aulenhausen.
Infrastruktur
- Die im Jahr 1934 gegründete Freiwillige Feuerwehr Aulenhausen (seit 1. Januar 1992 mit ihrer Jugendfeuerwehr) sorgt für den abwehrenden Brandschutz im Ort.
- Es bestehen das Dorfgemeinschaftshaus in der Langenbergstraße, ein Sportplatz, ein Kinderspielplatz und Wanderwege.
Weblinks
- Literatur über Aulenhausen nach Register In: Hessische Bibliographie
- Ortsteil Aulenhausen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster
- Aulenhausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Aulenhausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
- ↑ Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 62, archiviert vom am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Gemeinde Weilmünster: Ortsbeirat Aulenhausen (Memento vom 28. Januar 2017 im Internet Archive), abgerufen im März 2022.
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): ehemalige Rathausschule In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen