August Karl Holsche

August Karl Holsche (auch August Carl, seit 6. Juli 1798 von Holsche,[1]) (* 1749 in Hannover; † 21. Januar 1830 in Memel, Preußisch Litauen) war ein preußischer Verwaltungsbeamter und topographischer Schriftsteller.

Leben

Holsche immatrikulierte sich am 24. März 1766 zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen, um danach eine zweijährige Referendarszeit in Minden zu absolvieren. Anschließend war er 15 Jahre lang, über den Zeitraum 1772–1787 hinweg, als Hof-Fiskat (Finanzbeamter) in Tecklenburg tätig. Während dieser Zeit sammelte er Unterlagen und geschichtliche Informationen, die er zu einem Buch über die Grafschaft Tecklenburg und die Zustände derselben im 18. Jahrhundert verarbeitete, das 1788 erschien. 1787 wurde Holsche Assistenzrat in Bromberg in Westpreußen und 1793 Regierungsrat in Petrikau in Südpreußen. 1796 wurde er zum Regierungsdirektor und zum Geheimen Justizrat in Białystok, etwa 180 Kilometer nordöstlich von Warschau, ernannt. Auf seinen Antrag hin erfolgte 1798 seine Erbhebung in den Adelsstand. 1811 wurde er Direktor des Stadt- und Landgerichts in Memel, wo er 1830 im Alter von 81 Jahren verstarb.

Holsche ehelichte am 19. Oktober 1795 in Breslau Eva Sophia, geborene v. Wlömer, die zuvor mit einem Herrn Hanebek verheiratet gewesen war.[2] Holsche wurde der Rote Adlerorden verliehen.

Werke

  • Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg nebst einigen speciellen Landesverordnungen mit Anmerkungen, als ein Beytrag zur vollständigen Beschreibung Westphalens. Berlin und Frankfurt 1788 (Google Books).
  • Der Netzedistrikt, ein Beytrag zur Länder- und Völkerkunde mit statistischen Nachrichten. Königsberg 1793 (Google Books).
  • Über die monarchische Regierungsform. Nicolavius, Königsberg 1794.
  • Geographie und Statistik von West-, Süd- und Neu-Ostpreußen. Nebst einer kurzen Geschichte des Königreichs Polen bis zu dessen Zertheilung.

Literatur

  • Friedrich Große-Dresselhaus: August Karl Holsche und seine Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg. In: Heimatjahrbuch des Kreises Tecklenburg 1924, S. 5–21.
  • Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 435–436 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Friedrich Große-Dresselhaus: August Karl Holsches Herkunft. In: Heimatjahrbuch des Kreises Tecklenburg 1925. S. 77–81.

Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 4, Leipzig 1863, S. 452.
  2. Schlesische Provinzialblätter. Band 23, Breslau 1796, S. 81.