Augustabad (Neubrandenburg)

Kurhaus Augustabad (um 1900)

Augustabad ist eine Ortslage am Tollensesee in Neubrandenburg, Mecklenburg-Vorpommern. Der Name verweist auf die hier im 19. Jahrhundert entstandenen Kureinrichtungen.

Geschichte

Das Kurhaus Augustabad wurde 1895 eröffnet und erhielt seinen Namen nach der Großherzogin Augusta Caroline von Mecklenburg-Strelitz (1822–1916). In der Umgebung entstanden rasch weitere Villen, Fremdenpensionen und Erholungsheime mit vielen Angeboten für die Feriengäste wie einem gepflegten Badestrand, eine eichenumsäumte, elegante Promenade, Ruderbooten, dem Aussichtsturm Behms Höhe und einer Dampferanlegestelle. Die Besitzer bzw. Pächter des Kurhauses wechselten mehrmals.[1]

Ein prominenter Kurgast war der Dichter Theodor Fontane (1819–1898), der sich 1897 mit Frau und Tochter für mehrere Tage dort aufhielt. I

Im Ersten Weltkrieg wurde das Kurhaus zum Kriegsgefangenenlager für britische Offiziere. Mitte der zwanziger Jahre übernahm die Deutschnationale Krankenkasse in Hamburg das Haus und ließ es zu einem Erholungsheim für ihre Mitglieder umbauen. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus zum Lazarett umfunktioniert[1], bald darauf wurde das Gelände zum Sperrgebiet und es wurde die Torpedoversuchsanstalt Neubrandenburg gebaut. Am 28. April 1945 eroberte die sowjetische Armee das Gelände und übergab es 1947 an die Stadtverwaltung Neubrandenburg.

Zu DDR-Zeiten wurde das Gelände wieder zum Sperrgebiet erklärt, ab 1953 befand sich hier das Reparaturwerk Neubrandenburg (RWN), ein Rüstungsbetrieb vorwiegend für Panzer. Das alte Kurhaus diente nun als Wohnheim für Lehrlinge.

Nach der Wende wurde das Gebiet wieder öffentlich zugänglich. In das alte Kurhaus Augustabad zog für einige Zeit wiederum eine Krankenkasse ein, danach blieb es jahrelang ungenutzt[1] und wurde 2005 abgerissen. Das RWN bestand weiter und führte Abrüstungs- und Verschrottungsaufträge aus, bis es im Dezember 2001 mangels Aufträgen schloss. 2003 wurde die ehemalige, 2,6 km lange Werkbahn zum Neubrandenburger Bahnhof abgebaut.

Im 21. Jahrhundert befindet sich auf dem Gelände das Strandbad Augustabad, die erschließende Straße trägt den Namen Am Augustabad.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Kurhaus Augustabad (Memento desOriginals vom 30. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tollense-see.de auf tollense-see.de, abgerufen am 30. März 2019

Koordinaten: 53° 32′ 2,6″ N, 13° 15′ 8,8″ O

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Neubrandenburg Augustabad Kurhotel Kurhaus Fachwerkhaus Tollensesee Ufer.jpg
Das ehemalige Kurhotel am Augustabad in Neubrandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, unmittelbar am Ufer des Tollensesees gelegen. Der nördliche Teil des Nemerower Holzes mit dem Kurhaus Augustabad hatte sich im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel für die Neubrandenburger entwickelt.

Die den Namen gebende Einrichtung für das Bad - das Kurhotel Augustabad, benannt nach der Großherzogin Augusta Caroline von Mecklenburg-Strelitz (1822 - 1916), - ging aus der Initiative einer Aktiengesellschaft hervor, der hauptsächlich Bürger aus Neubrandenburg angehörten. Das Kurhotel wurde im Sommer 1895 in Betrieb genommen. Es galt als "größter Sichtfachwerkbau Norddeutschlands".

Der Dichter Theodor Fontane weilte mehrmals im Kurhotel Augustabad - zuletzt 1897, kurz vor seinem Tode 1898. In den 1930ern Jahren wurde der Bau modernisiert und dabei architektonisch stark verändert. Nach jahrelangem Leerstand wurde das ehemalige Kurhotel im Jahre 2005 abgerissen.[1]