Atlas der wahren Namen

Der Atlas der wahren Namen von Stephan Hormes und Silke Peust ist ein Werk, das eine Übersetzung und kartographische Darstellung von wichtigen Toponymen (geographischen Namen) ins Deutsche aufbereitet.

Zur Übertragung ins Deutsche

Es werden die „wahren“ – im Sinne der etymologisch korrekten – Bedeutungen eines allgemein bekannten und gebräuchlichen Namens genannt und auf einer Karte eingetragen.[1] Es illustriert damit die Bildhaftigkeit der Ortsnamen und das „babylonisch-polyglotte[2] der Übernahmen aus anderen Sprachen. Die FAZ nannte die Idee des Werkes „witzig und lehrreich“.[2] Die Zeit hingegen kritisierte, dass die Verfasser sich im Zweifelsfall für den erstaunlichsten Namen entschieden hätten.[3]

Beispiele:
allgemein bekannter NameBezeichnung im Atlas der wahren NamenWortherkunftGruppe
AmerikaLand des mächtigen Kämpferszum Personennamen Amerigo, dieser althochdeutscher Herkunft[2]Deonym nach einem Entdecker, dieser Glückwunsch einer persönlichen Eigenschaft
BerlinSumpfstadtvermutlich zu slawisch br’lo ‚Sumpf, Morast‘ mit Ortsnamen-EndungLagename zu Flurname: Moorbesiedelung
GroßbritannienGroßes Land der Tätowiertennach der Volksgruppe der Britto (Bretonen)Wohnstättenname: Ethnonym nach einer persönlichen Eigenschaft
JohannesburgGnadegottburgwörtliche Übersetzung des hebräischen Personennamens (urspr. Namensträger unklar)Deonym nach einem Gründer, dieser Glückwunsch: Theophor
KamtschatkaLand der Leute am hinteren Endenach den Bewohnern KamtschadalenWohnstättenname: Ethnonym nach einer Wohnstätte oder Lagebezeichnung
KölnNiederlassunglateinisch colonia[4]Siedlungstypologie: Gründungsstadt
MailandMittelwiesenitalienisch Milano, lateinisch Mediolanum[2]Lagename zu Flurform
SarajevoHier ist der PalastSprachgemisch[2] zu türkisch sarây ‚Palast‘ mit serbischer Ortsnamen-EndungSiedlungstypologie: nach dem Siedlungskern

Aufbau

Die einzelnen Abschnitte zeigen Karten von:

Hinzu kommt eine graphische Darstellung des Sonnensystems, ein Index der wahren Namen und ein Index der deutschen Namen.

Der Atlas wird in Buchform und in Form von Einzelkarten angeboten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dolce vita im Kälberland, rp-online.de, 10. Juli 2008, abgerufen am 14. September 2014.
  2. a b c d e Andreas Platthaus: Namensforschung. Und was ist mit Warschau? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. Juli 2008, abgerufen am 15. September 2015.
  3. Was soll denn das heißen? In: Die Zeit online, 4. Juli 2008, abgerufen am 14. September 2015.
  4. Buchbesprechung auf perlentaucher.de, o. D., abgerufen 16. September 2015.