August Clüsserath

August Clüsserath (* 1899 in Fenne; † 20. März 1966 in Saarbrücken) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Clüsserath besucht von 1905 bis 1909 die Volksschule in Fenne und dann von 1909 bis 1917 das Ludwigsgymnasium in Saarbrücken, wo er sein Abitur ablegt. Von 1917 bis 1918 ist er im Ersten Weltkrieg im Vaterländischen Hilfsdienst im Einsatz. Nach dem Ende des Kriegs studiert Clüsserath von 1919 bis 1926 Architektur und ist Schüler am Konservatorium Krome. Von 1926 bis 1932 studiert er dann an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken u. a. bei Fritz Grewenig und Christoph Voll und ist Meisterschüler von Oskar Trepte. Anschließend arbeitet er als freier Künstler.

1940 geht Clüsserath nach Berlin und war Techniker beim Norddeutschen Hoch- und Tiefbau. Ab 1945 lebt er als freier Künstler in Demmin, wo er an der Volkshochschule unterrichtet und im Kulturausschusses des Landes Mecklenburg mitwirkt. Das Angebot einer Stelle als Referent für Bildende Kunst im Ministerium lehnt er wegen drohender politischer Indoktrination ab und kehrt 1949 in das Saarland zurück. Dort wird er Mitbegründer der Kunstbewegung „Neuen Sezession“. 1957 wird der Künstler Geschäftsführer und Vorsitzender der neuen gruppe saar. Von der lokalen Presse wird seinem Werk überwiegend mit Häme und Unverständnis begegnet. Da er so gut wie keine Werke verkaufen kann, entscheidet sich der resignierte Künstler für eine Anstellung als Kunsterzieher, die er von 1956 bis 1964 an den beiden Völklinger Gymnasien ausübt.[1] 1966 stirbt Clüsserath in Saarbrücken.

Ehrungen

2010 benannte die Stadt Völklingen eine Straße nach Clüsserath.[2]

2020 eröffnet das Zentrum August Clüsserath in Dillingen[3]

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1932: Große Berliner Kunstausstellung
  • 1947: Mecklenburgische Landschaften, Mecklenburgische Künstler. Landesmuseum Schwerin
  • 1949: Landesmuseum Saarbrücken
  • 1951: Galerie Saint Placide, Paris
  • 1956: Exposition Groupe de Peintres Rhenans et Sarrois, Galerie Academia Raymond Duncan, Paris
  • 1959: Galerie Senatore, Stuttgart
  • 1969: Malerei, Skulptur, Graphik aus dem Saarland, Pfalzgalerie, Kaiserslautern
  • 1977: neue gruppe saar, Saarlandmuseum, Saarbrücken
  • 1982: 60 Jahre Saarländischer Künstlerbund. Geschichte und Gegenwart 1922-1982, Saarlandmuseum, Saarbrücken
  • 1990: August Clüsserath. Retrospektive; Malerei und Arbeiten auf Papier von 1928–1966, Stadtgalerie, Saarbrücken
  • 1999: August Clüsserath. Das graphische Werk 1960 - 1966. Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken
  • 2006: Kunstverein Dillingen, Altes Schloss
  • 2011: Arbeiten auf Papier, Union Stiftung Saarbrücken
  • 2020: Zentrum August Clüsserath, Dillingen

Literatur

  • Peter Volkelt: August Clüsserath. Beck, Homburg, 1971
  • August Clüsserath (1899–1966). Stadtgalerie, Saarbrücken, 1990
  • Lukas Kramer: August Clüsserath. Der Maler aus Fenne. In: Glas und Ton für Kunst und Lohn, Saarbrücken 2001, S. 117–136
  • Lorenz Dittmann: August Clüsserath: Malerei 1921–1966. Verlag St. Johann, Saarbrücken, 2011, ISBN 978-3-938070-64-2
  • Lorenz Dittmann: Das graphische Werk 1960–1966. Ausstellungskatalog, Saarländisches Künstlerhaus
  • Walter Schmeer: Der Maler August Clüsserath. In: Saarheimat, 11. Jg., 1964, S. 326–329
  • Walter Schmeer: August Clüsserath. In: Saarheimat 20. Jg., 1976, S. 134–135

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Josef Gros: August Clüsserath - Leben und Werk bis 1955. In: www.zac-cluesserath.de. Zentrum August Clüsserath, abgerufen am 5. April 2021.
  2. August Clüsserath statt Popel, Saarbrücker Zeitung, 27. Februar 2010
  3. Nicole Bastong: Werke von August Clüsserath im neuen Ausstellungszentrum. In: www.saarbruecker-zeitung.de. Saarbrücker Zeitung, 8. Januar 2020, abgerufen am 5. April 2021.