Arzo

Arzo
Wappen von Arzo
Wappen von Arzo
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk:Bezirk Mendrisiow
Kreis:Riva San Vitale
Gemeinde:Mendrisioi2
Postleitzahl:6864
Koordinaten:716648 / 81612
Höhe:501 m ü. M.
Fläche:2,79 km²
Einwohner:1271 (31. Dezember 2016)
Einwohnerdichte:456 Einw. pro km²
Website:mendrisio.ch/quartieri/arzo/
Arzo
Arzo

Arzo

Karte
Karte von Arzo
Karte von Arzo
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Kirche Santi Nazaro und Celso, Glockturm
Ehemaliger Kalkofen. Historisches Bild von Leo Wehrli (1922)
Arzo, Steinbruch an der Strasse mit Krahn und Hüttchen. Historisches Bild von L. Wehrli (1937)
Marmor-Steinbruch (2007)

Arzo war bis zum 4. April 2009 eine politische Gemeinde im Kreis Riva San Vitale des Bezirks Mendrisio im Schweizer Kanton Tessin.

Geographie

Arzo liegt auf 501 m ü. M. am Fusse des Poncione d’Arzo (1015 m ü. M.) im Tal des Flüsschens Gaggiolo, dessen Zuflüsse oberhalb von Arzo die Täler Valle d’Arzo sowie Valle Maggiore bilden. Das Dorf liegt rund 4 km westnordwestlich von Mendrisio und rund 8 km nordwestlich von Chiasso direkt an der Grenze zu Italien. Das Siedlungsgebiet ist fast vollständig mit dem von Besazio zusammengewachsen.

Geschichte

Das Dorf wurde 1335 als Arzio erstmal erwähnt. Arzo gehörte unter den Visconti, unter der schweizerischen Herrschaft und bis 1814 zum Bezirk Lugano. 1798 bildete es einen Teil der unabhängigen Republik Riva San Vitale. Der Ort war schon im Mittelalter für seine Steinbrüche bekannt. Die vielfarbigen Varietäten des „Arzo-Marmors“ („Buntmarmor“) wurden in weit über eintausend Kirchenbauten überwiegend zur Innendekoration verwendet,[1] beispielsweise für den Bau des Doms zu Como, 1435 für die Restaurierung der Fassade des Brolettos in Como, für den Altar der Kirche San Pietro in Astano sowie für das Relief an der Kathedrale San Lorenzo in Lugano. Das Dorf erhob eine Abgabe auf den in seinen Brüchen gewonnenen „Marmor“, der eigentlich ein Kalkstein und eine Kalksteinbrekzie, partiell zudem ein Dolomitgestein ist.[2] In der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts musste Arzo den Herzögen von Mailand acht Wehrpflichtige stellen.[3]

In kirchlicher Hinsicht gehörte Arzo zur Pfarrei Riva San Vitale, von der es am 15. Oktober 1630 abgelöst und zur unabhängigen Pfarrei ausgestaltet wurde; im 18. Jahrhundert schuldete es der Mutterkirche von Riva San Vitale noch einen Zins von 415 Lire, der später abgelöst wurde.[4]

Gemeindefusion

Am 25. November 2007 wurde die Fusion der Gemeinden Arzo, Capolago, Genestrerio, Mendrisio, Rancate und Tremona von deren Stimmberechtigten gutgeheissen. Sie haben sich per 5. April 2009 zur neuen Gemeinde Mendrisio zusammengeschlossen.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr159117691801185019001902[5]19502000[6]20162018[7]
Einwohner260610418634743735653101012711281

Verkehr

Arzo wird hauptsächlich durch die Hauptstrasse 393 erschlossen, die das Dorf mit der nur wenige Kilometer entfernten A2 sowie mit Saltrio in Italien verbindet. Die wichtigste Verbindungsstrasse für das weiter oben im Tal gelegene Dorf Meride zweigt in Arzo von der Hauptstrasse ab.

Sehenswürdigkeiten

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[8]

  • Pfarrkirche Santi Nazaro und Celso.[9][10]
  • Wohnhaus Bustelli (Gasthof)[9]
  • Öffentliches Bad[9]
  • Festungen Arzo-Monte Orsa-Meride[11]
  • Museo dei boccalini e tazzini ticinesi[12]

Infrastrukturen

  • Società di Mutuo Soccorso fra gli Operai della Lega dei Tre Castelli di Meride, Arzo e Tremona[13]
  • Al Castello Produzioni Cinematografiche SA[14]

Sport

  • Associazione Sportiva della Montagna Arzo – Besazio – Meride – Tremona[15]

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: Arzo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Francis de Quervain: Die nutzbaren Gesteine der Schweiz. Kümmerly & Frey, Bern 1969, S. 156–157, 159.
  2. Francis de Quervain: Die nutzbaren Gesteine der Schweiz. Kümmerly & Frey, Bern 1969, S. 157.
  3. Stefania Bianchi: Arzo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2017.
  4. Celestino Trezzini: Arzo. InArzo Seite 453 auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 24. Mai 2017).
  5. Arzo. In: Geographisches Lexikon der Schweiz, Erster Band, Aa - Emmengruppe, Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902
  6. Stefania Bianchi: Arzo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2017.
  7. Bevölkerung Arzo Ende 2018
  8. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento desOriginals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  9. a b c Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 430–432.
  10. Pfarrkirche Santi Nazaro und Celso in portal.dnb.de (abgerufen am: 5. Juni 2016)
  11. Festungen Arzo-Monte Orsa-Meride auf forti.ch
  12. Museo dei boccalini e tazzini ticinesi auf lanostrastoria.ch/entries/
  13. Società di Mutuo Soccorso fra gli Operai della Lega dei Tre Castelli di Meride, Arzo e Tremona auf libreriauniversitaria.it
  14. Al Castello Produzioni Cinematografiche SA (italienisch) auf alcastello.tv
  15. Associazione sportiva della montagna

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Some impressions from the village Arzo in Ticino
ETH-BIB-Kalkofen bei Arzo-Dia 247-03413.tif
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Gebäude mit Kamin, Steinmauer
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Marmorwerk
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Some impressions from the village Arzo in the municipality of Mendrisio in Ticino, Switzerland
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Quartier Arzo
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