Athen-Marathon

Athen-Marathon
AustragungsortAthen
Griechenland Griechenland
Erste Austragung1972
Rekorde
Distanz42,195 Kilometer
StreckenrekordMänner: 2:10:34 h, 2014
Kenia Edwin Kiprop Kiptoo
Frauen: 2:31:06 h, 2010
Litauen Rasa Drazdauskaitė
WebsiteOffizielle Website

Der Athen-Marathon (griechisch Κλασσικός Μαραθωνίος Αθηνών; engl. Bezeichnung Athens Classic Marathon) ist ein Marathonlauf, der von Marathon nach Athen führt. Dieser findet in seiner heutigen Form seit 1983 statt, zunächst im Oktober, derzeit im November, und wird vom griechischen Leichtathletikverband SEGAS organisiert. Zum Programm gehören auch ein 5-km- und ein 10-km-Lauf. Mit ca. 16.000 Zieleinläufern ist er der größte Marathon in Südosteuropa.

Geschichte

Läufer beim Training für den olympischen Marathon 1896
Läufer bei der Veranstaltung 1980

Der erste Marathonlauf der Neuzeit fand anlässlich der Olympischen Spiele 1896 statt. Grundlage war die Legende vom Botenläufer Pheidippides, der nach der Schlacht bei Marathon im Jahr 490 v. Chr. nach Athen gelaufen und auf dem Areopag nach Verkündung der Siegesnachricht vor Erschöpfung tot zusammengebrochen sein soll. Sieger dieses Wettkampfes war der Grieche Spyridon Louis in 2:58:50 h. Die Streckenlänge betrug damals ca. 40 km. Erst 1921 bestimmte der Internationale Leichtathletikverband IAAF die offizielle Länge von Marathonläufen mit 42,195 Kilometern, was der Distanz bei den Olympischen Spielen 1908 in London entsprach.

Nach 1896 wurde bis in die 1950er Jahre kein Marathonlauf mehr in Athen veranstaltet. Ab 1955 fand ein Marathonlauf im Frühjahr[1] und einer seit 1972 im Herbst statt.[2] Bei ersterer Veranstaltung lief 1969 der Engländer Bill Adcocks mit 2:11:07,2 h eine Zeit, die als Streckenrekord bis zum Olympiasieg von Stefano Baldini 2004 Bestand hatte. Bei der ersten offenen Austragung für Frauen im Oktober 1974 gewann die deutsche Eva-Maria Westphal.[3]

Die jetzige Veranstaltung ist dem Andenken des Leichtathleten, Arztes und Politikers Grigoris Lambrakis gewidmet. Dieser organisierte kurz vor seiner Ermordung 1963 einen Friedensmarsch von Marathon nach Athen. Die Demonstration wurde durch die Polizei verboten, so dass sich Lambrakis, geschützt durch seine parlamentarische Immunität, alleine auf den Weg machte.

Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1982 wurde zum ersten Mal bei den Frauen der Europameistertitel im Marathon vergeben. Auf der Strecke von Marathon nach Athen siegte die Portugiesin Rosa Mota in 2:36:04 h; bei den Männern setzte sich der Niederländer Gerard Nijboer in 2:15:16 h durch. Am 9. April 1995 wurde der letzte World Cup Marathon der IAAF ebenfalls auf der Strecke des Athen-Marathons ausgetragen. Sieger wurden der Kenianer Douglas Wakiihuri in 2:12:01 h und die Rumänin Anuța Cătună in 2:31:10 h. Auch die Marathonläufe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 und Olympischen Spiele 2004 folgten der klassischen Route. Weltmeister wurden der Spanier Abel Antón in 2:13:16 h und die Japanerin Hiromi Suzuki in 2:29:48 h, die olympischen Goldmedaillen gingen an den Italiener Stefano Baldini (2:10:55 h) und die Japanerin Mizuki Noguchi (2:26:20 h).

Die Austragung 2010 wurde in die Feierlichkeiten zum 2500-jährigen Jubiläums der Schlacht von Marathon eingebettet.

Strecke

Das Panathinaiko-Stadion in Athen

Die Strecke beginnt in der Ortschaft Marathon und führt zunächst nach Süden, wobei der Grabhügel der in der Schlacht von Marathon gefallenen Athener umrundet wird. Danach wird die Stadt Nea Makri durchquert. Nach zehn flachen Kilometern kommen nun die ersten Anstiege, wobei in Summe 311 Höhenmeter zu überwinden sind. Bei Rafina biegt der Kurs nach Westen ab, und über Pikermi, Pallini und Gerakas gelangt man bei km 32 nach Agia Paraskevi, wo mit 240 m über dem Meer der höchste Punkt der Strecke erreicht wird. Von dort geht es bergab durch Chalandri und Cholargos in die Kernstadt von Athen. Das Ziel befindet sich im Panathinaiko-Stadion.

Statistik

Streckenrekorde

  • Männer: 2:10:34 h, Edwin Kiprop Kiptoo (KEN), 2023
  • Frauen: 2:26:20 h, Mizuki Noguchi (JPN), Olympische Spiele 2004

Siegerliste

Quellen für Ergebnisse vor 2002: sport.gr,[4], AIMS,[5] ARRS[6]

DatumMännerNationZeitFrauenNationZeit
12. Nov. 2023Edwin Kiprop KiptooKenia Kenia2:10:34Sukaina AtananeAthiopien Äthiopien2:31:53
13. Nov. 2022Charalapos PitsolisGriechenland Griechenland2:23:44Vasiliki KonstantinopoulouGriechenland Griechenland2:46:01
14. Nov. 2021Konstantinos GkelaouzosGriechenland Griechenland2:16:49Gloria PrivileggioGriechenland Griechenland2:41:30
2020wegen Corona-Pandemie abgesagt
10. Nov. 2019John KomenKenia Kenia2:16:34Eleftheria PetroulakiGriechenland Griechenland2:45:50
11. Nov. 2018Brimin KipkorirKenia Kenia2:10:56Shelmith NyawiraKenia Kenia2:36:46
12. Nov. 2017Samuel KalaleiKenia Kenia2:12:17Bedatu HirpaAthiopien Äthiopien2:34:18
13. Nov. 2016Luka Rotich LobuwanKenia Kenia2:12:48Nancy Jebichi AruseiKenia Kenia2:38:13
8. Nov. 2015Christoforos MerousisGriechenland Griechenland2:21:22Minori HayakariJapan Japan2:52:06
9. Nov. 2014Felix Kipchirchir KandieKenia Kenia2:10:37Naomi Jepkogei MaiyoKenia Kenia2:41:04
10. Nov. 2013Hillary Kipkosgei YegoKenia Kenia2:13:55Nancy Joan RotichKenia Kenia2:41:34
11. Nov. 2012Raymond Kimutai Bett -2-Kenia Kenia2:11:35Consalater Chemtai YadaaKenia Kenia2:40:00
13. Nov. 2011Abdelkrim BoubkerMarokko Marokko2:11:40Elfenesh MelakuAthiopien Äthiopien2:35:25
31. Okt. 2010Raymond Kimutai BettKenia Kenia2:12:40Rasa DrazdauskaitėLitauen Litauen2:31:06
8. Nov. 2009Josephat Kipkurui NgetichKenia Kenia2:13:44Akemi OzakiJapan Japan2:39:56
9. Nov. 2008Paul Nicholas LekuraaKenia Kenia2:12:42Mai TagamiJapan Japan2:36:58
4. Nov. 2007Benjamin Kiprotich KorirKenia Kenia2:14:40Swetlana PonomarenkoRussland Russland2:33:19
5. Nov. 2006Henry TarusKenia Kenia2:17:46Chikako ŌgushiJapan Japan2:40:45
6. Nov. 2005James SainaKenia Kenia2:16:15Sisay MeasoAthiopien Äthiopien2:38:39
7. Nov. 2004Frederick CheronoKenia Kenia2:15:28Alemu ZinashAthiopien Äthiopien2:41:11
2. Nov. 2003Amnaay Zebedayo BayoTansania Tansania2:16:59Nadezhda WijenbergNiederlande Niederlande2:43:18
3. Nov. 2002Mark SainaKenia Kenia2:18:20Sonja Oberem -2-Deutschland Deutschland2:37:29
4. Nov. 2001Noah BorKenia Kenia2:19:26Sonja OberemDeutschland Deutschland2:36:15
5. Nov. 2000Nikolaos Polias -4-Griechenland Griechenland2:20:50Georgia AmbatzidouGriechenland Griechenland2:53:00
17. Okt. 1999Masato YoneharaJapan Japan2:18:35Tamaki OkunoJapan Japan2:46:46
1. Nov. 1998Nikolaos Polias -3-Griechenland Griechenland2:18:38Joy SmithVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2:50:52
26. Okt. 1997Gerasimos KokotosGriechenland Griechenland2:31:47Melissa HurtaVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2:54:43
20. Okt. 1996Nikitas MarkakisGriechenland Griechenland2:33:15Panagiota Petropoulou -2-Griechenland Griechenland2:56:42
5. Nov. 1995Nikolaos Polias -2-Griechenland Griechenland2:27:27Panagiota NikolakopoulouGriechenland Griechenland2:59:45
30. Okt. 1994Christos Dumas -2-Griechenland Griechenland2:27:27Kleri StavropoulouGriechenland Griechenland3:21:32
24. Okt. 1993Nikolaos PoliasGriechenland Griechenland2:28:12Panagiota PetropoulouGriechenland Griechenland3:15:56
18. Okt. 1992Christos DumasGriechenland Griechenland2:31:15Reiko HirosawaJapan Japan3:05:24
13. Okt. 1991Theodoros FotopoulosGriechenland Griechenland2:28:18Sofia SotiriadouGriechenland Griechenland2:59:29
21. Okt. 1990Johan EngholmSchweden Schweden2:26:33Prudence TaylorNeuseeland Neuseeland2:59:15
22. Okt. 1989Jan van RijthovenNiederlande Niederlande2:23:19Leslie LewisVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2:37:42
23. Okt. 1988Fjodor RyschowSowjetunion Sowjetunion2:17:33Magdalini PoulimenouGriechenland Griechenland2:50:59
11. Okt. 1987Kevin FlaneganSudafrika Südafrika2:25:14Irina BogatschowaSowjetunion Sowjetunion2:43:37
12. Okt. 1986Jos vander WaterBelgien Belgien2:27:22Signe WardNorwegen Norwegen3:06:58
13. Okt. 1985Michael HillSchweden Schweden2:26:20Eryl DaviesVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich3:04:30
14. Okt. 1984Leon SwanepoelSudafrika Südafrika2:28:53Barbara BalzerVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2:58:30
9. Okt. 1983Martin J. McCarthyVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich2:25:34Hanne JensenDanemark Dänemark3:20:33

Entwicklung der Finisherzahlen

JahrMarathonDavon
Frauen
10 kmDavon
Frauen
5 km
bzw. Mini-Marathon
Davon
Frauen
202317.0693.72611.8974.49214.1957.574
2022
20217.508
201410.4981.9547.1472.5376.5073.517
20138.5001.2876.5022.0375.8323.119
20126.4709136.0141.7624.7082.534
20116.1449903.7619843.2071.487
201010.3712.3833.2661.0212.5281.196
20093.8136441.9004471.630699
20083.8436712.0085171.688651
20073.4385851.498456837326
20062.6263941.180362495193
20052.5593571.121346------
20042.868472945313------
20032.676413------1.419349
20021.779256959213------
20011.241?????????------

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Siegerliste des Frühlingsmarathons Athen auf arrs.run
  2. Siegerliste des Herbstmarathons Athen auf arrs.run
  3. Horst Milde: 2500 Jahre Marathon – Wo der Marathon zu Hause ist. In: germanroadraces.de. 27. Oktober 2010, abgerufen am 15. November 2019.
  4. Siegerliste bis 2001 (Memento desOriginals vom 7. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archive.sport.gr (griechisch)
  5. Sieger bis 1986 (Memento desOriginals vom 16. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aims-association.org
  6. arrs.run: Athens Classic Marathon

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Three athletes in training for the marathon race of the 1896 Athens Olympic Games, on the road from Marathon, Greece, Charilaos Vasilakos in the middle. Sources: [1] image caption, [2] image caption: Ο Χαρίλαος Βασιλάκος (στο κέντρο) κατά την προπόνηση, [3] image caption page 32: Από προπόνηση για τον μαραθώνιο (στη μέση ο Βασιλάκος), [4] image caption page 69.
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Runners competing in the 1980 Athens Marathon, won by Jean-Paul Didim