Astrid von Schlachta

Astrid von Schlachta (* 1970 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Historikerin. Schlachta war von 2006 bis 2012 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Innsbruck und ist seit 2012 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Regensburg.

Leben

Schlachta besuchte die Schule in Frankfurt am Main und in Schwalbach am Taunus. Von 1990 bis 1992 absolvierte sie eine Ausbildung als Industriekauffrau. Noch 1992 begann sie ein Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Innsbruck, das sie 1997 als Magister der Philosophie beenden konnte. Von 1998 bis 1999 erhielt sie ein Dissertationsstipendium am Institut für Europäische Geschichte in Mainz.

2002 promovierte Schlachta in Mainz mit einer Dissertation über die Hutterische Bewegung zum Doktor der Philosophie. Ihre Arbeit wurde ein Jahr später unter dem Titel Hutterische Konfession und Tradition (1578–1619). Etabliertes Leben zwischen Ordnung und Ambivalenz in der Reihe Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz als Band 198 veröffentlicht.

Während eines Post-Doc-Stipendium von 2004 bis 2006 am Graduiertenkolleg „Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert“ erforschte sie die politische Kommunikation der Täufer. Danach wurde sie 2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Universität Innsbruck. Seit Oktober 2012 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Frühe Neuzeit der Universität Regensburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Täufer-, Reformations- und Konfessionalisierungsgeschichte, aber auch die Geschlechtergeschichte.

Schlachta ist Autorin, Übersetzerin und Herausgeberin zahlreicher Fachveröffentlichungen und Mitautorin der Mennonitischen Geschichtsblätter sowie des Mennonitischen Lexikons. Sie ist Leiterin der Mennonitischen Forschungsstelle in Weierhof und seit 2013 Vorsitzende des Mennonitischen Geschichtsvereins. Unter ihrer wissenschaftlichen Leitung wurde 2008 im Museumsdorf Niedersulz in Niederösterreich das Täufermuseum Niedersulz eröffnet.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Autorin

  • Hutterische Konfession und Tradition (1578–1619). Etabliertes Leben zwischen Ordnung und Ambivalenz. (Dissertationsschrift), Zabern, Mainz 2003, ISBN 978-3-525-10034-9.
  • Die Hutterer zwischen Tirol und Amerika. Eine Reise durch die Jahrhunderte. Wagner, Innsbruck 2006, ISBN 978-3-7030-0419-3.
  • Gefahr oder Segen? Die Täufer in der politischen Kommunikation. V & R Unipress, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-758-7.
  • Täufergemeinschaften: Die Hutterer. Institut für Europäische Geschichte, Mainz 2011, (Digitalisat.)
  • Alles Mythos! 20 populäre Irrtümer über Preußen. Theiss, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-8062-2712-3.
  • Die Täufer in Thüringen. Von wehrhaften Anfängen zur wehrlosen Gelassenheit. Vopelius, Jena 2017, ISBN 978-3-939718-32-1.
  • Täufer. Von der Reformation ins 21. Jahrhundert, Tübingen 2020, ISBN 9783825253363.

Herausgeberin

  • Verbrannte Visionen? Erinnerungsorte der Täufer in Tirol. Univ. Press, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-902571-10-6.
  • Wie kommuniziert man Legitimation? Herrschen, Regieren und Repräsentieren in Umbruchsituationen. V & R Unipress, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8471-0428-5.
  • Reichsstadt – Reich – Europa. Neue Perspektiven auf den Immerwährenden Reichstag zu Regensburg (1663–1806). Schnell + Steiner, Regensburg 2015, ISBN 978-3-7954-2972-0.

Literatur

  • Anke Holgersson: Ein realistischer Blick auf die Ära des Preußentums. In: Aachener Zeitung. Ausgabe vom 23. März 2016, (online)
  • Ulrike Schäfer: Damit die Täufer den Irrweg verlassen. Vortrag über Religionsgespräch in Worms-Pfeddersheim 1557. In: Wormser Zeitung. 27. September 2017, (online)

Weblinks