August Albes (Architekt)

August Albes (geboren 8. Dezember 1841 in Hannover; gestorben 25. Dezember 1905 in Bex im Kanton Waadt in der Schweiz) war ein deutscher Architekt der Neugotik, der insbesondere öffentliche und Kirchenbauten entwarf.[1]

Leben

Geboren in der Residenzstadt des Königreichs Hannover, besuchte August Albes das Bischöfliche Gymnasium Josephinum in Hildesheim. Nach dem Abitur studierte er von 1860 bis 1865 Architektur an der Polytechnischen Schule in Hannover, Matrikel 3405, als Schüler von Conrad Wilhelm Hase. Als Mitarbeiter in Hases Architekturbüro wirkte er möglicherweise als Büroleiter.[1]

Von 1870 bis 1874 arbeitete Albes zunächst als Architekt in Osnabrück. Im selben Jahr wurde er Mitglied im Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hannover und siedelte nach Köln über, wo er 1876 als Mitglied im Architektenverein Niederrhein-Westfalen aufgenommen wurde. 1886 erhielt er eine Anstellung bei der Kölner Königlichen Eisenbahndirektion. Während seiner Kölner Zeit entwarf Albes unter anderem die Pläne für Kirchen in verschiedenen anderen Orten.[1]

Wenige Jahre vor seinem Tod siedelte August Albes 1899 von Köln nach Bex in der Schweiz über.[1]

Werke (sofern bekannt)

  • 1871, Rendsburg: Teilnahme an einem Architektenwettbewerb für den Neubau des Realgymnasiums auf der Bastion Holstein in Rendsburg. Albes Entwurf erhielt den 2. Preis, wurde jedoch nicht ausgeführt. Stattdessen wurde der Bau um 1877 nach Entwürfen des in Hamburg ansässigen Architekten Carl Heinrich Remé realisiert. Das Gebäude wurde schließlich um 1977 für den Neubau des Rendsburger Rathauses[1]
  • 1872–1880, Köln-Kalk, Vietorstraße 25–27: Neubau der evangelischen Presbyterkirche; das Gebäude wurde 1951 gesprengt[1]
  • 1887–1888, Köln-Neustadt, Gereonswall 18–20: Kinderbewahrschule und Arbeiterinnenasyl Marienheim an der Kirche St. Ursula[1]
  • 1886–1889, Köln-Nippes: Neubau der evangelischen Lutherkirche; erhalten[1]
  • 1890–1892, Eschweiler: Neubau der evangelischen Dreieinigkeitskirche (ehem. Lutherkirche); erhalten
  • 1893–1895, Duisburg, Alt-Homberg, Rheinstraße: Neubau der evangelischen Rheinkirche; erhalten[1]
  • 1895–1896, Mülheim an der Möhne: Neubau der evangelischen Kapelle St. Markus (Warstein); erhalten[1]
  • 1898, Essen-Karnap, Hattramstraße: Bau der evangelischen Kapelle; erhalten[1]

Literatur

  • Herbert Mundhenke: Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover. Hildesheim 1988–1992 (3 Bände), Matrikel 3405.
  • Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4.
  • Helmut Fußbroich: Die Lutherkirche in Köln-Nippes. Köln 1989.
  • Wolfram Hagspiel: August Albes. In: ders.: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, Bd. 1: A–G. Böhlau, Wien, Köln 2022 (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins e.V.; 52), ISBN 978-3-412-52446-3, S. 30f.
  • Köln und seine Bauten. Festschrift zur VIII. Wanderversammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in Köln vom 12. bis 16. August 1888. Köln 1888.
  • Deutsche Bauzeitung:
    • 5. Jahrgang (1871), Nr. 41, S. 328: Konkurrenzentwurf für das Realgymnasium in Rendsburg.
    • 13. Jahrgang (1879), Nr. 13, S. 69–70 (Architekten- und Ingenieur-Verein für Niederrhein und Westfalen).
    • 14. Jahrgang (1880), Nr. 103, S. 561; Bau-Chronik der Kirche in Kalk bei Köln.
  • Hans Vogts: Vincenz Statz (1819–1898). Lebensbild und Lebenswerk eines Kölner Baumeisters. Mönchengladbach 1960.
  • Volker Neumann: Zur Geschichte der evangelischen Markus-Kapelle zu Mülheim an der Möhne und ihres Architekten August Albes (1841–1905), in: Südwestfalen-Archiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg. 10. Jahrgang (2010), S. 252–271.
  • Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Düsseldorf 1979–1981 (5 Bände).
  • Willy Weyres, Albrecht Mann: Handbuch zur rheinischen Baukunst des 19. Jahrhunderts. 1800 bis 1880. Köln 1968.
  • Handbuch der Architektur. Stuttgart 1903, 4. Teil: Entwerfen, Anlage und Einrichtung der Gebäude, 5. Halb-Band: Gebäude für Heil- und sonstige Wohlfahrtsanstalten, Heft 2: Verschiedene Heil- und Pflegeanstalten; Versorgungs-, Pflege- und Zufluchtshäuser, 1903.

Weblinks

  • Reinhard Glaß: Albes, August in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902)

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Reinhard Glaß: Albes, August in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 6. September 2020