Aubeterre-sur-Dronne

Aubeterre-sur-Dronne
Aubaterra
Wappen von Aubeterre-sur-Dronne
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Charente (16)
ArrondissementAngoulême
KantonTude-et-Lavalette
GemeindeverbandLavalette Tude Dronne
Koordinaten45° 16′ N, 0° 10′ O
Höhe38–111 m
Fläche2,41 km²
Einwohner364 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte151 Einw./km²
Postleitzahl16390
INSEE-Code
WebsiteAubeterre-sur-Dronne

Aubeterre-sur-Dronne – Ortsbild

Aubeterre-sur-Dronne (okzitanisch Aubaterra) ist eine aus dem Hauptort sowie drei Weilern (hameaux) und einigen Einzelgehöften (fermes) bestehende südwestfranzösische Gemeinde mit 364 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine (zuvor Poitou-Charentes). Der Ort ist als eins der „Schönsten Dörfer Frankreichs“ eingestuft.[1]

Lage und Klima

Aubeterre-sur-Dronne liegt am Fluss Dronne im äußersten Süden des Départements Charente in einer Höhe von ca. 45 bis 90 m. Der Ort befindet sich etwa 50 km (Fahrtstrecke) südlich von Angoulême; die Stadt Périgueux liegt etwa 52 km östlich. Die sehenswerten Nachbarorte Saint-Aulaye und Chalais befinden sich etwa 10 km südlich bzw. 12 km westlich. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 870 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr180018511901195419992015
Einwohner775714714489365391

Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben zurückzuführen.

Wirtschaft

Die Einwohner des Ortes leben hauptsächlich von der Land- und Forstwirtschaft sowie von Handwerk und Kleinhandel. Aber auch die Vermietung von Ferienhäusern und -wohnungen (gîtes) spielt eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der kleinen Gemeinde.

Geschichte

Zur Geschichte von Aubeterre ist nur wenig bekannt: Die Felsenkirche entstand im 7./8. Jahrhundert, wurde jedoch im 12. Jahrhundert erweitert. Eine hochmittelalterliche Burg existierte ebenso wie eine reich gestaltete romanische Kirche. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) wurden der Ort und seine Burg zeitweise von den Engländern eingenommen (1346). Im ausgehenden Mittelalter war der Ort Gerichtssitz für 19 Pfarrbezirke und weitere 40 Weiler in der Umgebung.

Sehenswürdigkeiten

Höhlenkirche St-Jean

Die aus dem Felsgestein herausgehauene Kirche St-Jean ist seit 1912 als Monument historique ausgewiesen.[3]

Sonstige

Fassade der Kirche Saint-Jacques
  • Die Pfarrkirche Saint-Jacques mit ihrer breitgelagerten Westfassade stammt aus dem 12. Jahrhundert. Gleich zu Beginn der Hugenottenkriege (1562–1598) wurde die ursprünglich dreischiffige Kirche zerstört; nur die Fassade blieb erhalten. Im 17. Jahrhundert baute man das Kirchenschiff mit äußerst sparsamen Mitteln wieder auf. Die Portalzone mit ihrem tiefgestaffelten Archivoltenportal und zwei seitlichen Blendportalen ist nach einem Triumphbogenschema gestaltet. Das Portal schließt in einem – an die maurische Architektur erinnernden – Vielpassbogen (vgl. Celles-sur-Belle). In der Zone darüber verläuft eine dreizehnteilige Blendarkadengalerie, deren mittlerer Bogen leicht erhöht und von einem Fenster durchbrochen ist. In Höhe der Kapitelle des Portals verläuft ein Fries mit Darstellungen der Tierkreiszeichen und Monatsarbeiten. Die Fassade der Kirche ist seit 1862 als Monument historique[4] anerkannt.
Kreuzgang des Konvents
Torburg (Châtelet)
  • Der Konvent der ‚mindersten Brüder‘ (Couvent des Minimes) des Paulanerordens wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut. Kapelle und Kreuzgang sind von einer außergewöhnlich schlichten und klaren Einfachheit. Der heute als Altersheim genutzte Gebäudekomplex ist seit 1991 als Monument historique[5] ausgewiesen; Teile können besichtigt werden.
Château
  • Das auf einem Hügel (butte) erbaute und in einer Urkunde des Jahres 1004 erstmals erwähnte Schloss (Château d’Aubeterre) stammt in Teilen noch aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Seine heutige Gestalt erhielt es jedoch im Wesentlichen im 16. Jahrhundert. Markantester Bauteil ist die Torburg (châtelet) mit ihrem Wehrgang (mâchikoulis); im Mauerwerk sind deutlich die Aussparungen einer Zugbrücke zu erkennen – vor dem Tor muss sich folglich ein Wassergraben befunden haben. Das in Privatbesitz befindliche Schloss ist seit 1973 als Monument historique[6] ausgewiesen.

Sonstiges

In den Jahren 2010 und 2012 diente Aubeterre als Hintergrund und Drehort der französischen Fernsehserie La Nouvelle Maud.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Aubeterre-sur-Dronne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Liste der schönsten Dörfer Frankreichs
  2. Aubeterre-sur-Dronne – Klimatabellen
  3. Église souterraine monolithe, Aubeterre-sur-Dronne in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Église Saint-Jacques, Aubeterre-sur-Dronne in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Couvent des Minimes, Aubeterre-sur-Dronne in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Château, Aubeterre-sur-Dronne in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

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Frise. Église Saint-Jacques. Aubeterre-sur-Dronne. Vers 1160.
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Vue du village d'Aubeterre-sur-Dronne.
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Romanesque church of Aubeterre (12th century), exterior. Charente, France.
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Portal, typanum and arches of the façade. Romanesque church Saint-Jacques (XIIth century) Aubeterre-sur-Dronne, Charente, France.
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castle of Aubeterre-sur-Dronne, Charente, SW France
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View of the cloister, convent of the Minimes, Aubeterre-sur-Dronne, Charente, France.
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Chapiteau au bestiaire fabuleux. Église Saint-Jacques. Aubeterre-sur-Dronne. Vers 1160.
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Vue du château d'Aubeterre depuis la Basse ville; Charente, France
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Intérieur de l'église Saint-Jacques d'Aubeterre