August Socin
August Socin (* 21. Februar 1837 in Vevey; † 22. Januar 1899 in Basel) war ein Schweizer Chirurg.
Leben
Socin war ein Sohn des evangelischen Pfarrers August Socin und seiner Frau Jeanne Frédérique Elise geborene Johannot.[1] Er studierte Medizin in Basel und Würzburg, wo er auch 1857 promovierte. Nach weiterer fachwissenschaftlich-chirurgischer Ausbildung in Prag, Wien und später in Paris und London habilitierte er sich 1861 in Basel. 1859 wurde er Assistenzarzt am Bürgerspital Basel und übernahm 1861 die Leitung der Chirurgischen Klinik in Basel. Bereits 1862 erfolgte die Ernennung zum ausserordentlichen Professor und 1864 zum ordentlichen Professor der Chirurgie an der Universität Basel. 1866 arbeitete er im österreichischen Lazarett von Verona und von August bis November 1870 im Reservelazarett in Karlsruhe. In dieser Zeit entstand auch seine Arbeit über seine Kriegschirurgischen Erfahrungen.
Einen Ruf an das Chirurgische Universitätsklinikum Würzburg lehnte er ab, sondern lehrte zeitlebens an der Universität in Basel. Hier erlangte er auch seine besondere Bedeutung, indem er entscheidende Reformen zur qualitativen Verbesserung der studentischen Ausbildung in seinem Fachbereich und erstmals die antiseptische Wundbehandlung in den ersten Jahren seiner Tätigkeit einführte. Bedingt durch seine Erfahrungen in Lazaretten und der Behandlung von Kriegsverwundungen führte er diverse Operationsneuerungen ein und beeinflusste durch Operationsmodifikationen die Chirurgie bei Radikaloperationen der Hernien, Resektionen sowie die Magen- und Darmoperationen bei Anastomosenbildungen. Socin war weniger der Autor zahlreicher Publikationen als vielmehr der Praktiker, der grössten Wert auf die erfolgreiche Ausbildung seiner Studenten legte.
In Basel ist die Socinstrasse, welche vom Spalentor zur Tramstation Brausebad verläuft, und an der sich auch das Schweizerische Tropeninstitut sowie ein Studentenwohnheim befindet, nach August Socin benannt. Er starb an Typhus.[2] Seine Grabstätte befindet sich auf dem Wolfgottesacker.
Schriften (Auswahl)
- Kriegschirurgische Erfahrungen, gesammelt in Carlsruhe 1870 und 1871 (= Chirurgische und pathologisch-anatomische Beiträge zur Kriegsheilkunde. Bd. 1). F. C. W. Vogel, Leipzig 1872 (Digitalisat).
- Die Krankheiten der Prostata. In: Franz von Pitha, Theodor Billroth (Red.): Handbuch der allgemeinen und speciellen Chirurgie. Band 3, Abtheilung 2, Lieferung 8, Hälfte 2, Ferdinand Enke, Stuttgart 1875 (Digitalisat).
Literatur
- Hubert Steinke: Socin, August. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Julius Pagel (Hrsg.): Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des 19. Jahrhunderts. Berlin 1901.
- Galerie hervorragender Ärzte. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Bd. 89 (1899), Beilage.
- Samuel Meier: August Socin (1837–1899), Leben und Werk des Basler Chirurgen. Basel 1985.
- Carl Sebastian Haegler: August Socin. In: Basler Jahrbuch 1900, S. 1-25.
- Rudolf Ulrich Krönlein: Socin, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 375–377.
- Dietrich von Engelhardt (Hrsg.): Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. Bd. 2, München 2002.
Weblinks
- Nachlass August Socin in der Universitätsbibliothek Basel
- Biographie von August Socin auf altbasel.ch
Einzelnachweise
- ↑ Hubert Steinke: Socin, August. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Adolf Lukas Vischer: Professor Dr. med. Fritz Suter (1870–1961), in: Basler Stadtbuch, Christoph Merian Stiftung 1963
Personendaten | |
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NAME | Socin, August |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Chirurg |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1837 |
GEBURTSORT | Vevey |
STERBEDATUM | 22. Januar 1899 |
STERBEORT | Basel |
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August Socin (1837–1899), Schweizer Chirurg
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Familiengrab auf dem Friedhof Wolfgottesacker, Basel