Arthur Levysohn

Der Journalist Arthur Levysohn, 1905. Foto von Anselm Hartog.

Arthur Levysohn (* 23. März 1841 in Grünberg in Schlesien; † 11. April 1908 in Meran) war ein deutscher Journalist.

Er ist der Sohn des Buchhändlers Wilhelm Levysohn. Seine journalistische Karriere begann er bei der Kölnischen Zeitung als Wiener Korrespondent. Später ging er nach Paris. 1870 leitet er für kurze Zeit den "Moniteur de Versailles" und fand dann eine Anstellung bei dem "Neuen Wiener Tageblatt".

„Arthur Levysohn war dort als Auslandskorrespondent tätig, später außenpolitischer Ressortleiter des „Neuen Wiener Tagblatt“. 1876 wurde er wegen der „destruktiven Tendenz“ seiner Artikel aus Österreich ausgewiesen.“

zitiert nach Gotthart Schwarz: Theodor Wolff und das "Berliner Tageblatt". Mohr, Tübingen 1968, S. 9.

Rudolf Mosse engagierte ihn 1876 für das Berliner Tageblatt. Dort war er zunächst Ressortleiter für Außenpolitik, dann von 1881 bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden 1906 Chefredakteur. Er leitete zugleich als Chefredakteur das Deutsche Montagsblatt, aus dem später die Montagsausgabe des Berliner Tageblatts mit der Beilage Der Zeitgeist entstand. Er verstand es, viele junge Talente an die Zeitung zu binden und gilt als Förderer Theodor Herzls, Fritz Mauthners, Hermann Sudermanns, Walther Gotheils und Julius Stindes. Unter der Leitung von Arthur Levysohn entwickelte sich die Zeitung bald zu einem führenden Blatt freisinniger Richtung. Er führte die Übersichtsartikel der "Politische Wochenschau" ein, die später von Paul Michaelis und Friedrich Dernburg fortgeführt wurden. Wegen Bismarckbeleidigung musste er 99 Tage im Gefängnis verbringen.[1] Sein Nachfolger wurde Theodor Wolff. Levysohn war u. a. mit Bertha von Suttner und Theodor Herzl befreundet und in Korrespondenz.

Werke

  • Jüngstdeutsche Lyrik und ihre hervorragendsten Charaktere. Randzeichnungen zur Literaturgeschichte. W. Levysohn, Grünberg 1865 OCLC 49810983
  • H. Beta's "Deutsche Früchte aus England. In: Magazin für die Literatur des Auslandes vom 17. Juni 1865, S. 347–348
  • Paris bei Sonnenschein und Lampenlicht. Ein Skizzenbuch zur Weltausstellung, von Julius Rodenberg, mit Beiträgen von Heinrich Ehrlich, Rudolf Gottschall, Eugène Laur, Arthur Levysohn, Charles Marelle, H. B. Oppenheim, William Reymond, Alfred Woltmann. 2. Aufl. F. A. Brockhaus, Leipzig 1867 online
  • Erckmann-Chatrian, das Elsasser Dichterpaar, in Europa, Nr. 39, 1877; Seite 1224–1230 OCLC 255333131
  • Aus einer Kaiserzeit. Französische Erinnerungen eines Journalisten. Arthur Levysohn (Hrsg.). Grünberg i. Schlesien 1878 OCLC 457363972
  • Kaiser Wilhelm der Siegreiche. Ein Gedenkblatt. Separat-Abdruck aus dem Berliner Tageblatt Abend-Ausgabe vom 9. März 1888, Nr. 128. Mosse, Berlin 1888 OCLC 457363972
  • Geschichtliche Rückschau. In: Fünfundzwanzig Jahre Deutscher Zeitgeschichte - 1872-1897. Jubiläums-Schrift. Hrsg. v. d. Redaktion des Berliner Tageblatts, Rudolf Mosse, Berlin 1897, S. 1–14
  • Jubiläumsgedanken. In: ebenda, s. 190–194

Literatur

  • Dr. Arthur Levysohn zu seinem fünfundzwanzigjährigen Jubiläum am Berliner Tageblatt. Gewidmet von Mitarbeitern und Freunden. Mosse, Berlin 1901
  • Arthur Levysohn. In: Adolph Kohut: Berühmte israelitische Männer und Frauen in der Kulturgeschichte der Menschheit.Lebens- und Charakterbilder aus Vergangenheit und Gegenwart.Ein Handbuch für Haus und Familie. Mit zahlreichen Porträts und sonstigen Illustrationen. Bd. 2, A.H. Payne, Leipzig-Reudnitz, 1901, S. 156 online lesen
  • Isidor Kastan: Berlin wie es war. Rudolf Mosse, Berlin 1919, S. 202–206
  • Arthur Levysohn. In: Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Fortgeführt v. Eugen Kurti. Francke, Bern, München 1963
  • Gotthart Schwarz: Theodor Wolff und das "Berliner Tageblatt". Mohr, Tübingen 1968, S. 9

Einzelnachweise

  1. Nachruf im Berliner Tageblatt vom 11. April 1908, Abendausgabe, S. 1

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Arthur Levysohn, Journalist in Österreich und Deutschland (1841-1908).