Aspidosperma quebracho-blanco

Aspidosperma quebracho-blanco

Aspidosperma quebracho-blanco

Systematik
Ordnung:Enzianartige (Gentianales)
Familie:Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie:Rauvolfioideae
Tribus:Aspidospermeae
Gattung:Aspidosperma
Art:Aspidosperma quebracho-blanco
Wissenschaftlicher Name
Aspidosperma quebracho-blanco
Schltdl.
Quebracho blanco (Aspidosperma quebracho-blanco), Illustration aus Köhler’s Medizinal-Pflanzen
Blüten und reife Frucht von Aspidosperma quebracho blanco
Früchte, Samen und Blätter von Aspidosperma quebracho-blanco

Der Quebrachobaum (Aspidosperma quebracho-blanco) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Aspidosperma in der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Sie bildet im Innern Nord-Argentiniens, in der Provinz Catamarca, ausgedehnte Wälder.

Namensherkunft

Das Artepitheton quebracho-blanco ist spanischer Herkunft. Das Wort quebracho setzt sich aus dem Verb quebrar mit der Bedeutung brechen, zur Seite biegen und dem Substantiv hacha für Axt, Beil zusammen; das Wort blanco bedeutet weiß. Dieser Name bezieht sich auf das helle, sehr harte und schwer spaltbare Holz der Art.[1]

Beschreibung

Aspidosperma quebracho-blanco ist ein mittelhoher Baum der bis etwa 15 Meter hoch wird. Sie besitzt einen geraden, starken Stamm, eine mäßige Krone und herabhängende Zweige. Die dicke, raue Borke ist gräulich und würfelrissig. Der Stamm führt einen reizenden Milchsaft.

Die fast gegenständig angeordneten und kurz gestielten Laubblätter sind eiförmig, elliptisch bis lanzettlich, ganzrandig und etwas lederig, sowie stachelspitzig.

Es werden end- oder achselständige, gestielte zymöse Blütenstände gebildet. Die unscheinbaren Blüten sind zwittrig und gelblich, sowie protandrisch. Die verwachsenen Kronblätter bilden eine längliche und innen feinhaarige Kronröhre mit fünf länglichen, schmalen und bootförmige Lappen. Der Kelch ist grünlich und klein und fünflappig. Der Fruchtknoten ist fast oberständig und zweikammerig mit vielen Samenanlagen. Der Griffel ist relativ kurz mit einer kegelförmigen Narbe. Die Staubbeutel sind fast sitzend in der oberen Kronröhren angeheftet.

Die bräunliche, balgfruchtartige, abgeflachte Frucht ist bei einer Länge von bis fast 9 Zentimeter und einem Durchmesser von etwa 5–6 Zentimeter schief, elliptisch mit etwa 24 Samen. Die flachen, bis 5–6 Zentimeter großen und hellbraunen Samen sind rundum geflügelt.

Aspidospermin

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[2]

Vorkommen

Der Quebrachobaum kommt im südöstlichen Bolivien, in Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay und Uruguay vor.[3]

Verwendung

Die bittere Rinde des Quebrachobaums war ein Volksheilmittel gegen Malaria und enthält etwa 1 % Alkaloide, Aspidosperma-Alkaloide, darunter Yohimbin und Aspidospermin. Die Droge ist in wenigen Asthmapräparaten und Hustentropfen enthalten[4].

Das sehr dichte (bis etwa 0,85 bis >1,0 g/cm³) und feste Holz verdient als Ersatz des Buchsbaumholzes für den Holzschnitt Beachtung.

Taxonomie

Synonyme für Aspidosperma quebracho-blancoSchltdl. sind: Macaglia quebracho(Griseb.) Kuntze, Macaglia quebracho-blanco(Schltdl.) A.Lyons und Aspidosperma quebrachoGriseb.[3]

Literatur

  • Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 15. Auflage, korrigierter Nachdruck der 14. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-5072-7.
  • D. J. Machate, F. Alves, M. A. Farinaccio: Aspidosperma (Apocynaceae) no estado de Mato Grosso do Sul, Brasil. In: Rodriguesia. 67(4), 2016, S. 1011–1024, doi:10.1590/2175-7860201667411, online auf researchgate.net, abgerufen am 22. November 2018.
  • Susana Lin, Gabriel Bernardello: Flower Structure and Reproductive Biology in Aspidosperma quebracho‐blanco (Apocynaceae), a Tree Pollinated by Deceit. In: International Journal of Plant Sciences. Vol. 160, No. 5, 1999, S. 869–878, doi:10.1086/314187.

Weblinks

Commons: Quebrachobaum (Aspidosperma quebracho-blanco) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996, ISBN 3-7643-2390-6 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  2. Aspidosperma quebracho-blanco bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  3. a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): AspidospermaWorld Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 11. November 2017.
  4. I. Barnickel, F. Häfele Textbearbeitung: I. Barnickel, P. Lemberger, H. Maiolino: Arzneipflanzen. Hrsg.: Botanischer Garten Erlangen der Universität Erlangen – Nürnberg. 2. Auflage überarbeitet und ergänzt von W.Weis. S. 95.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Aspidosperma quebracho-blanco (8439750088).jpg
Autor/Urheber: Dick Culbert from Gibsons, B.C., Canada, Lizenz: CC BY 2.0

The pods of the Quebracho Blanco tree release wafer-like seeds which are wind dispersed.

In context at www.dixpix.ca/sth_cordillera/flora/gentianales/index.html
(–)-Aspidospermin Structural Formula V2.svg
Strukturformel des Aspidospermins
Aspidosperma quebracho-blanco - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-017.jpg
Quebrachobaum.
  • A Blütentragender Zweig, natürliche Grösse
  • B Fruchtzweig, natürliche Grösse
    • 1 Kelch
    • 2 Blütenknospe
    • 3 geöffnete Corolle von aussen
    • 4 Corolle von innen
    • 5 Fruchtknoten, Längsschnitt
    • 6 Fruchtschale von innen mit Nabelsträngen
    • 7 Samen mit Nabelstrang
    • 8 Keimling.
Aspidosperma quebracho blanco.jpg
Autor/Urheber: Andrés González, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Aspidosperma quebracho-blanco. Apocynaceae. Fotos tomadas en bosque parque sobre blanqueal al margen del Arroyo Vera, departamento de Soriano, Uruguay.