Aschau am Inn

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:48° 12′ N, 12° 21′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberbayern
Landkreis:Mühldorf am Inn
Höhe:457 m ü. NHN
Fläche:20,76 km2
Einwohner:3530 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:170 Einwohner je km2
Postleitzahl:84544
Vorwahl:08638
Kfz-Kennzeichen:MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel:09 1 83 113
Gemeindegliederung:37 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 4
84544 Aschau a.Inn
Website:www.aschau-a-inn.de
Erster Bürgermeister:Christian Weyrich (CSU)
Lage der Gemeinde Aschau a.Inn im Landkreis Mühldorf am Inn
KarteMühldorfer HartZangbergWaldkraiburgUnterreitTaufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)SchwindeggSchönberg (Oberbayern)ReichertsheimRechtmehringRattenkirchenPolling (bei Mühldorf am Inn)ObertaufkirchenOberneukirchen (Oberbayern)OberbergkirchenNiedertaufkirchenNiederbergkirchenNeumarkt-Sankt VeitMühldorf am InnMettenheim (Bayern)MaitenbethLohkirchenKraiburg am InnKirchdorf (bei Haag in Oberbayern)Jettenbach (Oberbayern)HeldensteinHaag in OberbayernGars am InnErhartingEgglkofenBuchbach (Oberbayern)Aschau am InnAmpfingLandkreis LandshutLandkreis Rottal-InnLandkreis RosenheimLandkreis EbersbergLandkreis AltöttingLandkreis ErdingLandkreis Traunstein
Karte

Aschau am Inn (amtlich: Aschau a.Inn) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn. Sie wurde nach dem gleichnamigen Hauptort benannt.

Geografie

Geografische Lage

Aschau am Inn liegt in der Region Südostoberbayern im Alpenvorland in der Talniederung des Inn rund 65 km östlich der Landeshauptstadt München, 17 km westlich von Mühldorf, 30 km nördlich von Wasserburg und vier Kilometer von Waldkraiburg entfernt, wo sich die nächstgelegene Bahnstation an der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf, betrieben von der Südostbayernbahn, befindet. Die Gemeinde ist naturräumlich im Norden und Westen von einer reich bewaldeten Altmoräne eingefasst, im Gegensatz dazu bildet im Südosten der weitläufige Talraum des Inn mit seinen nacheiszeitlichen Inn-Schotterterrassen und Auwäldern die Gemeindegrenze.

Allgemeine Daten zum Ort

  • Gemeindestraßen: 46 km
  • Vereine: 25
  • Gewerbebetriebe: ca. 200
  • Gaststätten: acht
  • Kirchen und Kapellen: zwölf
  • Plätze in Kindertageseinrichtungen: 134

Gemeindegliederung

Es gibt 37 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

  • Aschau am Inn (Pfarrdorf)
  • Bergham (Weiler)
  • Buchtal (Weiler)
  • Deinwalln (Einöde)
  • Ellach (Einöde)
  • Fraham (Pfarrdorf)
  • Geidobl (Einöde)
  • Guggenberg (Einöde)
  • Hamberg (Einöde)
  • Haselbach
  • Hörmannsberg (Einöde)
  • Howaschen (Dorf)
  • Kemating (Dorf)
  • Klugham (Dorf)
  • Litzlkirchen (Dorf)
  • Moos (Weiler)
  • Oedhub (Einöde)
  • Palxöd (Weiler)
  • Priesteröd (Einöde)
  • Rattenberg (Weiler)
  • Reichdobl (Einöde)
  • Reit (Dorf)
  • Roßessing (Weiler)
  • Rulading (Einöde)
  • Scheuern (Einöde)
  • Steinberg (Einöde)
  • Thal (Weiler)
  • Thann (Dorf)
  • Tödtenberg (Weiler)
  • Troibach (Weiler)
  • Urfahrn (Einöde)
  • Waldwinkel
  • Wiesengrund (Siedlung)
  • Wimm (Einöde)
  • Wolfdobl (Einöde)
  • Wolfgrub (Dorf)
  • Ziegelwalln (Einöde)

Es gibt die Gemarkungen Aschau am Inn und Fraham.

Aschau am Inn im Winterlicht

Nachbargemeinden

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 788 in den Notitia Arnonis. Aschau am Inn gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Neumarkt des Kurfürstentums Bayern. Die Grafen Toerring zu Jettenbach besaßen die offene Hofmark Aschau.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

20. Jahrhundert

Im Jahre 1939 lebten in Aschau 1300 Einwohner. Seit diesem Zeitpunkt ist eine stetige Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen. Während des Zweiten Weltkrieges war im heutigen Industriegebiet eine der größten deutschen Sprengstofffabriken. Ein Einwohnerzuwachs war vor allem nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Ansiedlung zahlreicher Flüchtlinge und Heimatvertriebener festzustellen. Am 1. April 1950 trat die Gemeinde Gebietsteile an die neugebildete Gemeinde Waldkraiburg ab.[4]

Am 23. Oktober 1977 wurde der Name der Gemeinde Aschau bei Kraiburg amtlich in Aschau am Inn geändert.[5]

Eingemeindungen

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurden aus der ehemaligen Gemeinde Fraham am 1. Juli 1976 die Gemeindeteile Bergham, Fraham, Klugham, Reit und Urfahrn mit insgesamt 158 Einwohnern eingegliedert.[5]

Einwohner

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt[6]:

StandEinwohner
19602203
19702553
19803079
19902891
19952842
20002922
20052862
StandEinwohner
20062863
20072836
20082816
20092758
20102757
20113010
20123089
StandEinwohner
20133131
20143168
20153231
20163310
20173353

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2016 um 723 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 27,95 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren nahm sie um 16,71 (6,8) Prozent zu.

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2801 auf 3384 um 583 Einwohner bzw. um 20,8 %.

Politik

Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde Christian Weyrich (CSU) zum Ersten Bürgermeister gewählt.

Wappen

Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin eine rote Rose, in Grün eine goldene Esche.“[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Aschau liegt an der Strecke des Radpilgerweges Benediktweg, der im August 2005 eröffnet wurde.

Baudenkmäler

Sport

Ein Sportzentrum bietet Gelegenheit zu sportlicher Betätigung. 25 Vereine und Vereinigungen zeigen die rege Vereinstätigkeit und den Gemeinschaftssinn der Bevölkerung.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie, Handel und Gewerbe

In dem 170 ha großen Industriegebiet sind hauptsächlich chemische und metallverarbeitende Betriebe ansässig. Daneben befinden sich in Aschau am Inn viele andere Handwerksbetriebe und alle notwendigen Einrichtungen der Grundversorgung. 2017 gab es 2736 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Das Industriegebiet liegt völlig abgeschirmt südlich des Ortszentrums in einem Waldgebiet auf der tiefer gelegenen sogenannten zweiten Inntrasse. Aschau konnte daher bis heute seinen ländlichen Charakter erhalten.

Der Hauptsitz der Bayern-Chemie Gesellschaft für flugchemische Antriebe mbH befindet sich im Ort.

Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 2016 wurde eine Fläche von 1457 ha landwirtschaftlich genutzt. Bestanden im Jahr 1999 noch 56 landwirtschaftliche Betriebe, ging deren Zahl bis 2016 auf 46 zurück.

Betriebsgrößenstruktur in der Landwirtschaft[8]
Betriebsgröße in haAnzahl der Betriebe
19992010
unter 561
5 bis unter 1097
10 bis unter 201416
20 bis unter 502216
50 oder mehr56
Gesamt5646

Bildung

In den modern eingerichteten Werkstätten des Berufsbildungswerkes Waldwinkel der deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos werden 330 Jugendliche mit besonderem Förderbedarf in verschiedenen Berufen ausgebildet.

Persönlichkeiten

  • Johannes Muschol (1949–1981), Todesopfer an der Berliner Mauer
  • Joseph Ratzinger (1927–2022) verbrachte seine Grundschulzeit von 1932 bis 1937 in Aschau am Inn und feierte am 15. März 1936 seine Erstkommunion hier. 2009 erhielt die Grundschule nach der Zustimmung der Regierung von Oberbayern den Namen Papst Benedikt XVI. Grundschule
  • Kathi Stimmer-Salzeder (* 1957), deutsche Liedermacherin und Verlegerin ihrer eigenen Werke

Literatur

  • Bernhard Muschol: Aschau am Inn. Ein Heimatbuch. Gemeinde Aschau am Inn, Aschau am Inn 1985.

Weblinks

Commons: Aschau am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Aschau a.Inn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. Juni 2017.
  3. Gemeinde Aschau a.Inn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
  5. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 583.
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik: 12111-101z Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung: Gemeinde, Bevölkerung (Volkszählungen und aktuell), Stichtage. Online auf www.statistikdaten.bayern.de, abgerufen am 3. März 2017.
  7. Eintrag zum Wappen von Aschau am Inn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Statistik kommunal – Gemeinde Aschau a.Inn 09 183 113 - Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. PDF, online auf www.statistik.bayern.de, abgerufen am 4. Januar 2017.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Aschau am Inn in MÜ.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Aschau a.Inn, Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Deutschland.
English (en): Locator map of Aschau a.Inn in District of Mühldorf am Inn, Bavaria, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Aschau a.Inn dans l'arrondissement de Mühldorf am Inn dans Bavière, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Aschau a.Inn, Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Aschau a.Inn во рамките на Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Aschau a.Inn in de Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Aschau a.Inn en Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Bavaria, District of Mühldorf am Inn, Aschau a.Inn ഭൂപടസ്ഥാനം.
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Blick auf Aschau

Wappen Landkreis Mühldorf am Inn.svg
Wappen Landkreis Muehldorf am Inn Gespalten von Schwarz und Gold; vorne ein linksgewendeter rotgekrönter und bewehrter goldener Löwe, hinten ein rotbewehrter schwarzer Löwe.
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Blick auf die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt,

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Kapelle bei Aschau