Atelier

Atelier aus dem 19. Jahrhundert im Braith-Mali-Museum in Biberach an der Riß

Ein Atelier, aus dem Französischen für Werkstatt, ist der Arbeitsplatz eines Kreativen, beispielsweise die Werkstatt eines Künstlers oder Fotografen, oder auch eine Produktionsstätte wie beim Filmatelier.

Im weiteren Sinn werden damit auch Räumlichkeiten bezeichnet, die zum Wohnen und Arbeiten geeignet sind.[1]

Atelierszene, Genrebild von Johann Peter Hasenclever, 1836, Düsseldorfer Malerschule
Atelier von Hans Makart um 1875

Das Atelier ist häufig nicht nur Ort für die Produktion, sondern oft auch für die Selbstinszenierung des Künstlers. Ein berühmtes Beispiel aus der Zeit des Historismus ist das Wiener Atelier von Hans Makart (1840–1884), in dem auch legendäre Atelierfeste stattfanden.[2]

Lage und Belichtung

Bei einem Künstleratelier (Maler, Fotografen, Modedesignern etc.) ist eine gute Belichtung mit Tageslicht von ausschlaggebender Bedeutung; daher werden häufig nach Norden ausgerichtete Ateliers genutzt, wodurch sich ein gleichmäßiger und eher diffuser Lichteinfall ergibt.[3][4]

Bildhaueratelier

Wegen der Schwere der in der Arbeit verwendeten Marmor-, Sandstein-, Gips- und Tonmassen liegt das Bildhaueratelier am besten ebenerdig.

Maleratelier, Aktsaal

Das Maleratelier braucht hohes Seitenlicht. Der Aktsaal insbesondere braucht für den Schattenwurf dazu am besten Oberlichter.

Zeichensaal, Kupferstecheratelier

Der Zeichensaal braucht eher niederes, noch mehr von der Seite kommendes Seitenlicht, ebenso wie das Kupferstecheratelier.

Ateliers in der Kunst

Ateliers waren insbesondere ab dem 19. Jahrhundert selbst Motive bildlicher Darstellung. Bekannte Künstler, die ihr Atelier in ihren Werken verarbeitet haben, sind zum Beispiel:

Bildbeispiele

Ausstellung

Literatur

  • Dominique de Font-Réaulx: The Artist's Studio, 5-Continents-Editions, Paris 2005, ISBN 2-905724-19-6 (Musée d’Orsay/Paris); ISBN 88-7439-219-2 (5-Continents-Editions/Mailand). Die Publikation wurde für die Ausstellung Dans l'atelier konzipiert, die vom 15. Februar – 15. Mai 2005 im Musée d’Orsay in Paris stattfand.
  • Birgit Jooss: Ateliers als Weihestätten der Kunst. Der „Künstleraltar“ um 1900, München 2002
  • Birgit Jooss: Das Atelier als Spiegelbild des Künstlers. In: Künstlerfürsten. Max Liebermann, Franz von Lenbach, Franz von Stuck. Hrsg. von der Stiftung Brandenburger Tor, Berlin 2009, S. 57–66
  • Gérard-Georges Lemaire (Texte) / Jean-Claude Amiel (Fotografien): Künstler und ihre Häuser, Knesebeck Vlg., München 2004, ISBN 3-89660-208-X
  • Eva Mongi-Vollmer, Das Atelier des Malers  –  Die Diskurse eines Raums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Lukas Vlg. f. Kunst- u. Geistesgeschichte, Berlin 2004, ISBN 978-3-936872-12-5
  • Sabine Schütz / Jan Nicolaisen: Das Atelier, Hrsg.: Klaus Herding / Hans W. Schmid, Galerie Hübner Frankfurt am Main, Verlag f. mod. Kunst, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-939738-95-4. Ausstellungsdokumentation
  • Martin Schieder: En visite. Deutsch-französische Atelierbesuche, 1830–1870, in: Dialog und Differenzen, 1789–1870. Deutsch-französische Kunstbeziehungen. Les relations artistiques franco-allemandes, hrsg. von Isabelle Jansen und Friederike Kitschen, Berlin und München 2010, S. 57–75 (Passagen/Passages, Bd. 34).
  • Martin Schieder: Apollonische Ordnung. Im Atelier von Willi Baumeister, in: Willi Baumeister (1889–1955) Gemälde und Zeichnungen (Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Winterthur), hrsg. von Dieter Schwarz und Manuel Fontán del Junco, Düsseldorf 2011, S. 11–26.
  • Guido Reuter und Martin Schieder (Hrsg.): Inside / Outside. Das Atelier in der zeitgenössischen Kunst, Petersberg 2012.
  • Schattenseiten der Düsseldorfer Maler nebst verkürzten Ansichten ihrer letzten Leistungen. Illustrationen von Wilhelm Camphausen und Henry Ritter mit 19 Einzelporträts Düsseldorfer Maler in ihren Ateliers, Düsseldorf, Julius Buddeus, 1845–
  • Katia Tangian: Spielwiese Kunstakademie. Habitus, Selbstbild, Diskurs. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-14357-6 (zugleich Dissertation, Universität Karlsruhe 2008).

Siehe auch

Commons: Atelier – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Atelier – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wohn-Welten: Habitat in der globalisierten Moderne, Hennig, S. 79, Google Books, abgerufen am 19. September 2015
  2. Hans Ottomeyer, Die großen Ateliers des Historismus, in: Ralph Gleis (Hrsg.), Makart - Ein Künstler regiert die Stadt, Wien 2011, S. 70–81.
  3. Atelier. In: Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. Band 1, Stuttgart, Leipzig 1904, S. 332–336.
  4. Kunstakademie. In: Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. Band 5 Stuttgart, Leipzig 1907, S. 749.
  5. Musée d’Orsay: Das Atelier von Bazille

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Diese - hier nur bescheiden kleine - digitale Wiedergabe eines Ölgemäldes aus dem Besitz der Museumslandschaft Hessen Kassel zeigt das Ölgemälde des Malers und späteren Fotografen Ferdinand Tellgmann unter dem Titel Im Atelier. Das Werk ist rückseitig signiert und datiert 1834. Zum Werk vermerkt die Besitzerin:

„Blick in ein Künstleratelier: der schmucklose Raum ist durch ein hochgelegenes Fenster in nüchternes Gegenlicht getaucht. Zwei Schüler sitzen an der Rückwand nahe dem Fenster vor ihren Staffeleien. Der Meister selbst steht vor seiner Staffelei und arbeitet, Malstock und Palette in den Händen haltend, an einem großen Landschaftsbild. Hinter einem Paravent im Hintergrund rechts sind, zum Teil verdeckt, Gipskopien antiker Figuren und Büsten aufgestellt, davor ist eine in Stoff gehüllte Modellpuppe platziert. Auf anschauliche Art dokumentiert Tellgmann hier die Arbeitsweise und die Atmosphäre in einem Maleratelier während des Unterrichts. “

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Illustriert von Wilhelm Camphausen, 1845. Veröffentlichung Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, nebst verkürzten Ansichten ihrer letzten Leistungen, in der 19 Einzelporträts Düsseldorfer Maler in ihren Ateliers gezeigt werden.

Verlag Düsseldorfer Buch- und Kunsthandlung Julius Buddeus, 1845.
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Dehn in his studio with his wife Virginia, stamped on reverse compliments of John D. Schiff, please credit.

Published in: Archives of American Art Journal v. 4, no. 4, p. 15
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Das Atelier des Künstlers“.
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The studio of the artist in Paris, rue de La Condamine; Astruc or Monet at the easel; Manet and Bazille; Edmond Maitre at the piano.
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Franz Marc und Maria Marc im Atelier, Pastell, Lenbachhaus, München
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Ingo Kühl
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Braith Mali Künstlerateliers im Braith-Mali-Museum in Biberach/Riß.
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Anonymous. Piet Mondrian and Pétro (Nelly) van Doesburg in Mandrian's studio at Rue du Départ, Paris. 1923. Photo. Published (in altered form) in De Stijl, vol. VI, nr. 6/7 (1924): p. 86.
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