Arthur Milchhoefer
Arthur Milchhoefer (auch Milchhöfer; * 21. März 1852 in Schirwindt, Ostpreußen; † 7. Dezember 1903 in Kiel) war ein deutscher Klassischer Archäologe.[1]
Leben und Wirken
Milchhoefer war der Sohn des praktischen Arztes und Geburtshelfer Alexander Milchhoefer und dessen Frau Bertha, geborene Bluhm. Arthur Milchhoefer schloss sein Studium in Berlin und München 1873 mit einer Dissertation Über den Attischen Apollon bei Heinrich Brunn ab. Es folgte 1875–1876 eine Anstellung als Lehrer am Wilhelms-Gymnasium in Berlin. 1876–1878 hatte er das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts inne. Ab 1880 war er Assistent an den Berliner Museen und nahm an den Ausgrabungen in Olympia teil. Kurz nach seiner Habilitation 1882 in Göttingen wurde Milchhoefer 1883 außerordentlicher Professor an der Akademie in Münster, wo er das Seminar für Klassische Archäologie aufbaute. 1895 wurde er ordentlicher Professor für Klassische Archäologie an der Universität Kiel und zugleich Direktor der Antikensammlung Kiel.[2]
Milchhoefer vermutete als erster eine bronzezeitliche Hochkultur auf der Insel Kreta, die in der Zeit vor Troja auch das griechische Festland unterworfen hatte. Nach dem mythischen König Minos aus der Theseus-Sage nannte er sie „Minoische Kultur“, ein Begriff, der später vom britischen Archäologen Sir Arthur Evans aufgegriffen und geprägt wurde, nachdem dieser 1900 mit Ausgrabungen in Knossos begonnen hatte.[3]
Schriften
- Die Anfänge der Kunst in Griechenland, Brockhaus, Leipzig 1883.
Literatur
Reinhard Stupperich: Milchhoefer, Arthur. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 503 f. (Digitalisat).
- Nektarios Karadimas, Nicoletta Momigliano: On the term 'Minoan' before Evans' work in Crete (1894). Studi Micenei ed Egeo Anatolici. (2004)44 (2): 79–94, auf smea.isma.cnr.it [4] hier S. 245
- Reinhard Stupperich: Arthur Milchhoefer 1852–1903. In: Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 103–105 (online).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Arthur Milchhoefer. In: R. Lullies-W. Schiering (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen in deutscher Sprache, Berlin 1988, S. 103–105, auf archiv.ub.uni-heidelberg.de [1]
- ↑ Reinhard Stupperich: Milchhoefer, Arthur. In: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 503–504, auf www.deutsche-biographie.de [2]
- ↑ Hans-Günter Buchholz: Arthur Milchhöfer, ein Verehrer und Fürsprecher Schliemanns und Die Anfänge der Kunst in Griechenland. Opuscula Atheniensia 27 (2002, 7–26), auf aegeussociety.org [3]
Personendaten | |
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NAME | Milchhoefer, Arthur |
ALTERNATIVNAMEN | Milchhöfer, Arthur |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Klassischer Archäologe |
GEBURTSDATUM | 21. März 1852 |
GEBURTSORT | Schirwindt |
STERBEDATUM | 7. Dezember 1903 |
STERBEORT | Kiel |
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deutscher klassischer Archäologe Artur Milchhöfer (1852–1903), 1895-1903 Professor in Kiel
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