Asterix im Morgenland
Asterix im Morgenland (französischer Originaltitel: Astérix chez Rahàzade) ist der 28. Band der Asterix-Reihe und erschien 1987 sowohl auf Deutsch als auch im Original. Es wurde von Albert Uderzo getextet und gezeichnet, von Gudrun Penndorf ins Deutsche übertragen.
Handlung
Nachdem die Römer das gallische Dorf von Asterix niedergebrannt und auf Befehl des beschämten Cäsar wieder aufgebaut hatten, feiern die Bewohner ihren Wiedereinzug. Während des Banketts trifft der Fakir Erindyah aus dem fernen Gangestal auf seinem fliegenden Teppich ein. Er benötigt die Hilfe der Gallier: In seiner Heimat ist der Monsun ausgefallen, und der Regengott Indra fordere durch den Guru Daisayah Orandschade, die Tochter des Radschas Nihamavasah, zum Opfer. Der Ruf des Barden Troubadix, der mit seinem Gesang Unwetter aller Art heraufbeschwört, hätte sich bis nach Indien durchgesprochen. So tritt Troubadix, in Begleitung von Asterix und Obelix, mit Erindyah die Reise zum Tal des Ganges an, um den Monsun auszulösen und das Menschenopfer zu verhindern.
Die Reise, welche über Gallien, Rom und Athen führt, wird von zahlreichen Zwischenfällen begleitet. Zunächst zwingt Obelix’ ständiger Hunger die Reisenden zu häufigen gastronomischen Zwischenlandungen. Der Barde hingegen fühlt sich vernachlässigt, da ihm die anderen während des Fluges das Singen verbieten; als seine Geduld schließlich zu Neige geht und er doch singt, führt dies zu einem Absturz im Mittelmeer.
Nach einer weiteren, wetterbedingten Bruchlandung in Persien (diesmal trägt Troubadix keine Schuld), werden Asterix, Obelix und Erindyah unverhofft zu Helden eines Dorfes, indem sie einen Einfall der skythischen Räuber abwehren. Aus Dank wird ihnen ein Festmahl spendiert, außerdem erhalten sie einen neuen Teppich, da der bisherige Reiseteppich beim Absturz Schaden erlitten hat.
Unterdessen offenbart Daisayah seinem treuen Diener Schandadh, und somit dem Leser, seinen wahren Plan. Nach dem Opfer der Prinzessin soll der Radscha selbst geopfert werden. Daisayah hätte schließlich alle Macht im Reiche inne.
Als es noch 30½ Stunden bis zur Hinrichtung sind, kommen die Gallier im Tal des Ganges an, und landen im Gemach des Nihamavasah. Nun versucht Troubadix vor dem versammelten Volk zu singen – doch dieser bringt nur ein Würgen hervor: Er hatte sich auf der Reise eine Erkältung zugezogen. Wütend wirft die Menschenmenge nach ihm, während sich Daisayah und Schandadh über das Missgeschick freuen.
Eine schnellstmöglich organisierte Kur des Barden schlägt fehl, da dieser während eines Bades in Elefantenkuhmilch von Schergen des Daisayah entführt wird. Asterix und Obelix finden ihn schließlich im Elefantenfriedhof.
Die Stunde der Hinrichtung ist gekommen, und die Gallier können in allerletzter Sekunde die Prinzessin retten. Während einer darauffolgenden Keilerei auf dem Schafott entdeckt Troubadix seine Stimme wieder – Miraculix’ Zaubertrank hat ihn geheilt – und löst das Regenwunder aus.
Die Geschichte schließt mit zwei Banketten. Im Palast des Nihamavasah erfreut sich Obelix, dass das Wildschwein im Gangestal kein heiliges Tier ist; zeitgleich feiert das gallische Dorf den Erfolg seiner Helden in weiter Ferne.
Anmerkungen
Erindyahs Name ist eine Anspielung auf den Namen der Fluggesellschaft Air India und Nihamavasah auf Nie haben wir Wasser. Ebenso bezieht sich Orandschades Name auf das beliebte Limonadengetränk Orangeade, Schandadh verdankt seinen Namen seiner „schändlichen“ Persönlichkeit und Vorliebe für Schandtaten, und Washupdah verdankt seinen den Elefanten – er ist abgeleitet von Was hupt da?. In diesem Album wird insbesondere auf Tausendundeine Nacht Bezug genommen. Das macht sich auch im französischen Originaltitel bemerkbar, in dem die Tochter Rahazade heißt und der Band den Titel Chez Rahazade trägt, in Anspielung auf Scheherazade. Aber auch die Frist, die Asterix und die anderen einhalten müssen, beträgt 1001 Stunden. Ein Jahr nach der Veröffentlichung des Albums erschien zu diesem Comic ein Skizzenbuch.
Beschränkte sich der Gesang von Troubadix bislang darauf, alle Zuhörer in den Wahnsinn zu treiben (bis auf wenige Ausnahmen, wie z. B. Grautvornix in Band 9 oder Pepe in Band 14), lässt er es hier zusätzlich regnen. Diese besondere Gabe findet sich auch in den Folgebänden.
Veröffentlichung
Die Erstauflage des Albums war 1987 im Verlag Albert René als Band 28 der Asterix-Reihe. Die deutsche Erstauflage des Buches erschien laut Editorial der Werkausgabe am 21. Oktober 1987 im Egmont Ehapa Verlag. Mit der Neuauflage 2002 hat dieser Band ein neues Titelbild erhalten.