Attnang

Attnang (Stadtteil)
Ortschaft
Attnang (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandVöcklabruck (VB), Oberösterreich
GerichtsbezirkVöcklabruck
Pol. GemeindeAttnang-Puchheim
Koordinaten48° 0′ 48″ N, 13° 43′ 22″ O
Höhe416 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft3255 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand683 (2001f1)
Postleitzahl4800f1
Vorwahl+43/7674f1
Offizielle Website
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer12400
Zählsprengel/ -bezirkAttnang-Zentrum, Attnang-Nord, Attnang-West (41703 000, 001, 002)
Teile der Stadt auch im Zählsprengel Niederstraß (003)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
3255

BW

Attnang ist ein Ort im Vöcklatal des Hausruckviertels von Oberösterreich, und Hauptort und Ortschaft der Stadtgemeinde Attnang-Puchheim im Bezirk Vöcklabruck.

Lage

Attnang ist heute eine Stadt und umfasst etwa 700 Gebäude mit 3500 Einwohnern. Sie erstreckt sich auf der Terrasse zwischen Kohlaichbach und Redlbach/Lehbach, entlang des Bahnhofs Attnang-Puchheim und der Bundesstraße 1 Wiener Straße.

Der historische Ortskern lag im Norden, am Redlbach, wo die Salzburger Straße/Linzer Straße, die alte Fernstraße, diesen quert, zwischen dem Spitzberg und dem Hügel Hargl – er wird heute Alt-Attnang genannt. Dort steht auch noch die Alte Pfarrkirche Attnang St. Martin, und der Ortsfriedhof befindet sich westlich davon.

Der heutige Ortskern, ursprünglich Neu-Attnang am Bahnhof, mit Pfarrkirche Hl. Geist und Rathaus, wurde nach 1945 weitgehend neu errichtet, und erstreckt sich zwischen Bahnhofstraße (B 1), Römerstraße und Spitzberg.

Auf der anderen Seite des Bahnhofs, an der Salzburger Straße, befinden sich weitere Ortsteile, die Grenzen zur Ortschaft Puchheim wie auch zu Niederstraß sind nicht erkennbar.

Nachbarorte und -ortschaften:

Hohenbaumgarten
Tuffeltsham
Redlham (Gem. Redlham)
SteinhüblKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtNiederstraß
PuchheimPuchheimer Au
Wankham (Ortsch., Gem. Regau)
Sicking (Ortsch., Gem. Desselbrunn)
 
Puchheimer Au zählt zur Ortschaft Puchheim, sodass Wankham nicht direkt angrenzt

Geschichte

Bahnhof Attnang-Puchheim, Stadtseitiger Vorplatz an der B 1

Attnang war ursprünglich eine kleine Ansiedlung. Es ist als Otenang 1242 urkundlich ersterwähnt, geht auf *Otinwang zurück und bedeutet ‚Wang des Otto‘.

Es hatte um 1800 etwa 40, und um 1900 etwa 120 Gebäude. Es hatte aber schon im Mittelalter politische Bedeutung und war Sitz des Amts Attnang der Herrschaft Wartenburg. Es war auch immer größer als der alte Gemeindehauptort Puchheim, dem es mit Errichtung der politischen Gemeinden nach 1849 zugeordnet wurde.

Schon vor der Jahrhundertwende gewann Attnang als Standort des Bahnhofs der k.k. privilegierten Kaiserin-Elisabeth-Bahn an Bedeutung, als Kohlenumschlagplatz der Niederstrasser-Bahn nach Thomasroith, und ab 1877 dem in der Zeit der aufkommenden Sommerfrische zunehmend wichtigen Knoten mit der der Kronprinz-Rudolf-Bahn (heute Salzkammergutbahn): Zwischen 1890 und 1910 verdreifachte sich die Bevölkerung auf über 2000 Einwohner. 1912 wurde der Gemeindename Puchheim aufgrund der wachsenden Bedeutung des Ortes auf Attnang-Puchheim abgeändert.

Am 21. April 1945 wurde die Bahnhofsumgebung durch US-amerikanische Bombenangriffe stark verwüstet.[1] Nach Kriegsende wurde der Ortskern neu aufgebaut. Mit der Verlagerung des Gemeindeamts nach Neu-Attnang wurde Attnang ab 1955 zum Hauptort der Marktgemeinde bzw. ab 1990 Stadtgemeinde.

Bevölkerung und Gebäudestand[2]
LandKgr. BayernKronland Österreich ob der Enns(1.) Rep. Ö.Dt. Reich(2.) Republik Österreich
Jahr181118251869188018901900191019231934193919511961197119811991200120112016
Einwohner2143194336341153223225662705264231523384358035863452341232913329
Gebäude4243536571122209226296316410490607642683
Vor 1800, beim Herzogtum Österreich bzw. Fürstentum/Kronland Österreich ob der Enns, sind keine eigenständigen Zählungen belegt, für das Amt Attnang finden sich im Jahre 1649 51 Häuser.[3]

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Geboren in Attnang-Puchheim

  • Franz Koch (1888–1969), Germanist, Literaturhistoriker und Hochschullehrer
  • Max Lammer (1905–1966), Schauspieler
  • Edith Dobesberger (1925–2002), Politikerin und Lehrerin, Abgeordnete zum Nationalrat
  • Ludwig Bieringer (* 1943), Politiker, Bundesrat sowie Bürgermeister von Wals-Siezenheim
  • Gerhard Fitzinger (1947–2016), Komponist, Musikpädagoge und Kirchenmusiker
  • Carola Mair (* 1962), Dokumentarfilmerin und Drehbuchautorin
  • Martin Schermaier (* 1963), Rechtswissenschaftler und Rechtshistoriker, Hochschullehrer
  • Angelika Winzig (* 1963), Politikerin und Unternehmerin, Mitglied des Europäischen Parlaments
  • Hannes Maxwald (* 1968), Motorradrennfahrer

Mit Bezug zu Attnang-Puchheim

  • Bruno Primetshofer (1929–2014), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Kirchenrechtler und Hochschullehrer, wuchs in Attnang-Puchheim auf
  • Oskar Aichinger (* 1956), Komponist und Pianist des Modern Creative Jazz, wuchs in Attnang-Puchheim auf
  • Manfred Hiptmair (* 1965), Judoka, Olympiateilnehmer, kämpfte für den JSV Attnang

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helmut Böhm: 1945 – der Tag der Tränen. Attnang-Puchheim im Bombenhagel zweier US-Luftflotten. Dokumentation nach neuesten Forschungsergebnissen. Moserbauer, Ried im Innkreis 2007. ISBN 978-3-902121-86-8.
  2. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Oberösterreich Teil 2, Attnang , S. 104 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben: * 1811: Zählung der bayrischen Verwaltung des Salzachkreises (Montgelas’sche Zählungen). In: Franz Xaver Weilmeyr: Topographisches Lexikon vom Salzach-Kreise. 1812.
    • 1825 Militär-Konskription 1823/30; zitiert nach Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Dritter Theil: Der Hausruckkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1830, S. 345  (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
    • 1869: Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im österreichischen Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. 1871.ff
    • 1880, 1890: Statistische Central-Commission: Spezial-Orts-Repertorien der im österreichischen Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. 1883 resp. 1892 ff
    • 1900: Statistische Central-Commission: Gemeinde-Lexikon der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. 1903 ff
    • 1910: Statistische Central-Commission: Spezial-Repertorien. 1915 ff
    • 1923: Bundesamt für Statistik/Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis. (Ergebnisse der Volkszählungen).
    • 1934: Bundesamt für Statistik (Bearb.): Ergebnisse der Volkszählung. 1935
    • 1939: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939. Hg. vom Statistischen Reichsamt, 2. Auflage, 1941; Umrechnung auf die heutigen Gebietsstände: Volkszählung 1991 – Wohnbevölkerung nach Gemeinden mit der Bevölkerungsentwicklung seit 1869. In: Beiträge zur österreichischen Statistik 1030/0, 1992
    • 1951 und später: Österreichisches Statistisches Zentralamt/Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis. (Ergebnisse der Volkszählungen).
  3. Grüll Georg: Bauernhaus und Meierhof. Zur Geschichte der Landwirtschaft in Oberösterreich (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs 13). 1975, S. 122; zitiert nach Historisches Ortslexikon.

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Die denkmalgeschützte katholische Filialkirche hl. Martin in der oberösterreichischen Stadt Attnang-Puchheim.
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Die denkmalgeschützte Tor- und Friedhofsmauer bei der katholischen Filialkirche hl. Martin in der oberösterreichischen Stadt Attnang-Puchheim.
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Der denkmalgeschützte Lokschuppen in der oberösterreichischen Gemeinde Attnang-Puchheim.
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Südwestansicht der Pfarrkirche Hl. Geist in Attnang, ein Ortsteil der oberösterreichischen Stadt Attnang-Puchheim. Sie wurde von 1935 bis 1951 mit kriegsbedingter Unterbrechung und Bombenschäden nach den Plänen des Architekten Hans Feichtlbauer erbaut und am 9. September 1951 geweiht.