Augustin Hofmann
Augustin Hofmann (auch Abt Augustin I. von Einsiedeln; * 1556 in Einsiedeln; † 2. März 1629 ebenda) war ein Benediktinerpater und Fürstabt von Einsiedeln.
Leben
Hofmann war Sohn eines Lehrers. Dieser wurde zunächst Schulleiter in Baden und kehrte anschliessend an die Klosterschule in Einsiedeln zurück. Hofmann selbst trat in den Benediktinerorden ein. 1572 feierte er seine Profess und nach seiner Befassung mit der Theologie folgte 1579 die Priesterweihe. Im Kloster Einsiedeln wurde er 1584 Subprior. Im darauffolgenden Jahr, 1585, erhielt er das Dekansamt. Ausserdem war er viele Jahre Stiftsorganist in Einsiedeln.
Hofmann wurde am 15. Oktober 1600 zum Abt des Klosters Einsiedeln gewählt und wird mitunter als zweiter Gründer des Klosters benannt. Zu seinen Verdiensten zählen die Neuordnung der Klosterverwaltung und die Festigung des klösterlichen Lebens. Er liess zudem von Christoph Hartmann eine Chronik des Klosters abfassen, beteiligte sich 1602 massgeblich an der Gründung der Schweizerischen Benediktinerkongregation und veranlasste im selben Jahr den Neubau der Stiftsbibliothek, die er in seiner Amtszeit weiter ausbaute. Er schickte darüber hinaus Mitglieder der Klostergemeinschaft auf Universitäten. Auch die Klosterkirche wurde während seiner Amtszeit umgestaltet. Daneben bemühte er sich um die Stärkung der Kirchenmusik im Kloster.
Hofmann liess in seiner Amtszeit das Frauenkloster Au bei Einsiedeln wiederaufbauen und erwarb 1623 die Herrschaften Gachnang und Freudenfels. Bestrebungen, den Abt von Einsiedeln und damit Hofmann zum Bischof eines neu zu schaffenden Innerschweizer Bistums zu erheben[1], scheiterten am Widerstand des Konstanzer Fürstbischofs Jakob Fugger.
Werke
Hofmanns Schriften sind hauptsächlich Handschriften. Gedruckt wurde von ihm lediglich in mehreren Auflagen Speculum poenitentiae oder Bußspiegel, d. i. Das Leben Mariä Magdalenä. Die erste Auflage davon erschien in Konstanz 1597.
Literatur
- Albert Hug: Hofmann, Augustin. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. Januar 2008.
- P. G. W.: Hofmann, Augustin, Fürstabt von Einsiedeln. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 626.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Der Plan, das Dekanat Luzern des Bistums Konstanz zu einem „Waldstätterbistum“ zu erheben, bestand jahrhundertelang, wurde aber nie realisiert. Siehe Fritz Glauser: Innerschweiz. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Februar 2015, abgerufen am 8. Juli 2019.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Ulrich Wittwiler (Ulrich III.) | Fürstabt von Einsiedeln 1600–1629 | Plazidus Reimann |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hofmann, Augustin |
ALTERNATIVNAMEN | Abt Augustin I. von Einsiedeln |
KURZBESCHREIBUNG | Benediktinerpater und Fürstabt von Einsiedeln |
GEBURTSDATUM | 1556 |
GEBURTSORT | Einsiedeln |
STERBEDATUM | 2. März 1629 |
STERBEORT | Einsiedeln |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Roland zh, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rapperswil (SG) : Portal des Einsiedlerhauses mit Wappen des Klosters Einsiedeln (optisch links) und Abtswappen Augustin Hofmann (optisch rechts), 1610.