Auer-Formation

Die Pfattner Wände südlich von Bozen bestehen aus Gesteinen der Auer-Formation
Am Raschötzkamm liegen die Gesteine der Auer-Formation direkt auf kristallinem Grundgebirge

Die Auer-Formation (italienisch Formazione di Stiora), lokal auch Kastelruther Porphyr, ist eine bis zu 600 Meter mächtige Formation in den Südalpen innerhalb der Etschtaler Vulkanit-Gruppe. Sie besteht hauptsächlich aus Ablagerungen von pyroklastischen Strömen.

Die Formation ist nach der Marktgemeinde Auer im Südtiroler Unterland benannt und entstand in der Zeit des Perm vor etwa 277 bis 274 Millionen Jahren am Ende einer etwa zehn Millionen Jahre währenden vulkanischen Periode.

Beschreibung

Die Auer-Formation besteht vor allem aus Ignimbriten mit rötlich-grauer bis oranger Färbung. Diese Ignimbrite sind Rhyolithe mit etwa 1 bis 3 mm großen Kristalleinsprenglingen von Sanidin, Plagioklas und Quarz, eingebettet in ein felsitisches Fließgefüge. In die Ignimbrite sind Lagen mit Lapilli-Tuffen oder klastische Horizonte eingeschaltet.

Die Formation liegt meist diskordant über älteren Formationen der Etschtaler Vulkanit-Gruppe wie der Andrian-Formation oder der Gries-Formation. Sie kann aber auch direkt dem kristallinen Grundgebirge aufliegen, wie etwa am Raschötzkamm. Überlagert wird die Auer-Formation ebenfalls diskordant von der Gröden-Formation.

Innerhalb der Formation wird der Perdonig-Member unterschieden, dessen Gesteine haben weniger und kleinere Kristalle und mehr Flammen, die ansonsten in der Auer-Formation eher selten sind. Flammen oder italienisch Fiamme sind längliche Körper aus Glas oder dessen Umwandlungsprodukte. Außerdem treten an der Basis grau-schwarze vulkanische Gläser, sogenannte Vitrophyre, auf.

Das sich massig oder dickplattig absondernde Gestein wird auch zu Bauzwecken genutzt.

Quellen

  • Autonome Provinz Bozen – Südtirol: Eppan, Geologische Karte Blatt 026, Maßstab 1:25.000 (Scan)
  • Rainer Brandner u. a.: Sediment 2007, Exkursionsführer PDF-File
  • G. M. Bargossi u. a.: The Lower Permian Athesian Volcanic Group (AVG) in the Adige valley between Merano and Bolzano: a stratigraphic, petrographic and geochronological outline [1]

Auf dieser Seite verwendete Medien

Raschötzer Wald.JPG
Autor/Urheber:
Dieses Bild ist nicht gemeinfrei. Dies bedeutet, dass es u. a. Urheberrechtsschutz genießt. Es darf nur nach den hier genannten Regeln (oder mit ausdrücklicher Genehmigung des Urhebers) genutzt werden. Dies schließt insbesondere eine Verwendung in sozialen Netzwerken aus, deren Nutzungsbedingungen der hier aufgeführten Lizenz nicht entsprechen.
Bitte lade an dieser Stelle keine auch nur minimal veränderte Fassung ohne Rücksprache mit dem Urheber hoch. Der Urheber möchte Korrekturen nur an der ihm vorliegenden unkomprimierten Quelle vornehmen. So ist gewährleistet, dass die Änderungen erhalten bleiben und dass keine unnötigen Kompressionsartefakte entstehen. Wenn du meinst, dass Änderungen erforderlich sein sollten, informiere bitte den Urheber oder lade eine Bearbeitung als neues Bild unter neuem Namen und unter Verwendung der Vorlage Derivat bzw. der Vorlage Extrakt hoch.
, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Raschötzer Wald in St. Ulrich in Gröden
Pfattner Waende.JPG
Die Pfattner Wände bei Pfatten südlich von Bozen, Südtirol. Geologisch bestehen sie aus Vulkaniten der Etschtaler Vulkanit-Gruppe, hier genauer aus Ignimbriten der Auer-Formation