Asiana-Airlines-Flug 991

Asiana-Airlines-Flug 991

Das Flugzeug etwa einen Monat vor dem Absturz

Unfall-Zusammenfassung
UnfallartStrukturversagen durch Feuer
Ort130 km westlich von Jeju-si, Südkorea
Datum28. Juli 2011
Todesopfer2
Luftfahrzeug
LuftfahrzeugtypBoeing 747-400F
BetreiberAsiana Airlines
KennzeichenHL7604
AbflughafenIncheon International Airport
ZielflughafenShanghai Pudong International Airport
Passagiere0
Besatzung2
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Am 28. Juli 2011 stürzte eine Boeing 747-400F auf dem Asiana-Airlines-Flug 991 infolge eines Frachtbrandes auf dem Hauptdeck etwa 130 km westlich von Jeju-si in das Ostchinesische Meer. Beide Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unfall ums Leben.

Flugzeug und Besatzung

Die Boeing 747-400F (Kennzeichen: HL7604, c/n: 29907, s/n: 1370) war am 22. Februar 2006 werksneu an Asiana Airlines ausgeliefert worden. Sie hatte bis zum Unfall 28.752 Flugstunden und 4799 Flüge absolviert.[1]

Die Besatzung bestand aus zwei Piloten: dem 52-jährigen Kapitän mit 14.123 Flugstunden, davon 6.896 Std. auf der Boeing 747, sowie dem 43-jährigen Ersten Offizier mit 5.211 Flugstunden, davon 492 Std. auf diesem Typ.[1]

Flugverlauf

Die Maschine hob um 3:05 Uhr Ortszeit vom Flughafen Incheon bei Seoul zum Frachtlinienflug nach Shanghai (China) ab. Sie war mit 58 Tonnen Fracht beladen worden, darunter elektronische Bauteile wie Halbleiter und Mobiltelefone. Zudem befanden sich zwei Frachtpaletten mit insgesamt 400 kg Gefahrgütern an Bord. Sie enthielten in Kartons verpackte Lithium-Ionen-Batterien sowie Behälter mit ätzenden und brennbaren Flüssigkeiten, darunter zwei verschiedene Arten von Fotolack und mit Farben gefüllte Tuben. Die beiden Gefahrgutpaletten waren als letzte durch die Frachtluke im hinteren rechten Teil des Rumpfes auf das Hauptdeck verladen worden.

Knapp eine Stunde Flugzeit nach dem Start meldete die Besatzung um 03:54 Uhr ein Feuer im Frachtraum und bat die Flugsicherung in Shanghai zum Jeju International Airport auf der südkoreanischen Insel Cheju ausweichen zu dürfen.

Das Flugzeug befand sich bereits im Luftraum, der von Shanghai kontrolliert wird, als der Sinkflug zur Notlandung eingeleitet wurde. Um 4:11 Uhr Ortszeit verschwand die Maschine vom Radar. Zu dieser Zeit hatte die 747 schon Kurs auf Jeju genommen. Die Maschine schlug ca. 130 km von der Küste der Insel entfernt im Meer auf.[2][3][4]

Zweieinhalb Stunden nachdem der Radarkontakt abbrach, wurden von der Küstenwache in einem weit verstreuten Gebiet Teile der Boeing 747 entdeckt, darunter ein Pilotensitz, Teile des Seitenruders und Teile des Rumpfes, die eindeutig dem Flugzeug der Asiana Airlines Cargo zugeordnet werden können.

Fast genau drei Monate nach dem Crash, am 29. Oktober 2011, konnten die beiden Leichen der Piloten geborgen werden sowie weitere Teile des Cockpitrahmens und des Rumpfes lokalisiert werden. Die Piloten wurden angeschnallt sitzend gefunden. Der Fundort befindet sich 104 km vor der Westküste von Jeju.[5][6]

Der Flugdatenschreiber wurde bis dato noch nicht lokalisiert. Nach Angaben der Küstenwache ist das Meer an der Unfallstelle etwa 90 Meter tief.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b ARAIB Aircraft Accident Report: Crash Into The Sea After An In-Flight Fire, Asiana Airlines Boeing 747-400F, HL7604, International Waters 130 km West Of Jeju Int'l Airport 28 July 2011, offizieller Abschlussbericht des koreanischen Aircraft and Railway Accident Investigation Board (ARAIB) vom 24. Juli 2015 (in Englisch), abgerufen am 20. Januar 2017
  2. avherald.com (englisch), Zugriff 6. August 2011
  3. orf.at, Zugriff 30. Juli 2011
  4. The Korea Times, Zugriff 1. August 2011
  5. The Chosun Ilbo (English Edition), Zugriff 3. November 2011
  6. The Korea Times, Zugriff 3. November 2011

Koordinaten: 33° 15′ 4,3″ N, 124° 59′ 31,2″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Asiana Cargo Boeing 747-400F HL7604.jpg
Autor/Urheber: Rachel K. So, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Asiana Airlines Cargo's Boeing 747 freighter (HL7604) as seen in Los Angeles, on 25 June 2011. Just over a month later, on 28 July 2011, it crashed near Jeju Island while operating a scheduled cargo service from Seoul Incheon to Shanghai Pudong.