Aspachmühle
Aspachmühle Stadt Pfreimd Koordinaten: 49° 29′ 25″ N, 12° 15′ 21″ O | ||
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Höhe: | 486 m | |
Einwohner: | 5 (Mai 2011) | |
Postleitzahl: | 92536 | |
Vorwahl: | 09606 | |
Lage von Aspachmühle in Bayern |
Aspachmühle ist ein Ortsteil der Stadt Pfreimd im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3][4]
Geografie
Aspachmühle liegt am Stelzlmühlbach 5,5 Kilometer östlich von Pfreimd. Südöstlich der Aspachmühle erhebt sich der 540 Meter hohe Hochschlag. Der Stelzlmühlbach fließt zunächst Richtung Südwesten durch einen engen Durchbruch, passiert dann die Stelzlmühle und fließt weiter in Richtung Nordwesten der Pfreimd zu, in die er bei Oberpfreimd mündet. Westlich der Stelzlmuhle bildet der Stelzlmühlbach ein enges Durchbruchstal, das den Namen Rote Leite trägt. Ein örtlicher Wanderweg passiert von Hohentreswitz kommend die Aspachmühle, verläuft am Südufer des Stelzlmühlbaches durch den engen Durchbruch und erreicht die Stelzlmühle. Von der Stelzlmühle aus führt er auf dem Nord-, später Nordosthang des Durchbruchtales Rote Leite bis nach Pfreimd.[2][3]
Geschichte
Ende des 16. Jahrhunderts wurde zweimal jährlich die Türkenhilfe erhoben. Asbachmühle (auch: Aspachmüll, Aspermühl, Aspachmühlhöfl) ist im Verzeichnis der Reichs- und Türkenhilfe von 1595 verzeichnet mit 1 Untertanen und einer Abgabe von 25 Kreuzern.[5]
1715 erwarb Michael Sebastian Boslarn Hohentreswitz. Er ließ 1717 eine Beschreibung der Hofmark Hohentreswitz anfertigen. In dieser Beschreibung ist Asbachmühle als zur Hofmark Hohentreswitz gehörig aufgeführt.[6] Im Herdstättenbuch von 1762 erschien Asbachmühle mit 1 Herdstätte, kein Inwohner. Im Steuerbuch von 1775 wurde die Aspachmühle zusammen mit Hohentreswitz veranlagt. Im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1808 war die Aspachmühle mit einem Anwesen und einem Nebenhäusl aufgeführt. Als Besitzer wurde Michael Käs genannt.[7][8]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Aspachmühle kam zur Obmannschaft Hohentreswitz. Zur Obmannschaft Hohentreswitz gehörten: Hohentreswitz, Söllitz, Stein, Gnötzendorf, Oberpfreimd, Weihern, Rappenberg, Löffelsberg, Aspachmühle, Stelzlmühle und die „Stadt Pfreimd mit den unmittelbar ämtischen Untertanen“.[9]
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Aspachmühle zum Steuerdistrikt Hohentreswitz. Der Steuerdistrikt Hohentreswitz bestand aus den Dörfern Hohentreswitz mit dem von Kargschen Schloss und Rappenberg, dem Weiler Löffelsberg, den Einöden Aspachmühle, Stelzlmühle und Götzenmühle und der Waldung Rappenberger Höllengrund. Er hatte 46 Häuser, 305 Seelen, 200 Morgen Äcker, 35 Morgen Wiesen, 50 Morgen Holz, 1 Weiher, 25 Morgen öde Gründe und Wege, 1 Pferd, 80 Ochsen, 40 Kühe, 30 Stück Jungvieh, 40 Schafe und 15 Schweine.[10]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Aspachmühle zur Ruralgemeinde Hohentreswitz. Die Gemeinde Hohentreswitz bestand aus den Ortschaften Hohentreswitz mit 42 Familien, Aspachmühle mit 1 Familie und Stelzlmühle mit 1 Familie.[11] Die Gemeinde Hohentreswitz wurde 1978 in die Gemeinde Pfreimd eingegliedert.[12]
Aspachmühle gehört zur Pfarrei Hohentreswitz. 1997 hatte Stelzlmühle 7 Katholiken.[13][14][15][16] Anfang des 21. Jahrhunderts wurde aus den Pfarreien Trausnitz, Hohentreswitz und Weihern die Pfarreiengemeinschaft Trausnitz mit Hohentreswitz und Weihern gebildet.[17]
Einwohnerentwicklung ab 1819
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1819 | 1 Familie | k. A.[11] |
1828 | 5 | 2[18] |
1838 | 9 | 2[14] |
1864 | 15 | 7[19] |
1875 | 9 | 6[20] |
1885 | 16 | 2[21] |
1900 | 11 | 1[22] |
1913 | 10 | 1[15] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 9 | 1[23] |
1950 | 4 | 1[24] |
1961 | 3 | 1[25] |
1964 | 3 | 1[18] |
1970 | 3 | k. A.[26] |
1987 | 6 | 1[27] |
2011 | 5 | k. A.[1] |
Literatur
- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Einzelnachweise
- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
- ↑ a b Aspachmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ a b Aspachmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ Ortschaft Hohentreswitz, Aspachmühle bei pfreimd.de. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 237
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 194
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 306
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 353
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 406
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 437
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 183 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 361 (Digitalisat).
- ↑ Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 730
- ↑ Pfarreiengemeinschaft Trausnitz mit Hohentreswitz und Weihern bei pfarrei-trausnitz.de. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 423
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 702, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 824 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 866 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 736 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 544 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 139 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 278 (Digitalisat).
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