August Wilhelm von Wolff-Metternich

August Wilhelm Freiherr von Wolff-Metternich (* 30. Juni 1705; † 10. Juli 1764 in Osnabrück) war Domherr verschiedener Domkapitel, führender Politiker in Kurköln und von 1753 bis 1764 Dompropst in Münster.

Leben

Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Wolff-Metternich. Seine Eltern waren Leopold von Wolff gen. Metternich zu Wehrden, Gracht und Sterneburg. Dieser war Fürstlich Paderborner Oberstallmeister und geheimer Rat. Die Mutter war Anna Antonetta Helena von der Horst.

Er studierte von 1723 bis 1725 in Rom am Collegium Germanicum und war seit 1726 Domherr in Paderborn. Er war einer der Günstlinge von Clemens August von Bayern und erhielt als solcher 1732 auch eine Domherrenstelle in Osnabrück. Dort war er 1733 unter anderem Domküster. Vom Papst wurde ihm 1748 auch eine Domherrenstelle in Münster verliehen. Er war spätestens seit 1750 auch Propst in Wiedenbrück sowie Domscholaster in Paderborn. In Münster wurde er 1753 zum Dompropst gewählt.

Er hatte neben den geistlichen auch bedeutende weltliche Ämter inne. So war er in den 1740er Jahren Intendant der kurfürstlichen Bauten, Gärten und Vergnügungen. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts bildete sich in Kurköln eine Kabinettsregierung aus, in der Wolff-Metternich die zentrale Rolle spielte. Von 1749 bis 1756 war er als Obristkämmerer dann auch offiziell einer der führenden Politiker Kurkölns.[1]

Im Jahr 1755 verlor er die Gunst von Clemens August und musste alle Hof- und Staatsämter in Bonn aufgeben. Er sah sich sogar gezwungen, die Residenzstadt zu verlassen, und hielt sich seither in Paderborn, Münster oder Osnabrück auf. Von den Zeitgenossen wurde der Charakter von Wolff-Metternich sehr negativ beurteilt.

Literatur

  • Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster IV,2. Das Domstift St. Paulus zu Münster. Berlin, 1982. (Germania Sacra NF. 17,2), ISBN 3-11-008508-9, S. 77.
  • Rudolf Lill/Erwin Sandmann: Verfassung und Verwaltung des Kurfürstentums und Erzbistums Köln im 18. Jahrhundert. In: Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts. Köln 1961, S. 51.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Gudrun Gersmann und Hans-Werner Langbrandtner (Hrsg.): Adlige Lebenswelten im Rheinland: kommentierte Quellen der Frühen Neuzeit. Wien 2009. S. 163.