Ascherwinkel

Ascherwinkel
Gemeinde Schönheide
Koordinaten:50° 30′ N, 12° 30′ O
Höhe: 700 m
Postleitzahl:08304
Vorwahl:037755
Ascherwinkel (Sachsen)
Ascherwinkel (Sachsen)

Lage von Ascherwinkel in Sachsen

Der Ascherwinkel als westlichster Ortsteil

Der Ascherwinkel ist ein Ortsteil der im westlichsten Zipfel des sächsischen Erzgebirges gelegenen Gemeinde Schönheide (Erzgebirgskreis).

Lage

Der Ortsteil Ascherwinkel liegt im westlichen Teil von Schönheide am Ende der von Ost nach West durch das ganze Dorf verlaufenden Hauptstraße auf einer nur leicht ansteigenden Fläche in einer Höhe von etwa 700 m ü. NN ohne nennenswerte Taleinschnitte. Er ist der dem Vogtland am nächsten liegende Ortsteil von Schönheide. Das Gebiet liegt nach der Naturraumkarte von Sachsen in der Mesogeochore „Schönheider Hochflächen“ und gehört zur Mikrogeochore „Schönheider Kuppengebiet“. Nord-westlich schließt sich die Mikrogeochore „Kuhberg-Rücken“ an.[1] Der Ascherwinkel wird auch durch Carolagrüner Straße, Fabrikgasse, Quergasse, Waldstraße, Weidmannsweg und teilweise durch die Angerstraße erschlossen. Eine eindeutige Abgrenzung zum Oberdorf genannten oberen Teil Schönheides gibt es angesichts der durchgehenden Bebauung nicht. Die Neuheider Straße und der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Teil der Angerstraße können als östliche Grenze des Ascherwinkels angesehen werden. Der Ortsteil hat um 200 Wohnhäuser und andere größere Gebäude.

Name

Großlager der Bümag-Genossenschaft
Der Ortsteil Ascherwinkel, ganz im Westen, blieb nach der Besiedlung Schönheides in der Mitte des 16. Jahrhunderts noch Wald.

Beim ersten Teil der Bezeichnung Ascherwinkel hält es der Autor Ernst Flath, der eine um 1910 erschienene Geschichte Schönheides verfasste, für möglich, dass das Wort Asche mit dem Torf zusammenhängt, der in dem dortigen Hochmoor gewonnen wurde.[2] Das Blatt 196 der Meilenblätter von Sachsen im Berliner Exemplar von 1791 hat noch keinen Eintrag mit der Bezeichnung Ascherwinkel.[3] Die Äquidistantenkarte aus dem Jahr 1876 verwendet den Namen „Ascherwinkel“.[4] Als Bezeichnung eines Ortsteils gibt es „Winkel“ in der Gemeinde Schönheide mehrfach: neben Ascherwinkel auch noch Fuchswinkel, Heinzwinkel, Schwarzwinkel (früher Marquartswinkel).[5] Siegfried Sieber bezeichnet diesen Begriff als alten Flurnamen.[5] Dies findet eine Bestätigung im Wörterbuch der Gebrüder Grimm, wonach der Begriff „Winkel“ „häufig in orts- und flurnamen zur bezeichnung von zwischen bergen, wäldern und fluszkrümmungen einbiegenden landstücken“ zu finden sei.[6] Moritz von Süßmilch verwendet 1894 die Bezeichnung Ascherheide[7]. Dies ist möglicherweise eine Verwechslung mit Hohe Heide, die in älteren Kartenwerken als in der Nähe liegend dargestellt wird. Alle Landkarten[4][8] und sonstigen Veröffentlichungen[9][10][11][12] verwenden den Begriff Ascherwinkel.

Geomorphologische Verhältnisse

In einem Hochmoor von knapp 3 Hektar mit einer Mächtigkeit von bis zu 3 Metern wurde bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts Torf abgebaut.[13] In einer Landkarte von 1876 ist die Moorfläche eingetragen und der Abbau mit Torfstich bezeichnet.[4] Über die Torfvorkommen „bey Schönheyde“ wird schon im Jahr 1777 berichtet.[14] Im Ascherwinkel entspringt auf einer Höhe von etwa 705 m ü. NN der Tannenbach, der nach einem Lauf von knapp vier Kilometern unterhalb von Wilzschhaus auf 585 m ü. NN in der Zwickauer Mulde mündet.[15] An den Südhängen des Kuhbergs entspringt der Holzbach.[16] Er ist der einzige Bach mit in Landkarten bezeichnetem Namen aus dem Schönheider Gemeindegebiet, dessen Wasser nicht in die Zwickauer Mulde fließt, sondern in die Saale. Westlich des besiedelten Teils vom Ascherwinkel liegen große Wälder, die bis an den Ortsrand des Auerbacher Ortsteils Schnarrtanne reichen. In diesen Wäldern liegt der Laubberg (767 m ü. NN), der höchste Berg auf Schönheider Gemeindegebiet.[16]

Geschichte und Entwicklung

Der Siedlungsbeginn von Schönheide wird auf 1537 datiert.[17] In der Gründungsurkunde für Schönheide, dem sog. Befreiungsbrief[18] vom 20. März 1549jul. des Balthasar Friedrich Edler von der Planitz,[19] wird die Lage der Doppel-Hufen beschrieben als einerseits vom Dorfbach nördlich bis zum Filzbach und andererseits südlich bis zur Zwickauer Mulde reichend. Die zwanzig Hufen[20] der Gründungsphase reichten vom östlichen Dorfrand etwa bis zum Quellbereich des Dorfbachs. Das weiter westlich und höher gelegene Gebiet blieb zunächst ungerodet, soweit es bewaldet war, und als Hochmoor landwirtschaftlich nicht genutzt. Dies gilt auch für das Gebiet des späteren Ortsteils Ascherwinkel. Wann dessen Besiedlung im Zuge der weiteren Entwicklung des Dorfs Schönheide begann, ist ungeklärt. 1836 beschreibt das Neue alphabetische Orts-Verzeichnis des Königreichs Sachsen den Ascherwinkel als „Ortstheil“ und „zu Schönheide gehörig, und bildet eine abgesonderte Häusergruppe davon“. In den Spalten Zahl der Wohngebäude und Einwohner finden sich keine Angaben.[9]

Blick über den Ascherwinkel, im Hintergrund die Berge jenseits der Zwickauer Mulde mit dem Auersberg (1018,2 m ü. NN)

Weil der Ortsteil Ascherwinkel „von dem eigentlichen Complexe des enger zusammengebauten Dorfes in größerer Entfernung abgelegen und in sich selbst zerstreuter erbaut worden“ ist, wurde er von dem Verbot von Schindel-, Stroh- und Rohrdächern befreit,[21] das in Sachsen für Städte und „auf dem Land“ durch „Verordnung, baupolizeiliche Maßregeln zu Abwendung von Feuersgefahr betreffend vom 11. März 1841“ eingeführt wurde.[22] In seinem 1840 erschienenem Werk „Beschreibung von Sachsen und der Ernestinischen, Reußischen und Schwarzburgischen Lande“ rechnet Albert Schiffner den Ascherwinkel zu den „abgelegenen Häusergruppen“ Schönheides.[23] Etwa 1848 erwähnt Albert Schiffner in seinem Werk „Führer im Muldenthale“ den Ortsteil, er gehöre zu den „Häuser-Gruppen, die sich in den Nebenschluchten und auf den Höhen verstreuen“.[24]

Die Entwicklung von Wirtschaft und des Wohnens verlief parallel zu der Entwicklung des gesamten Dorfes: von wenigen bäuerlichen Betrieben über die Manufakturen zur Industrie sowie beim Wohnen von kleinen Wohngebäuden zu Mehrfamilienhäusern mit fast städtischem Charakter. Den Mehrfamilienhäusern folgten schon in den 1930er Jahren Einfamilienhaussiedlungen, die bis ins 21. Jahrhundert durch neue Bauten ergänzt wurden. Im 21. Jahrhundert dürfte der Wohnungsbestand mehrere Hundert betragen.

Lager für Arbeitsdienst

Ein aus Baracken errichtetes Lager für männliche Verpflichtete des Reichsarbeitsdiensts mit der Lagernummer 3/165 bestand während der Zeit des Nationalsozialismus am Waldrand des westlichen Ortsausgangs, ein gleiches für weibliche Verpflichtete näher an der bebauten Ortslage. Letzteres diente unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges der Unterbringung von Flüchtlingen und Vertriebenen und in der frühen DDR-Zeit als Unterkunft für Angehörige der Kasernierten Volkspolizei. Die dort untergebrachten Polizisten hatten die Aufgabe, die Grenzen des wegen des Uranabbaus gesperrten Gebietes um Aue zu bewachen. Ihr Dienstbereich war die Sperrgebietsgrenze in Schönheiderhammer und Wilzschhaus. Später wurden die Baracken als Kinderferienlager für die Fritz-Heckert-Werke in Karl-Marx-Stadt genutzt. Die Baracken beider Lager wurden abgerissen. An der Stelle des Lagers für männliche Arbeitsdienst Leistende entstand in den 1950er Jahren ein heute Waldstadion genannter Fußballplatz, der zur Zeit der DDR den Namen „Stadion des Friedens“ hatte.[25] Die für das Kinderferienlager genutzten Baracken wurden erst nach 1970 abgerissen, nachdem am westlichen Ortsausgang ein hotelartiger Bau als Ferienheim der Fritz-Heckert-Werke entstanden war.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsbetriebe

Entstehung der Bürstenindustrie

Um 1820 begann im Ortsteil Ascherwinkel die Fabrikation von Bürsten, Besen und Pinseln,[26] die in ihrer Entwicklung bis zum Haupterwerbszweig Schönheides im 20. Jahrhundert führen sollte.[27] Siegfried Sieber bezeichnet die Bürstenindustrie „des Schönheider Winkels“ in seinen 1967 erschienenen Studien zur Industriegeschichte des Erzgebirges als „weltbekannt“,[28] Dieselbe Formulierung („weltbekannt“) verwandte schon 1891 ein Artikel im Vorwärts zur Beschreibung der Bürsten- und Pinselfabrikation in Schönheide.[29] 1937 stand auf dem Sonderstempel der Post zur 400-Jahr-Feier „Schönheide – Sitz der Bürstenindustrie“. Als prägend für die Entwicklung in den ersten Anfängen gelten Gottlieb Henneberger und Christian Friedrich Flemming.[30] Schon 1831 gründete im Ortsteil Ascherwinkel der Letztgenannte ein als Manufaktur betriebenes Unternehmen zur Bürstenherstellung.[31] Dieses Unternehmen wuchs auch nach dem Tod Flemmings im Jahr 1854,[30] beschäftigte im Jahr 1861 schon 100 Arbeiter,[32] wurde schon 1867 Hoflieferant[30] und im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zum größten Bürstenhersteller Schönheides. Produkte der Firma Flemming & Co. wurden auf Messen in Sydney, Melbourne und Porto Alegre, im Jahr 1882 mit Preisen ausgezeichnet.[33] 1886 beschäftigte das Werk 450 Arbeiter in der Fabrik und zusätzlich 250 in Heimarbeit.[34]

Bei hoher Fertigungstiefe wurden in der Bürstenindustrie aus den Ausgangsmaterialien, vom Baumstamm bis zu den Rohborsten, in zahlreichen Arbeitsgängen die Endprodukte hergestellt und hierfür auch Sägewerk, Färberei, Wäscherei, Trocknerei, Schlosserei betrieben.[35]

Bürstenindustrie zur DDR-Zeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auch die Produktion von Bürsten, Pinsel und Besen verstaatlicht, dies betraf insbesondere die Firma Flemming, die die größte mit den meisten Beschäftigten war. Sie wurde zum „VEB Bürstenwerke Schönheide“ mit zahlreichen Betriebsteilen in naher und ferner Umgebung und einer breiten Produktpalette, das von der Zahnbürste über Bürsten zum reinigen von Schallplatten bis zur Fertigung von Tabletts reichte. Zu diesem Betrieb gehörten zahlreiche Grundstücke, die im Zuge der Privatisierung nach der Wiedervereinigung bewertet wurden.[36] Zu den Bürstenwerken Schönheide gehörte auch das als „Kulturhaus ‚Carola‘“ bezeichnete frühere Hotel Carola. Es diente als Kantine, sein Saal wurde für Kulturveranstaltungen genutzt.

Wirtschaftsunternehmen im 21. Jahrhundert

Größter Betrieb ist die BÜMAG eG, eine eingetragene Genossenschaft.[37] Sie ist ein seit 1989 bestehender Zusammenschluss von 15 inhabergeführten Bürstenherstellern. Im Ortsteil Ascherwinkel betreibt die BÜMAG ein Hochregallager mit 4.000 Palettenplätzen, das mit einem um 2.000 Quadratmeter großen Schnelldrehlager kombiniert ist. Die Spezialisierung der in der Genossenschaft zusammengeschlossenen Betriebe ermöglicht ein großes Sortiment, das von diesem Zentrallager aus vertrieben wird. Der Exportanteil beträgt 35 %. Beteiligungen an Messen unter anderem in Frankfurt, Köln, Tokio, Dubai, Hongkong und Chicago sollen bestehende Kunden binden und Neuakquisitionen ermöglichen.[38] Im Ascherwinkel sind zwei Firmen des Bereichs der erzgebirgischen Handwerkskunst vorhanden. Die eine fertigt hauptsächlich Schwibbögen und Weihnachtspyramiden[39], die andere stellt erzgebirgische Drehleuchter her.[40] Ein auf die Ausstattung von Bibliotheken spezialisierter Betrieb hat seine Fertigungsstätte in diesem Ortsteil.[41] Im Ortsteil Ascherwinkel liegt die Produktionsstätte des Sportschuhherstellers Rass, der durch Stiefel für Skispringer bekannt ist.[42] Des Weiteren gibt es die Beschichtungsabteilung eines Stahl- und Anlagenbauers,[43] Bürstenhersteller, Hersteller von Maschinen und Kunststoffteilen, Firmen des Handels mit Heizöl, mit landwirt- und forstwirtschaftlichen Geräten sowie Handwerksbetriebe, eine Tankstelle mit Kfz-Werkstatt, eine Bäckerei und zwei Lebensmittelmärkte. Eine Besonderheit ist eine physiotherapeutische Einrichtung, die auch mit Pferden zu Therapiezwecken arbeitet.[44]

Freizeit, Erholung, Tourismus

Das um 1950 angelegte Waldstadion liegt in über 700 Metern Höhe am Rand der Wälder. Dieses Fußballstadion wurde nach dem Hochwasser des Jahres 2002 mit Hochwassersanierungsmitteln renoviert und mit einem Kunstrasenplatz ausgestattet, der im Jahr 2018 für 240.000 Euro von der Gemeinde Schönheide erneuert wurde. Sie erhielt hierfür vom Land Sachsen 180.000 Euro Fördermittel aus dem Programm „Brücken für die Zukunft“.[45] Der Kräuterlehrpfad im Bereich des Kuhbergs führt am Rand des Ascherwinkels vorbei. Der vom Naturheilverein Schönheide von 1908 an auf Grundstücken der Gemeinde Schönheide angelegte „Naturheilgarten“[46], in älteren Landkarten auch als „Luftbad“ bezeichnet.[47] liegt im Ortsteil Ascherwinkel am Gartenweg. Seine an Vereinsmitglieder verpachteten Kleingärten werden im 21. Jahrhundert noch bewirtschaftet. Das aus dem Betriebsferienheim mit dem Namen „Haus der Freundschaft“ des VEB Fritz Heckert-Werke in Chemnitz hervorgegangene Hotel „Forstmeister“ liegt am Ortsrand an der Staatsstraße 277.[48] Im Oktober 2019 eröffnete nach mehrjähriger Schließung wieder das „Hotel Carola“ mit „Restaurant zur alten Laterne“.[49]

Verkehr

Der Ortsteil Ascherwinkel wird durch die Staatsstraße 278 erschlossen, die von Auerbach/Vogtl. nach Schönheide führt. Die Buslinie V 81 verbindet Auerbach mit Schönheide, im Ascherwinkel bedient sie die Haltestellen Auerbacher Straße und West.[50] Vom Ascherwinkel führt die Carolagrüner Straße nach Süd-Süd-Westen in Richtung Carolagrün und Rautenkranz. Die Straße heißt vor Ort noch im beginnenden 21. Jahrhundert auf Erzgebirgisch Kiehwaach (Kühweg). Als „Kuhweg“ ist sie noch in Landkarten als ein bis zur Zwickauer Mulde führender Weg eingetragen.[51] In Blatt 236 des Dresdner Exemplars der Sächsischen Meilenblätter von 1791 wird diese Straße als „der Rautenkranzer Kühweg“ bezeichnet.[52]

Der Internationale Bergwanderweg der Freundschaft Eisenach–Budapest führt durch den Ascherwinkel,[53] ebenso die 11. Etappe des Vogtland-Panorama-Weges.

Die ab 1893 betriebene Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld durchquerte den Ascherwinkel, die Züge hielten am Bahnhof Oberschönheide, der von 1950 an Bahnhof Schönheide West hieß. Karl Eduard Flemming verwandte sich im Jahr 1885 gegenüber dem Sächsischen Landtag für die Fortführung der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Saupersdorf nach Oberschönheide.[54] Im Sächsischen Landtag wurde der Bau der Eisenbahnstrecke mehrfach beraten, so 1886, wobei die Bedeutung der Industrie herausgestellt wurde.[55] Bei der Beratung 1888 sprachen sich Abgeordnete für den Verlauf durch Oberschönheide mit dem Argument aus, die „hohe Bedeutung seiner Produktion“ verdiene die „Anschlußstellung“.[56] Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke 1893 wurde ein Anschlussgleis zur Bürstenfabrik Flemming gelegt.[57] In den 1970er Jahren wurde der Betrieb der Eisenbahn eingestellt. Seit 1994 betreibt die Museumsbahn Schönheide wieder das Teilstück zwischen Schönheide und dem Haltepunkt Stützengrün. Planungen, die Museumsstrecke bis Wilzschhaus zu verlängern und damit den Bahnhof Oberschönheide zu reaktivieren, wurden zwar mit ABM-Arbeiten schon zu Beginn der 1990er Jahre durch Rodungen im Gleisbereich teilweise umgesetzt, zum Gleis- und vor allem Brückenbau kam es aber nicht. Das Bahnhofsgebäude wurde 1999 abgerissen. Von der Bahnstrecke führte ein Anschlussgleis zur früheren Bürstenfabrik Flemming, die in der DDR-Zeit als volkseigener Betrieb den Namen VEB Flamingo führte. Das Anschlussgleis hatte für die Bahnstrecke große Bedeutung. Mehr als 10 % des Güterverkehrs der Gesamtstrecke wurde über dieses Anschlussgleis abgewickelt.

Literatur

  • Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide. Schönheide o. J. (1909) Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, auch Reprint 1992
  • Ernst Flath: Die Gründungsgeschichte Schönheides – Zur bevorstehenden Vierhundertjahrfeier des Ortes. In: Glückauf – Zeitschrift des Erzgebirgsvereins. Nr. 5/1937. Mai 1937. Seite 65–70 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  • Ernst Flath: Aus der Geschichte unseres Heimatortes, in: Heimatgeschichtliche Festzeitung. Festbeilage zum Schönheider Wochenblatt vom 21. August 1937 aus Anlass der Vierhundertjahrfeier Schönheides

Weblinks

Commons: Ascherwinkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Naturraumkartendienst des Landschaftsforschungszentrum e.V. Dresden (Hinweise)
  2. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 5 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  3. Blatt 196 aus Meilenblätter von Sachsen, Berliner Exemplar
  4. a b c Blatt 136 – Section Schneeberg- der Topographischen Karte (Äquidistantenkarte) Sachsen, bearbeitet im topographischen Bureau des Königlichen Generalstabes, – 1:25000. Jahr 1876 Digitalisat
  5. a b Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat. Band 11). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1967, S. 104.
  6. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Band 30, Sp. 347 lit. B Nr. 1 c Digitalisat im Wörterbuchnetz . Vgl. auch Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Band 3, Sp. 904–906 Digitalisat im Wörterbuchnetz
  7. Moritz von Süßmilch gen. Hörnig: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart, Hermann Grasers Verlag, 2. Aufl. Annaberg 1894, S. 614 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  8. Blatt 136 – Section Schneeberg – einer 1:25.000-Karte aus dem Jahr 1876, bearbeitet im topographischen Bureau des königlichen Generalstabs (Königreich Sachsen) Link zum Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  9. a b Neues alphabetisches Orts-Verzeichnis des Königreichs Sachsen. Nach officiellen Nachrichten zusammengestellt von Central-Comité des statistischen Vereins für das Königreich Sachsen. Mit allergnädigst ertheiltem Privilegio. Verlag der Waltherschen Hofbuchhandlung. Erste Abtheilung A.–L. Dresden 1836, S. 8 Digitalisat
  10. Friedrich August Gottlob Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, enthaltend eine richtige und ausführliche geographische, topographische und historische Darstellung aller Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Höfe, Gebirge, Wälder, Seen, Flüsse etc. gesammter Königl. und Fürstl. Sächsischer Lande mit Einschluß des Fürstenthums Schwarzburg, des Erfurtschen Gebietes, so wie der Reußischen und Schönburgischen Besitzungen. Band 18, Zwickau 1833, Seite 727 Digitalisat
  11. Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Erste Lieferung, den Zwickauer Directionsbezirk enthaltend. Leipzig 1839, S. 194 Digitalisat
  12. Alphabetisches Orts-Verzeichniß des Königreiches Sachsen, bearbeitet nach officiellen Unterlagen durch das statistische Bureau des Ministerium des Innern, Druck und Verlag von C. Heinrich, Dresden 1862, S. 20 Digitalisat
  13. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), Reprint 1992, S. 331 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  14. Schulz in: Schriften der Leipziger ökonomischen Societät 3. Band, Walthersche Hofbuchhandlung 1777, zitiert in: Wittenbergsches Wochenblatt zum Aufnehmen der Naturkunde und des ökonomischen Gewerbes, unter Churfürstlich Sächsischem Privilegio, Ausgabe vom 14. May 1779, S. 150 (Digitalisat)
  15. Topographische Karte 5541-NW-Wilzschhaus des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermessung des Landes Sachsen, 2. Auflage, Dresden 2012, ISBN 978-3-89679-546-5
  16. a b Topographische Karte 5440-SO-Wernesgrün des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermessung des Landes Sachsen, 1. Auflage, Dresden 2006, ISBN 3-89679-521-X
  17. Karl Gottlob Dietmann: Die gesamte ... Priesterschaft in dem Churfürstenthum Sachsen ... Band I.3: Konsistorium Wittenberg. Richter, Dresden, Leipzig 1755, S. 609 (Online).
  18. Privilegium, s. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch in der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
  19. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 177ff. Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  20. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 191 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  21. Gottlob Leberecht Funke: Die Polizei-Gesetze und Verordnungen des Königreiches Sachsen, mit Inbegriff der organischen und formellen Bestimmungen, V. Band, Hahn‘sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1856, S. 345 Digitalisat
  22. Rudolf von Trautzschen: Die Baugesetze und baupolizeilichen Bestimmungen des Königreichs Sachsen, F. A. Brockhaus, Leipzig 1859, S. 288 Digitalisat
  23. Albert Schiffner: Beschreibung von Sachsen und der Ernestinischen, Reußischen und Schwarzburgischen Lande. Mit 192 Ansichten und 2 Karten, J. Scheible’s Buchhandlung, Stuttgart 1840, S. 305 (Link zum Digitalisat in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Dresden), s. auch Albert Schiffner: Beschreibung von Sachsen und der Ernestinischen, Reußischen und Schwarzburgischen Lande. Zweite, durch Nachträge berichtigte Ausgabe. Dresden 1845, S. 304 (Link zum Digitalisat)
  24. Albert Schiffner: Der Führer im Muldenthale, von des Voigtlands Höhen bis zur Vereinigung beider Mulden. In 16 Lieferungen, enthaltend 37 Ansichten, nach der Natur aufgenommen von Gustav Täubert, lithographiert von J. Riedel, Verlag von Gustav Täubert, Dresden (o. J., 1848), S. 12 (Link zum Digitalisat in der Universitätsbibliothek Leipzig S. 12 ist nicht direkt aufrufbar, im Digitalisat bis dorthin durchblättern oder im Inhaltsverzeichnis links am Rand auf „Schönheide“ klicken.)
  25. Gemeinde Schönheide: Programm ‚Kommt zur 450-Jahr-Feier vom 14. Bis 23. August 1987 nach Schönheide‘, S. 3
  26. Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat. Band 11). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1967, S. 107.
  27. Rat der Gemeinde Schönheide (Hrsg.): Zur Geschichte der Gemeinde Schönheide, Informationsheft zur Feier der 450jährigen Wiederkehr des Siedlungsbeginns, Verfasser Siegfried Lenk, Schönheide o. J. (1987), S. 1, 17
  28. Siegfried Sieber: Studien zur Industriegeschichte des Erzgebirges, in: Reihe Mitteldeutsche Forschungen, Band 49, Böhlau-Verlag, Köln und Graz 1967, S. 18
  29. Vorwärts. Berliner Volksblatt. Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Nr. 192 vom 19. August 1891, S. 7 (Link zum Digitalisat. Nicht direkt abrufbar. In das Suchfeld den Titel des Artikels „Schönheide. Die weltbekannte“ eingeben, dann erscheint die gesuchte Seite.)
  30. a b c Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), Reprint 1992, S. 250 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  31. Rat der Gemeinde Schönheide (Hrsg.): Zur Geschichte der Gemeinde Schönheide, Informationsheft zur Feier der 450jährigen Wiederkehr des Siedlungsbeginns, Verfasser Siegfried Lenk, Schönheide o. J. (1987), S. 7
  32. Geschichte auf der Webseite der Gemeinde Schönheide (Memento desOriginals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemeinde-schoenheide.de
  33. Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung. Morgen-Ausgabe vom 23. März 1882, S. 6 (Link zum Digitalisat)
  34. Dresdner Nachrichten vom 19. August 1886, S. 2 (Link zum Digitalisat)
  35. Otto Findeisen: Eibenstock, Schönheide, Bockau, in: Bilder aus der Geschichte und Industrie des westlichen Obererzgebirges, Sonderdruck aus der Schriftenreihe Weltplätze des Handels und der Industrie, Monos-Verlag, Berlin 1924, S. 23
  36. S. Wertschätzungen über Grundstücke des VEB Bürstenwerke Schönheide im Staatsarchiv Chemnitz
  37. Firmenwebseite
  38. Darstellung auf der Firmenwebseite (Memento vom 26. Juli 2017 im Internet Archive)
  39. Firmenwebseite
  40. Firmenwebseite
  41. Firmenwebseite
  42. Firmenwebseite
  43. Website Stahl- und Anlagenbau Schädlich
  44. Webseite Therapiezentrum (Memento desOriginals vom 29. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/physiotherapie-schoenheide.de
  45. Freie Presse – Regionalausgabe Aue – vom 20. August 2018, S. 9
  46. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 155 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  47. s. hier
  48. Hotelwebseite
  49. Schönheider Wochenblatt, Nr. 43 & 44/19 vom 25. Oktober 2019, S. 4
  50. Linienplan (Memento desOriginals vom 24. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vogtlandauskunft.de, abgerufen am 17. März 2017
  51. Wanderkarte von Sachsen, Blatt 15–Westerzgebirge–, Maßstab 1:25.000, Landesvermessungsamt Sachsen, 1. Auflage, Dresden 1996, ISBN 3-86170-717-9
  52. Blatt 236 des Dresdner Exemplars der Sächsischen Meilenblätter von 1791 mit Nachträgen bis in das ausgehende 19. Jahrhundert (Link zu diesem Kartenblatt in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  53. Topographische Karte 1:25.000, Ausgabe mit Wanderwegen, Blatt 15 Westerzgebirge Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Sächsischer Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung, 2. Auflage, Dresden 2010, ISBN 978-3-86170-717-2
  54. Protokoll über die Sitzung der Zweiten Kammer am 28. Dezember 1885, S. 303 Digitalisat bei Landtagsprotokolle.Sachsendigital.de
  55. Protokoll über die Sitzung der Zweiten Kammer am 4. März 1886, S. 1140 Digitalisat bei Landtagsprotokolle.Sachsendigital.de
  56. Protokoll über die Sitzung der Zweiten Kammer am 29. Februar 1888, S. 830 Digitalisat bei Landtagsprotokolle.Sachsendigital.de
  57. Gleisanlage der Firma Eduard Flemming (Bestand 30049 Archivalie 5408 im Staatsarchiv Chemnitz)

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Positionskarte Sachsen, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
Schönheide im Erzgebirge doppelreihiges Waldhufendorf.jpg
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Schönheide im Erzgebirge: Die nach Ernst Flath gefertigte Skizze der Besiedlung Schönheide in der Form eines doppelreihigen Waldhufendorfes beschreibt die 20 ersten im Zuge des Siedlungsbeginns in den ersten Jahren entstandenen Hufen. Nach Flath gab es
  • sieben Hufen, die vom Dorfbach noch Norden bis zum Filzbach reichten. Die Grenze war an seinem West-Ost-Verlauf von der Quelle am Osthang des Kuhbergs bis zum Knick im Bereich des heutigen Schwarzen Teichs, an dem der Bach in Süd-Süd-Ost-Richtung weiterfließt.
  • 13 Hufen wurden vom Dorfbach nach Süden abgesteckt. Sie reichten bis zur Zwickauer Mulde.

Die Angabe 20 Hufen, also 20 Vollbauern, findet 1563 eine Bestätigung: Im Bericht der Beauftragten des Kurfürsten August, die im Juni 1563 auch Schönheide besichtigten, als ihm von Balthasar Friedrich Edler von der Planitz große Flächen, darunter Schönheide, zum Kauf angeboten wurden, wurde Schönheide so beschrieben: "Die Schönheyde, ist ein Klein Dörffel, liegt gar in der Wildtbahne, nahe über der Mulde, ist ohngefehrlichen uff 20 Hoffstadt zu achten. In diesem Dorfffe hat […] Planiz ein Jagd Häußlein, Darbey ein Fohrwerg [= Uttmannsches Vorwerk] und einen Mahlmühle an der Mulda [= Zwickauer Mulde]." (Text bei FLATH 1909, S. 191)

Im Westen wurden die heutigen Ortsteile Anger, Ascherwinkel, Fuchswinkel und Heinzwinkel zunächst noch nicht besiedelt, wie die Skizze zeigt. Sie waren noch Waldgebiete, deren Rodung im Zuge der Ausweitung des Dorfes Schönheide später erfolgte. Dagegen spielte der Schwarzwinkel schon bei der ersten Besiedlung Schönheides eine große Rolle: FLATH 1937 berichtet, der erste Siedler, Urban Männel (DIETMANN 1755), habe im Schwarzwinkel als erster eine Hufe besessen (die Doppelhufe 20 auf der Skizze), dort sein Bauernhaus errichtet und als Beauftragter der Gebietsherren, den Brüdern Edlen von der Planitz, die Hufen abgemarkt, d. h. die Grenzen markiert. Daher habe es für den Schwarzwinkel früher die Bezeichnung Marquartswinkel und Markerswinkel gegeben. Beide Bezeichnungen sind auf älteren Landkarten noch eingetragen.

1537 begann die Besiedlung (DIETMANN 1755 Digitalisat in der UB Halle), 1549 stellte Balthasar Friedrich Edler von der Planitz den sog. Befreiungsbrief aus, die Gründungsurkunde für Schönheide (FLATH 1909, S. 177-179). Darin heißt es: "Ein ganz Lehen […] Sechzig Lachter [= etwa 120 Meter] in die Quer, und die Länge von dem Anger [gemeint ist der Anger am Dorfbach entlang bis zu dessen Einmündung in den Filzbach] heraus biß an den filzbach, die uf der andern seiten haben auch Sechzig Lachter in die Quer und hernach in die Länge bis an die Mulda [= Zwickauer Mulde]".

"Ein ganz Lehen" meint eine ganze Hufe. Diese wurden später vielfach geteilt (z B. Halbhufe, Viertelhufe, Achtelhufe, Dreiachtelhufe usw.). Noch heute kann am Nordhang des Berges Knock (525,5 Meter) die Hufenstruktur gut abgelesen werden. Ältere Ansichtskarten zeigen die alte Hufenstruktur bei Fotos in schräger Aufnahme in Richtung des Berges Allee (684 Meter). Auch Grundbesitzkarten weisen die Hufeneinteilung des doppelreihigen Waldhufendorfs noch im 21. Jahrhundert aus – trotz systematischer Flächenzusammenlegung durch die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft in der DDR-Zeit.
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Schönheide im Erzgebirge Der Ortsteil Ascherwinkel liegt am weitesten westlich.


Blick von Süd-Süd-West auf den Bereich Gartenweg. Im Hintergrund die südlich der Zwickauer Mulde liegende Bergkette, in der Mitte als höchste Erhebung der Auersberg (1018,2 m ü. NHN) mit der Radarstation, davor der in Schönheides Mitte liegende unbewaldete Berg Knock (725,5 m ü. NHN) mit einem Mobilfunkmast.
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Wappen der Gemeinde Schönheide, Erzgebirgskreis.
Blasonierung
„In Silber über einem schwarzen Punkt und vor zwei schräggekreuzten schwarzen Berghämmern sowie einer schwarzen Rodehacke eine bewurzelte grüne Eiche, beiderseits begleitet von je einer grünen Heidekrautpflanze mit je einer roten Blüte.“
Wappengeschichte

Das Wappen wurde mit dieser Beschreibung vom Schönheider Gemeinderat in seiner Sitzung am 5. Mai 1997 eingeführt. Es beruht auf einem im Jahr 1643 verwendeten „Gerichtssigil zur Schönheyd“ und übernimmt dessen Wappenmotive. Eine Eiche steht seit dem frühen 17. Jahrhundert auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Schlägel und Eisen erinnern an den Bergbau von der Gründungszeit bis in das 18. Jahrhundert. Die Rodehacke weist auf die Rodung des Waldes für die Besiedlung hin. Die Heidepflanzen greifen den Namen der Gemeinde auf. Die Herkunft und Bedeutung des schwarzen Punktes unter der Eiche sind ungeklärt, er findet sich schon auf dem Siegel von 1643. Siehe auch Schönheider Wappeneiche.

Flagge

Die Gemeindeflagge wird im Beschluss des Gemeinderates vom 5. Mai 1997 so beschrieben

„Grün-weiße Bikolore mit aufgelegtem Gemeindewappen.“
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Schönheide_im_Erzgebirge Der Ortsteil Ascherwinkel liegt am weitesten westlich.
Fabrikgasse 3 (früher 158 B) in Schönheide Handlung von F Emil Schädlich .jpg
In der Fabrikgasse 3 (früher Haus mit der Ortslisten-Nummer – Ol.-Nr. – 158 B, s. Foto über der Ladentür) im Schönheider Ortsteil Ascherwinkel hatte F. Emil Schädlich einen Laden. Auf dem Foto, das um 1910 entstanden sein dürfte, stehen vor dem Haus mit den vier Dachgauben die Familienangehörigen mehrerer Generationen. Der Laden hat zwei Schaufenster. Über dem Eingang steht der Name des Inhabers „F. Emil Schädlich“. An der Hauswand finden sich Reklameschilder aus Emaille von Maggi, von Palmin sowie weiterer Markenartikel.
Im Adressbuch für 1894 ist als Inhaber der „Materialwaarenhandlung“ „Franz Eduard Schädlich“ eingetragen (S. 33 – Link zum Digitalisat in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Dresden), im Adressbuch von 1896 findet sich als Inhaber „F. E. Schädlich“ (S. 363 - Link zum Digitalisat in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Dresden). In der Ausgabe von 1911/1913 steht als Inhaberin die Witwe „Christliebe Wilhelmine, Materialwarenhändlerin“ (S. 284 - Link zum Digitalisat in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Dresden) und in der von 1926 finden sich „Emil Schädlich, Tischler und Händler“, sowie „Emil Schädlich, Bankangestellter“ (S. 839 - Link zum Digitalisat in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Dresden). In der Ausgabe des Adressbuchs von 1930 lautet der Eintrag bei den Grün- und Materialwarenhandlungen: „Emil Schädlich“ (S. 476 - Link zum Digitalisat). Derselbe Name wird bei der alphabetischen Liste mit dem Beruf „Handelsmann“ angegeben (S. 367 - Link zum Digitalisat).
Zu Zeiten der DDR war der Laden umgestellt auf den Verkauf von technischen Geräten wie Radios und Fernsehgeräte für den Haushalt. Weil der Ortsteil Ascherwinkel auf einer Hochebene lag, reichte zum Empfang des Westfernsehens vom Sender Ochsenkopf im nahen Fichtelgebirge eine eiserne Schiene, die man zum Aufhängen von Gardinen verwendet. Diese konnte in Inneren des Hauses aufgestellt werden. Eine sogenannte Ochsenkopfantenne auf dem Dach war nicht nötig.
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Schönheide im Erzgebirge: Ortsteile in einer Karte von um 1900. Zusätzlich sind angegeben Bahnhöfe und Haltepunkte der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau – Carlsfeld und der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf , Rathaus, Fabriken „Flemmingsche Fab.“, „Oschatz Fabr.“), Elektrizitätswerk, Postamt, Schule, Hotels und Gaststätten (im Ascherwinkel das Deutsche Haus, später Hotel Carola genannt; im unteren Mitteldorf „Gambrinus“, heute Bäckerei Schelz und daneben Lebensmittelgeschäft mit Aufschrift Konsum; im Unterdorf „Bayrischer Hof“; im Schönheiderhammer Hendels Hotel, später Carlshof genannt) Der Ortsteil Schwarzwinkel ist so bezeichnet, dass der erste Namensteil in Klammern steht: (Schwarz)Winkel. Die im 20. Jahrhundert als Straße verstandene und so bezeichnete Ziegenleite ist als Ortsteil dargestellt: „Ziegenleithe“. Denn Straßennamen gibt die Karte nicht an.
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Schönheide im Erzgebirge Der Ortsteil Ascherwinkel liegt am weitesten westlich.
In der heutigen Bäckerei war früher die Bürstenfabrik Alma Günthel Wwe. (= Witwe); daher hieß die zum Anger führende Straße bis 1974 Almaberg. Vom 1. Januar 1975 an benannte sie die Gemeinde Schönheide um in Quergasse.
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Hauptstraße, Ecke Neuheider Straße.
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Schönheide im Erzgebirge Der Ortsteil Ascherwinkel liegt am weitesten westlich. Gebäude der BÜMAG eG, eingetragene Genossenschaft von Bürstenherstellern, Webseite der BÜMAG eingetragene Genossenschaft