Ata-Schurt

Ata-Schurt (kirgisisch Атажурт; russisch Ата-Журт; auf deutsch Vaterland; andere Transkription Ata-Jurt) ist eine nationalkonservative politische Partei aus Kirgistan. Sie wurde im Oktober 2010 von Kamtschibek Taschijew angeführt.[1]

Sie wurde am 9. Dezember 2004, noch vor der Tulpenrevolution, von Rosa Otunbajewa gegründet und wird mit dem ehemaligen kirgisischen Präsidenten Kurmanbek Bakijew assoziiert.[2]

Wahlen

Am 6. Oktober 2010, vier Tage vor der Parlamentswahl in Kirgisistan 2010, wurde die Zentrale der Partei von Protestierenden besetzt, die deren Ausschluss von den Wahlen forderten.[2] Sie forderten außerdem eine Bestrafung der Parteimitglieder, die für die tödlichen Schüsse auf Demonstranten im April 2010 bei der Machtübernahme der Übergangsregierung verantwortlich sein sollen.[3] Die Partei lag nach Auszählung bei den Wahlen zum Dschogorku Kengesch von 84 % der Stimmen mit 15,41 % vor der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistans in Führung, jedoch erlitten sie einen Verlust von knapp 47 % im Vergleich zur vorherigen Wahl drei Jahre zuvor. Nach der Wahl bildeten sie eine Dreierkoalition mit den Sozialdemokraten und der Respublika und ließen Achmatbek Keldibekow zum Regierungschef wählen.[4]

Fünf Jahre später, bei den Wahlen im Jahre 2015, schloss sich die Ata-Schurt mit der Respublika zu einer Allianz zusammen, wodurch sie zum größten politischen Gegner der Sozialdemokraten wurden und insgesamt 20,08 % und 28 Sitze im Parlament erlangten.

Bei den Wahlen 2020 unterstützte sie die Mekenim Kirgisistan.

Einzelnachweise

  1. Angebliches Mordkomplott in Kirgistan. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Oktober 2010, archiviert vom Original am 25. Oktober 2010; abgerufen am 27. Oktober 2010.
  2. a b Bakijews Parteizentrale gestürmt. In: ORF. 6. Oktober 2010, abgerufen am 6. Oktober 2010.
  3. Demonstranten in Kirgistan stürmen Parteizentrale. In: Neue Zürcher Zeitung. 6. Oktober 2010, archiviert vom Original am 15. April 2016; abgerufen am 7. Oktober 2010.
  4. Schwierige Koalitionsverhandlungen. In: ORF. 11. Oktober 2010, abgerufen am 11. Oktober 2010.