Audi 80 B3

Audi
Audi 80 (1986–1991)
Audi 80 (1986–1991)
Audi 80 (1986–1991)
80 B3 (Typ 89)
Produktionszeitraum:1986–1991
Klasse:Mittelklasse
Karosserieversionen:Limousine
Motoren:Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(51–101 kW)
Dieselmotoren:
1,6–1,9 Liter
(40–59 kW)
Länge:4395–4480 mm
Breite:1695 mm
Höhe:1395 mm
Radstand:2535–2545 mm
Leergewicht:1030–1270 kg
VorgängermodellAudi 80 B2
NachfolgemodellAudi 80 B4

Der Audi 80 B3 (auch als Typ 89 bezeichnet) ist ein Pkw-Modell von Audi, welches als dritte Generation des Audi 80 im Sommer 1986 mit einer vollverzinkten Karosserie vorgestellt wurde. Er löste den seit 1978 gebauten Audi 80 B2 ab.

Im Herbst 1991 ersetzte ihn in Deutschland der Audi 80 B4, der auch als Kombi angeboten wurde.

Modellgeschichte

Allgemeines

Der Audi 80 B3 wurde ab Spätsommer 1986 zunächst ausschließlich als viertürige Limousine angeboten. Analog zu dem im Sommer 1982 vorgestellten Audi 100 C3 hatte der Audi 80 das neue „Aero-Design“. Der Luftwiderstandsbeiwert (Cw) konnte sogar noch weiter, auf 0,29 gesenkt werden. Entfallen waren die bisher nach dem Umfang der Ausstattung benannten Modellvarianten, die durch Zusätze zur Modellbezeichnung kenntlich gemacht worden waren. Die Modelle der Baureihe wurden mit dem Sicherheitssystem Procon-ten angeboten, ein Vorläufer des Airbag, das erstmals im Audi 80/90 für einen Aufpreis von ca. 1000 Mark erhältlich war. Der Audi 80 war mit Ausnahme der Dieselvarianten und des 1,6 Liter-Benzinmodells auch mit dem Allradantriebssystem quattro erhältlich.

Abgesehen von den technischen Innovationen, stellte der B3 einen Meilenstein in der Entwicklung des Automobildesigns dar, indem erstmals alle Flächen dreidimensional geformt sind, kennzeichnend dafür stehen die bombierten (doppelt gekrümmten) Fensterflächen. Audi legte mit diesem Modell einen weiteren Grundstein zum Aufstieg zur Premium-Marke.

Tester monierten den zerklüfteten Kofferraum und das anstelle eines vollwertigen Ersatzrades gelieferte „Notrad“. Bei den Käufern kam der Wagen gut an und erreichte in der Zulassungsstatistik auf Anhieb einen Spitzenplatz. Er war sorgfältig verarbeitet, die Motoren waren sparsam. In einer hochwertigen Variante wurde das Modell als Audi 90 mit Fünfzylindermotoren und dem Vierzylinder 1.6 TD angeboten.

Die letzten Exemplare des Audi 80 B3 wurden Ende 1991 produziert. Gleichzeitig wurde die überarbeitete Modellreihe Audi 80 B4 vorgestellt.

Weitere Derivate

Ab Herbst 1988 wurde auch ein Sportcoupé, das dieselbe Plattform nutzte, unter dem Namen Audi Coupé angeboten. Im Sommer 1990 wurde das Audi S2 Coupé mit 220 PS-Fünfzylinder-Turbomotor vorgestellt. Das S2 Coupé wurde mit einer überarbeiteten Fahrzeugfront ausgerüstet, die nach der Modellpflege im Sommer 1991 in leicht abgewandelter Form auch bei der Limousine des Nachfolgemodells Audi 80 B4 verwendet wurde. Die Fertigung lief noch bis Ende 1996. Das Konzept eines aus einer Limousine abgeleiteten Coupés wurde fallen gelassen: Als Nachfolger kann der Audi TT betrachtet werden, der die Rolle eines sportlichen Modells im Audi-Portfolio übernahm.

Im Juni 1991 folgte das Audi Cabriolet das auf Basis des Audi 80 B3 entstanden war. Die Karosseriedetails im Exterieur entsprachen bereits denen des Audi 80 B4, so auch der modifizierte Grill. Das klassische Cabriolet erfuhr im Frühjahr 1997 noch leichte Modifikation, bevor seine Produktion im Sommer 2000 auslief.

Varianten

Motorvarianten

ModellMotor-
kenn-
buchstaben
HubraumLeistungMax. DrehmomentGemischbildungMotoraufladungAbgasreinigung0–100 km/hVmaxBauzeit
Ottomotoren
1.6PP1595 cm³51 kW (69 PS) bei 5200 min−1118–123 Nm bei 2700 min−1VergaserfreisaugendKatalysator mit Lambdaregelung14,1 s168 km/h08/1989 – 12/19911
1.6RN1595 cm³55 kW (75 PS) bei 5200 min−1125 Nm bei 2700 min−1Vergaserfreisaugendkeine13,9 s167 km/h08/1986 – 12/1991
1.6ABB1595 cm³75 kW (102 PS) bei 6300 min−1135 Nm bei 3500 min−1Saugrohreinspritzungfreisaugendkeine12,3 s190 km/h08/1990 – 12/1991
1.8RU1781 cm³55 kW (75 PS) bei 4500 min−1140 Nm bei 2500 min−1VergaserfreisaugendKatalysator ohne Lambdaregelung13,7 s167 km/h210/1986 – 01/1990
1.8 SSF1781 cm³65 kW (88 PS) bei 5200 min−1142 Nm bei 3300 min−1VergaserfreisaugendKatalysator ohne Lambdaregelung11,8 s179 km/h08/1986 – 07/1990
1.8 SNE1781 cm³66 kW (90 PS) bei 5200 min−1150 Nm bei 3300 min−1Vergaserfreisaugendkeine12,2 s182 km/h08/1986 – 12/1991
1.8 SJN1781 cm³66 kW (90 PS) bei 5400 min−1145 Nm bei 3350 min−1SaugrohreinspritzungfreisaugendKatalysator mit Lambdaregelung12,4 s182 km/h08/1986 – 12/1991
1.8 SPM1781 cm³66 kW (90 PS) bei 5500 min−1142 Nm bei 3250 min−1SaugrohreinspritzungfreisaugendKatalysator mit Lambdaregelung12,4 s182 km/h03/1988 – 12/1991
1.8 EDZ1781 cm³82 kW (112 PS) bei 5800 min−1155 Nm bei 3250 min−1Saugrohreinspritzungfreisaugendkeine10,9 s195 km/h08/1986 – 12/1991
1.9 ESD1847 cm³83 kW (113 PS) bei 5600 min−1160 Nm bei 3400 min−1SaugrohreinspritzungfreisaugendKatalysator mit Lambdaregelung10,5 s196 km/h09/1986 – 07/1988
2.0 E3A1984 cm³83 kW (113 PS) bei 5300 min−1170 Nm bei 3250 min−1SaugrohreinspritzungfreisaugendKatalysator mit Lambdaregelung10,9 s196 km/h08/1988 – 10/1990
2.0 EAAD1984 cm³85 kW (116 PS) bei 5300 min−1168 Nm bei 3250 min−1SaugrohreinspritzungfreisaugendKatalysator mit Lambdaregelung10,9 s196 km/h08/1990 – 12/1991
2.0 E 16V6A1984 cm³101 kW (137 PS) bei 5800 min−1181 Nm bei 4500 min−1SaugrohreinspritzungfreisaugendKatalysator mit Lambdaregelung9,0 s208 km/h03/1990 – 12/1991
Dieselmotoren
1.6 DJK1588 cm³40 kW (54 PS)3 bei 4800 min−1100 Nm bei 2700–3200 min−1Wirbelkammereinspritzungfreisaugendkeine20,0 s153 km/h08/1986 – 07/1989
1.9 D1Y1896 cm³50 kW (68 PS) bei 4400 min−1127 Nm bei 2200–2600 min−1Wirbelkammereinspritzungfreisaugendkeine16,9 s165 km/h08/1989 – 12/1991
1.6 TDSB1588 cm³59 kW (80 PS) bei 4500 min−1152 Nm bei 2300–2800 min−1Wirbelkammereinspritzungmit Abgasturbolader und Ladeluftkühlerkeine14,6 s174 km/h04/1989 – 12/1991
1.6 TDRA1588 cm³59 kW (80 PS) bei 4500 min−1155 Nm bei 2600–3000 min−1Wirbelkammereinspritzungmit Abgasturbolader und Ladeluftkühlerkeine14,0 s172 km/h04/1988 – 07/1990
1 
In Österreich/Schweiz 03/87–07/89
2 
Mit 5-Gang-Schaltgetriebe 174 km/h
3 
Für Österreich 37 kW (50 PS) / 95 Nm

Bezeichnung

Es wurde verschiedentlich behauptet, die Bezeichnung B3 sei offiziell nie von Audi verwendet worden, was nicht korrekt ist. Tatsächlich wurde der Begriff sowohl während der Entwicklung dieses Typs als auch in der historischen Rückschau von Audi verwendet. Eindeutige (zeitgenössische) Belege finden sich in einer Publikation von Othmar Wickenheiser.[1]

Commons: Audi 80 B3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Othmar Wickenheiser: Audi Design - Automobildesign von 1965 bis zur Gegenwart. Hrsg. Edition Audi Tradition. Nicolai, Berlin 2005, ISBN 3-89479-160-8.

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