Arschin
Der Arschin (russisch аршин) war ein russisches Längenmaß und ersetzte mit seinem Aufkommen weitgehend die Elle, (Lokot, russisch локоть). Es wurde erstmals 1562 erwähnt und ab 1649 zu einem russischen Grundmaß. Eiserne gestempelte Arschinen lassen sich auf das Jahr 1647 datieren.[1] Der Saschen, als dreifache Elle, wurde schon 1116 erwähnt und mindestens ab 1493 als großer Saschen bezeichnet.
Am 11./12. Oktober 1835 wurde der Arschin, der Fuß und der Saschen (сажень) durch einen Ukas genau bestimmt:[2]
- 1 Arschin = 0,71 Meter
- 1 Saschen (Klafter) = 2,13356 Meter
- 1 Fuß = 135 Pariser Linien = 0,304 Meter
Nach einer Verordnung vom 3. Januar 1843 sollte ab 1. Januar 1845 das Maß diese Größe haben[3]
- 1 Arschin = 315,226 Pariser Linien = 0,7111 Meter
Als Maßkette vom Klafter, der Saschen, ab, war
Mit einem Ukas vom 6. Juli 1844 wurden die russischen Maße, im alten Sprachgebrauch Petersburger Maße, in Bergkarabach eingeführt.[4]
- Bergkarabach: 1 Arschin = 1 3⁄8 Arschin (russ.) = 433,491 Pariser Linien = 0,9 Meter
Siehe auch
- Arschine, persisches Längenmaß
- Alte Maße und Gewichte (Russland)
- Arşın, türkisches Längenmaß
Weblinks
- V. A. Belobrov: Die Rolle von Peter I. in der Entwicklung des russischen Systems der Längenmaße
- V. A. Belobrov: Russische Systeme der Längenmaße (Kurzbeschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ Magnus Georg Paucker: Inhalts-Übersicht des Werkes über Maß, Gewicht und Münze des Russischen Reichs und seiner deutschen Ostseeländer. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg 1832, S. 7.
- ↑ Heinrich August Pierer: Universallexikon der Gegenwart und Vergangenheit: oder, Neuestes enzyklopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe. Band 26, Verlagsbuchhandlung H. A. Pierer, Altenburg 1862, S. 515.
- ↑ P. Heuser: Praktisches Handbuch für das kaufmännische und gewerbliche Geschäftsleben. Rudolf Ludwig Friderichs Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1851, S. 220.
- ↑ Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse, Band 2, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 1230.