Auf dem Gutshof

Anton Tschechow

Auf dem Gutshof (russisch В усадьбе, W ussadbe) ist eine Erzählung des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, die am 28. August 1894 in der Moskauer Russischen Zeitung[1] erschien.[2]

John Josephsohn übertrug den Text 1911 ins Deutsche.[3] Andere Übersetzungen: 1899 ins Serbokroatische (На селуAuf dem Lande), 1901 ins Tschechische (V panskem domeIm Herrenhaus) und 1903 ins Englische (At the ManorAuf dem Landgut).[4]

Inhalt

Der verwitwete Gutsbesitzer Pawel Iljitsch Raschewitsch ist verschuldet und wird von seinen Bekannten gemieden. Hinter seinem Rücken nennen sie ihn einen Menschenfeind und eine Kröte. Raschewitsch weiß – man sagt, er habe mit seinem gelegentlich aufbrausenden Worterguss den Tod seiner Frau mitverschuldet. Trotzdem kann er solche Gespräche – besser gesagt, Monologe – nicht lassen. Der junge Untersuchungsrichter Meier hört sich Raschewitschs Geschwafel geduldig an, denn der Jurist interessiert sich für eine der Töchter des Hauses. Die 24-jährige Shenja und die 22-jährige Iraida kommen nicht zu Wort. Ärgerlich.

Traurig schauen die Töchter ihren überaus redseligen Vater an. Der Dummschwätzer Raschewitsch weiß zwar, dass ein Schwiegersohn die finanziellen Sorgen gewissermaßen erben würde und dennoch kann er auch diesmal nicht an sich halten – sieht als Adeliger in seiner Tirade auf die Bürger verächtlich herab. Als Raschewitsch – im Glauben, er habe mit seinem Gast einen Mann von Adel vor sich – das Bürgertum beschimpft, wird das dem bürgerlichen Meier zu viel. Er verabschiedet sich und geht auf Nimmerwiedersehn.

In der darauffolgenden Nacht hat Shenja einen hysterischen Anfall. Iraida schluchzt. Am Morgen dann schimpfen die Töchter den Vater aus dem Nebenzimmer vernehmlich „Kröte!“

Deutschsprachige Ausgaben

Verwendete Ausgabe

  • Auf dem Gutshof. Aus dem Russischen übersetzt von Ada Knipper und Gerhard Dick, S. 438–447 in: Anton Tschechow: Weiberwirtschaft. Meistererzählungen, Band aus: Gerhard Dick (Hrsg.), Wolf Düwel (Hrsg.): Anton Tschechow: Gesammelte Werke in Einzelbänden. 582 Seiten. Rütten & Loening, Berlin 1966 (1. Aufl.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. russ. Русские ведомости
  2. russ. Eintrag bei fantlab.ru
  3. Gerhard Dick (Hrsg.) in der verwendeten Ausgabe, S. 569, 2. Z.v.u.
  4. russ. Hinweise auf Übersetzungen

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