August Kalkmann

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August Dethard Kalkmann (* 24. März 1853 in Hamburg; † 17. Februar 1905 in Berlin) war ein deutscher Klassischer Archäologe.

Leben und Werk

August Kalkmann stammte aus einem Hamburger Patriziergeschlecht, sein Vater war der Kaufmann Hermann Dethard Kalkmann (1816–), sein Bruder der Kaufmann und Kunstsammler Ernst Kalkmann (1855–1930). Er besuchte anfänglich die Realschule und begann eine Kaufmannslehre, ging dann aber 1871 auf die Gelehrtenschule des Johanneums, wo er 1873 das Abitur ablegte. Ab 1874 studierte er an der Universität Bonn Klassische Philologie und Archäologie bei Franz Bücheler, Hermann Usener und Reinhard Kekulé von Stradonitz, daneben auch Kunstgeschichte bei Carl Justi. Zwei Semester verbrachte er in Berlin, ein Semester in München. Er wurde am 20. Dezember 1881 in Bonn mit einer altphilologischen Arbeit über die Hippolyttragödie des Euripides promoviert, kurz darauf ließ er eine Arbeit zu den bildlichen Darstellungen des Hippolytos-Mythos folgen. Er ging nach der Promotion an die Berliner Universität, am 30. Oktober 1885 habilitierte er sich dort und wurde Privatdozent, am 28. Februar 1900 wurde er außerordentlicher Professor. 1887 bis 1891 reiste er in Italien, 1894 in Griechenland.

Kalkmann beschäftigte sich mit der antiken Kunst überwiegend anhand der Schriftquellen, so publizierte er etwa Monographien zu Pausanias und Plinius. Darüber handelten auch viele seiner Vorlesungen, ferner lass er zur antiken Kunsttheorie, zur griechischen Plastik und zur Geschichte der griechischen Kunst.[1] Als sein Hauptwerk gilt Die Proportion des Gesichtes in der griechischen Kunst (Berlin 1893). Hier versuchte er durch Messungen, die er in langen Tabellen präsentierte, Stilgeschichte messbar zu machen.

Seine Bibliothek ging nach seinem Tode an verschiedene Institutionen. Werke zur Klassischen Archäologie kamen an die Berliner Seminarbibliothek und befindet sich heute in den Bibliotheken der Klassischen Archäologie der Freien Universität[2] und der Humboldt-Universität[3] sowie der Bibliothek des Johanneums in Hamburg.[4] Werke zur Kunstgeschichte kamen in die Bibliothek der Hamburger Kunsthalle[5], hier befinden sich auch seine Kollegmanuskripte.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

  • Wolfgang Schiering: Anhang. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.) Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 331.
  • Fritz Hoeber: Kalkmann, August Dethard. In: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog 10, 1905, Reimer, Berlin 1907, S. 54–57 (Digitalisat).
  • Anton Mayer: Der Göttergleiche. Erinnerung an Rudolf G. Binding. Rütten & Loenning, Potsdam 1939, S. 31. 34–39. 47–50 (Schilderung einer Vorlesung 1904/05 bei August Kalkmann).
  • Reinhard Kekulé von Stradonitz: August Kalkmann. In: Archäologischer Anzeiger 1905, S. 32–33.
  • Fritz Zweybrück: Zur Erinnerung an August Kalkmann. In: August Kalkmanns nachgelassenes Werk, hrsg. von Hermann Voß. Curtius, Berlin 1910, S. VIII–XIV.

Anmerkungen

  1. Verzeichnis in August Kalkmanns nachgelassenes Werk, hrsg. von Hermann Voß. Curtius, Berlin 1910, S. XV.
  2. Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Band 14: Berlin, Teil 1, Olms-Weidmann, Hildesheim 1995, ISBN 3-487-10054-1, S. 193.
  3. Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Band 14: Berlin Teil 1. Olms-Weidmann, Hildesheim 1995, ISBN 3-487-10054-1, S. 158.
  4. 450 Jahre Gelehrtenschule des Johanneums zu Hamburg. Hamburg 1979, S. 106; Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Band 1: Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen. Olms-Weidmann, Hildesheim 1996, ISBN 3-487-10135-1, S. 224.
  5. Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Band 1: Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen. Olms-Weidmann, Hildesheim 1996, ISBN 3-487-10135-1, S. 239.
  6. Archäologische Anzeiger 1912, Sp. 76.
  7. Dr. Hermann Voß, Landrichter in Hamburg, Neffe von August Kalkmann.

Weblinks

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E. Bieber

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