Aspiration (Fördertechnik)

Aspirations-Reinigungsmaschine für Mühlenanlagen von G. Luther, Braunschweig, um 1904

Die Aspiration (lateinisch: aspirātiō, von aspirāre = ansaugen) ist ein notwendiger Bestandteil der pneumatischen Förderung. Außerdem ist eine Aspiration bei fast allen Mühlenanlagen erforderlich. Als Vorreiter der Industriellen Entstaubung gilt der Lübecker Industriepionier Wilhelm Beth. In einer Getreidemühle erfüllt die Aspiration von der Getreideannahme bis zur Mehlverladung folgende wichtige Aufgaben:

  • Staubsauger in vielen Maschinen und Entfernen von Mehl oder Staub (Luftverschmutzung und Staubablagerung werden vermieden)
  • Verhinderung von Staubaustritt aus Maschinen und Anlagen (Förderanlagen, Rohren etc.)
  • Wärme und Feuchtigkeit soll aus Vermahlungsmaschinen oder Trocknungsanlagen abgeführt werden
  • Funktionsunterstützung einiger Reinigungsmaschinen (z. B. Trockensteinausleser, Steigsichter, Putzmaschine etc.)

Eine Aspiration dient somit der Sicherheit (Verhüten von Staubexplosionen), Hygiene (Kondensation und Schimmelpilz) und der Wirtschaftlichkeit.

Aspirationsanlagen bestehen meistens aus:

  • einem Zentralfilter
  • davon abgehenden Rohrleitungen zu allen nötigen Besaugungsstellen
  • einem Radialventilator (nachgeschaltet)

Der Begriff „Aspiration“ wird ebenfalls angewandt in der Getreideabrechnung um z. B. bei Körnermais die Staubförmigen Beimengungen zu erfassen. Siehe auch Besatz (Getreide).

Literatur

  • Karl Ulmer: Maschinenkunde Müllerei: Mehlmüllerei – Schälmüllerei – Futtermittelherstellung – Spezialmüllerei, 540 Seiten, Schweizerische Berufsbildungskommission für Müller, Zollikofen, 2009
  • Peter Erling: Handbuch Mehl– und Schälmüllerei, 688 Seiten, Erling Verlag, Clenze, 4. Auflage, 2019

Auf dieser Seite verwendete Medien

Aspirationsreinigungsmaschine.png
Original: Aspirationsreinigungsmaschine von G. Luther, Braunschweig.

"Aspirationsreinigungsmaschine, eine Getreidereinigungsmaschine, welche die Körner nicht nur durch eine Reihe von Sieben, sondern auch durch einen saugenden Luftstrom (Aspiration) reinigt, die also eine Vereinigung von Schüttelsieben[323] mit einem Tarar (vgl. a. Reinigungsmaschine) darstellt. Meistens kommt der Luftstrom mehrere Male zur Anwendung.

Die nebenstehende Figur zeigt ein Beispiel. Bei A findet der Einlauf des Getreides statt. Das aufsteigende Rohr wird von einem durch den Exhaustor B erzeugten Luftstrom durchflossen, wodurch also das Getreide gleich beim Einfall aspiriert wird. Die Körner gelangen dann in den in Rüttelbewegung befindlichen, mit dem Siebsystem versehenen Kasten C, in dem Sand und seine Unreinigkeiten einerseits und größere Steine, Erdschollen u.s.w. anderseits abgesondert werden. An der Ausfallstelle D endlich bewirkt das ebenfalls zum Exhaustor führende senkrechte Rohr eine nochmalige Aspiration. Der große trichterförmige Behälter in der Mitte der Maschine (der Separator) dient zur Ablagerung der vom Exhaustor mitgerissenen leichten Unreinigkeiten, während der ganz seine Staub in eine besonders anzulegende Staubkammer geblasen wird. Größere Maschinen weisen eine größere Gruppe von untereinander liegenden, nach unten immer seiner werdenden Sieben auf, durch deren obere das Getreide hindurchfällt, während das unterste nur Sand und Staub durchtreten, das Getreide aber seitlich ablaufen läßt. In neuerer Zeit ordnet man auf der unteren Seite des untersten Siebes, das sich leicht zusetzt, eine hin und her gehende Reinigungsbürste an."