Atzbach (Oberösterreich)

Atzbach
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Atzbach
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Oberösterreich
Politischer Bezirk:Vöcklabruck
Kfz-Kennzeichen:VB
Fläche:14,12 km²
Koordinaten:48° 5′ N, 13° 42′ O
Höhe:464 m ü. A.
Einwohner:1.245 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte:88 Einw. pro km²
Postleitzahl:4904
Vorwahl:07676
Gemeindekennziffer:4 17 04
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Am Ortsplatz 3/1
4904 Atzbach
Website:www.atzbach.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister:Berthold Reiter (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Atzbach im Bezirk Vöcklabruck
Ampflwang im HausruckwaldAttersee am AtterseeAttnang-PuchheimAtzbachAurach am HongarBerg im AttergauDesselbrunnFornachFrankenburg am HausruckFrankenmarktGampernInnerschwand am MondseeLenzingManningMondseeNeukirchen an der VöcklaNiederthalheimNußdorf am AtterseeOberhofen am IrrseeOberndorf bei SchwanenstadtOberwangOttnang am HausruckPfaffingPilsbachPitzenbergPöndorfPuchkirchen am TrattbergPühretRedleitenRedlhamRegauRüstorfRutzenhamSchlattSchörfling am AtterseeSchwanenstadtSeewalchen am AtterseeSt. Georgen im AttergauSt. LorenzSteinbach am AtterseeStraß im AttergauTiefgrabenTimelkamUngenachUnterach am AtterseeVöcklabruckVöcklamarktWeißenkirchen im AttergauWeyregg am AtterseeWolfsegg am HausruckZell am MoosZell am PettenfirstOberösterreichLage der Gemeinde Atzbach (Oberösterreich) im Bezirk Vöcklabruck (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Atzbach ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 1245 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Vöcklabruck.

Geografie

Der Ort Atzbach liegt auf 464 m Höhe im Hausruckviertel, einige bewaldete Hügel erreichen Höhen von über 500 Meter. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6 km, von West nach Ost 5,2 km. Die Gemeinde hat eine Fläche von vierzehn Quadratkilometer, davon werden mehr als drei Viertel landwirtschaftlich genutzt, vierzehn Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

  • Aigen (32)
  • Atzbach (476)
  • Baumgarting (105)
  • Breitwiesen (11)
  • Enzelsberg (17)
  • Freundling (54)
  • Gneisting (43)
  • Hippelsberg (44)
  • Katzenberg (35)
  • Köppach (62)
  • Lameckberg (20)
  • Oberapping (15)
  • Oberholzham (17)
  • Point (14)
  • Reichering (32)
  • Ritzling (61)
  • Schnötzing (30)
  • Seiring (13)
  • Staudach (38)
  • Unterapping (41)
  • Weigensam (85)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Atzbach.

Nachbargemeinden

Wolfsegg am Hausruck
ManningKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtNiederthalheim
RutzenhamPitzenbergOberndorf bei Schwanenstadt

Geschichte

Erstmals urkundliche erwähnt wurde Otesbach (Atzbach) im Jahr 1120. Zehn Jahre später wird ein Dietmar Chotepach (Köppach) genannt. Sein Name und Rudolf Chotepach scheinen in den folgenden Jahrzehnten mehrfach auf. Um 1344 wird erstmals das Schloss Köppach mit seinem Besitzer Ulrich der Anhanger erwähnt, als er dem Grafen von Schaumburg seine Dienstbarkeit gelobt. In den folgenden Jahrhunderten sind die wechselnden Besitzer des Schlosses gut dokumentiert. Im Jahr 1858 brannte das dreistöckige Schloss nach einem Blitzschlag ab und wurde nur noch zweigeschossig aufgebaut. Nach einem schweren Unwetter wurde das Gebäude in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts abgetragen.[3]

Künstliche Höhle in Reichering: Beratungskammer

In der Ortschaft Reichering wurde eine sehr detailreiche künstliche Höhle mit zwei Etagen und mehreren Kammern entdeckt. Das Reiterschwert, das beim Ausräumen des oberen Teils der Höhle gefunden wurde, stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Beschrieben wurde die Anlage in ihren Einzelheiten von dem Höhlenforscher Lambert Karner, der auch einen Höhlenplan anfertigte.[4]

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Die Gemeinde war bis Ende 2004 Teil des Gerichtsbezirks Schwanenstadt und wurde per 1. Jänner 2005 Teil des Gerichtsbezirks Vöcklabruck.

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Aigen
Pfarrkirche Atzbach

Wirtschaft und Infrastruktur

Der größte Arbeitgeber der Gemeinde ist die Firma Peneder in Ritzling.[5]

Wirtschaftssektoren

Von den 58 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 38 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten achtzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 122 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 96 im Baugewerbe. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche freiberufliche Dienstleistungen (97), Handel (62) und soziale und öffentliche Dienste (30 Mitarbeiter).[6][7][8]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)58767082
Produktion2214223203
Dienstleistung472121672

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 564 Erwerbstätige in Atzbach. Davon arbeiteten 178 in der Gemeinde, mehr als zwei Drittel pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 331 Menschen zur Arbeit nach Atzbach.

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1850 waren:[10]

  • 1850–1858 Johann Niedermayer
  • 1858–1860 Johann Schachinger
  • 1860–1867 Josef Castaldo
  • 1867–1870 Castaldo (ohne Vorname)
  • 1870–1873 Johann Niedermair
  • 1873–1876 Michael Ennser
  • 1876–1879 Johann Muggenhuber
  • 1879–1882 Andrä Scheibmeier
  • 1882–1885 Franz Wiesmüller
  • 1885–1894 Leoplod Riedl
  • 1894–1896 Mathias Racher
  • 1896–1900 Johann Pabst
  • 1900–1903 Johann Obermaier
  • 1903–1906 Josef Thallinger
  • 1906–1909 Franz Thallinger
  • 1909–1912 Josef Pühringer
  • 1912–1919 Mathias Wagner
  • 1919–1925 Johann Humer
  • 1925–1929 Josef Reinthaler
  • 1929–1934 Heinrich Humer
  • 1934–1938 Franz Mair
  • 1938–1945 Karl Obermair
  • 1945–1947 Franz Schachinger
  • 1947–1949 Franz Kapllmüller
  • 1949–1955 Johann Hütterer
  • 1955–1961 Ferdinand Ketllgruber
  • 1961–1983 Franz Obermair
  • 1983–2008 Friedrich Gruber (ÖVP)
  • seit 2008 Berthold Reiter (ÖVP)

Wappen

Blasonierung: In Gold ein schwarzer, mit silbernem Wellenbalken belegter Schrägbalken, aus dem oben ein grünes, über den Schrägbalken nach unten gebogenes Lindenblatt wächst. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Grün.

Das 1975 verliehene Gemeindewappen beruht in vereinfachter Form auf dem Wappen des Geschlechts der Anhanger, die bis ins 16. Jahrhundert Besitzer des Schlosses Köppach waren. Der hinzugefügte Wellenbalken verweist auf den Ortsnamen.[11]

Weblinks

Commons: Atzbach (Oberösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Atzbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. April 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Geschichte über Atzbach. Gemeinde Atzbach, abgerufen am 23. April 2021 (österreichisches Deutsch).
  4. Karner, P. Lambert: Künstliche Höhlen aus alter Zeit, Wien 1903, Nachdruck 2018, ISBN 978-3-96401-000-1, Reichering, S. 191–193.
  5. Allgemeine Information. Gemeinde Atzbach, abgerufen am 23. April 2021 (österreichisches Deutsch).
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Atzbach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. März 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Atzbach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. März 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Atzbach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. März 2021.
  9. https://orf.at/wahl/ooe21/ergebnisse/41704
  10. Gemeinden, Atzbach. Land Oberösterreich, abgerufen am 23. April 2021.
  11. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (4. Nachtrag 1973–1976). In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 1/2, 1977, S. 8 f. (ooegeschichte.at [PDF]).

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