August von Sachsen-Coburg und Gotha

Prinz August von Sachsen-Coburg und Gotha
Wohnstätte in Wien: Palais Coburg
Grabstätte: St. Augustin in Coburg

August Ludwig Viktor von Sachsen-Coburg und Gotha (* 13. Juni 1818 in Wien; † 26. Juli 1881 auf Schloss Ebenthal in Niederösterreich) war ein Prinz aus der katholischen Linie Sachsen-Coburg-Koháry sowie königlich sächsischer Generalmajor. Ab 1831 nahm er den Titel Herzog von Sachsen-Coburg-Koháry an.

Leben

August wurde als zweiter Sohn des Prinzen Ferdinand von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry (1785–1851) und dessen Gemahlin, der ungarischen Prinzessin Antonie von Koháry (1797–1862), geboren. Er war Bruder von König Ferdinand II. von Portugal, außerdem der Vater des bulgarischen Königs Ferdinand I.

Prinz August heiratete am 20. April 1843 im Schloss Saint-Cloud Prinzessin Clémentine von Orléans (1817–1907), Tochter des „Bürgerkönigs“ Louis Philippe von Frankreich. Die älteste Schwester seiner Braut Louise von Orléans (1812–1850) war bereits seit 1832 mit Augusts Onkel Leopold I. von Sachsen-Coburg, dem König der Belgier verheiratet.

Die Familie lebte im Wiener Palais Coburg.[1] In Coburg wohnte er im Bürglaß-Schlösschen. Nach dem Tod seiner Mutter wurde August Erbe ihrer umfangreichen Besitzungen in Ungarn, die ihn dort zu einem der bedeutendsten Magnaten machte.[2] August war Ehrenmitglied der Geologischen Gesellschaft Ungarns.[3] Als Schwiegervater der Schwester der präsumtiven österreichischen Kaiserin Stephanie von Belgien wurde August durch Kaiser Franz Joseph mit dem Prädikat „Hoheit“ im Rang erhöht.

Nach seinem Namenspatron ließ Prinz August in Coburg die 1860 geweihte katholische Kirche St. Augustin (Coburg) erbauen. In der Kohary-Gruft von St. Augustin liegen Prinz August, Prinzessin Clémentine, die drei Söhne: Zar Ferdinand von Bulgarien, Prinz Philipp und Prinz August, sowie dessen Ehefrau Prinzessin Leopoldina von Brasilien und deren vier Söhne.

August war Träger des Großkreuzes des herzoglich sächsisch-ernestinischen Hausordens, des königlich portugiesischen Turm- und Schwertordens, des französischen Ordens der Ehrenlegion, des königlich belgischen Leopoldsordens und er war Ehren- und Devotions-Großkreuzritter des Souveränen Malteserordens.[4]

1885 erhielt der ungarische Bildhauer Victor Tilgner den Auftrag, ein Denkmal des verstorbenen Prinzen August zu schaffen. Dieses steht noch heute auf den Coburg’schen Besitzungen in Ebenthal. Neben einer lateinischen Inschrift ist auf dem Sockel noch folgendes zu lesen: „Auguste Louis Victor Duc de Saxe Prince de Saxe Cobourg Gotha. A mon mari bien aimé. 1843–1881. Clémentine.“ [August Ludwig Viktor Herzog von Sachsen Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha. Meinem geliebten Gatten. Bei den Jahreszahlen handelt es sich nicht um die Lebensdaten – August wurde 1818 geboren –; vielmehr bezeichnet das Jahr 1843 den Beginn der Ehe.]

Nachkommen

Aus seiner Ehe hatte August folgende Kinder:

  • Philipp (1844–1921)
⚭ 1875 Prinzessin Louise von Belgien (1858–1924)
⚭ Prinzessin Leopoldina von Brasilien (1847–1871)
⚭ 1864 Erzherzog Joseph Karl Ludwig von Österreich (1833–1905)
  • Amalie (1848–1894)
⚭ 1875 Herzog Max Emanuel in Bayern (1849–1893)
⚭ 1. 1893 Prinzessin Marie Louise von Bourbon-Parma (1870–1899)
⚭ 2. 1908 Prinzessin Eleonore Reuß zu Köstritz (1860–1917)

Literatur

  • Hans-Joachim Böttcher: Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha 1861–1948 – Ein Kosmopolit auf dem bulgarischen Thron. Osteuropazentrum-Berlin-Verlag (Anthea-Verlagsgruppe), Berlin 2019, ISBN 978-3-89998-296-1, S. 15, 17, 23, 24, 26, 29, 30, 189.
Commons: August von Sachsen-Coburg und Gotha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Palais Coburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  2. Friedrich Maximilian Oertel: Genealogische Tafeln zur Staatengeschichte des neunzehnten Jahrhunderts. F.A. Brockhaus, 1857, S. 96.
  3. Ferenc Kubinyi (von), Imre Vahot: Ungarn und Siebenbürgen in Bildern. G. Emich, 1834, S. 31.
  4. Adreßhandbuch des Herzogthums Sachsen-Coburg und Gotha. Meusel, 1854, S. 18.
VorgängerAmtNachfolger
Ferdinand Georg von Sachsen-Coburg-KoháryMajoratsherr der Familie Sachsen-Coburg-Koháry
1851–1881
Philipp von Sachsen-Coburg und Gotha

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Coburg-St.Augustin.jpg
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Kirche St. Augustin, Coburg Festungsstraße 1
Kirche St. Augustin in Coburg
Circa 1845 portrait of Prince August of Saxe-Coburg and Gotha by Winterhalter (Versailles)2.jpg
Auguste-Louis-Victor de Saxe-Cobourg-Kohary, prince de Saxe-Cobourg.
Wien - Palais Coburg.JPG
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Südostansicht des Palais Coburg an der Adresse Coburgbastei 4 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.
Das Palais wurde im Auftrag von Ferdinand Georg August von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry in rund 5 Jahren Bauzeit ab 1840 errichtet. Im Zuge der Schleifung der Bastei wurde 1864 die Attikazone von Franz Neumann und Leopold Mayer neu gestaltet.