Arogno
Arogno | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Ceresio |
BFS-Nr.: | 5144 |
Postleitzahl: | 6822 |
Koordinaten: | 719805 / 91004 |
Höhe: | 606 m ü. M. |
Höhenbereich: | 286–1391 m ü. M.[1] |
Fläche: | 8,49 km²[2] |
Einwohner: | 955 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 112 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 11,5 % (31. Dezember 2022)[4] |
Gemeindepräsident: | Emanuele Stauffer |
Website: | www.arogno.ch |
Arogno | |
Lage der Gemeinde | |
Arogno ist eine politische Gemeinde im Kreis Ceresio, im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz.
Geographie
Der Ort liegt am Fusse des Berges Sighignola, dessen Bergspitze auf italienischem Gebiet liegt. Unterhalb der Gemeinde grenzt Arogno an die italienische Gemeinde und Exklave Campione d’Italia am Ufer des Luganersees. Weitere Nachbargemeinden sind Bissone und Val Mara in der Schweiz sowie Alta Valle Intelvi in Italien.
Geschichte
Aufgrund seiner strategische Lage an der Transitachse zwischen der Gerichtsherrschaft Seprio und der Isola Comacina wurde Arogno während der langobardischen Epoche zu einer bedeutenden befestigten Garnison ausgebaut. 859 wird hier das Mailänder Kloster Sant’Ambrogio als Besitzer von Gütern erwähnt.[5]
Ende 1797 erhob sich zwischen Arogno und der italienischen Enklave Campione ein Streit um die Gebietsgrenzen und endigte erst am 5. Oktober 1861 nach langen Unterhandlungen zwischen den schweizerischen, lombardischen und italienischen Behörden durch gütliche Übereinkunft. Am 24. Februar 1798 trat Arogno der damals verkündeten Republik der Pieve di Riva San Vitale bei Arogno. Die Pfarrkirche von Santo Stefano (ursprünglich San Nicolao, 810 erwähnt) löste sich am 5. März 1581 von Riva San Vitale ab und bildete eine unabhängige Kirchgemeinde.[6]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1670 | 1850 | 1900 | 1902[7] | 1950 | 1990 | 2000[8] | 2005 | 2010 | 2011 | 2012 | 2014 | 2018 |
Einwohner | 478 | 756 | 1075 | 1268 | 820 | 820 | 954 | 969 | 953 | 954 | 948 | 1010 | 982 |
Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[9]
- Pfarrkirche Santo Stefano, sie ist die 1581–1630 vorgenommene Vergrösserung einer alten Kapelle, die wahrscheinlich ins 11. Jahrhundert zurückreicht.[10]
- Teatro sociale in Pizza Granda[10]
- Wohnhaus Artari-Cometta[10]
- Wohnhaus Colomba an der Piazza Fróo[10]
- Römisches Oratorium San Vitale 870 bereits erwähnt, mit Fresken[10]
- Wohnhaus Manzoni (Post)[10]
- Festungen Arogno-Sighignola[11]
- Die Dreifaltigkeitskapelle oder Cà Nova befindet sich an der Strasse von Arogno nach Rovio. Der Schrein am Strassenrand weist interessante Fresken aus dem späten 15. Jahrhundert auf, die eine stillende Madonna in Begleitung der Heiligen Katharina von Alexandria und der Heiligen Lucia darstellen. Auf dem Gewölbe befindet sich der Christus und an einer Aussenwand der Gnadenthron.[12]
Bilder
- Kirche Santo Stefano
- Kirche Santo Stefano: Innenansicht
- Arogno Dorfmitte
- Oratorium Beata Vergine in Val Mara
- Oratorium San Michele
- (c) Olivier Vuigner, CC BY-SA 3.0Oratorium San Vitale
- Luftbild aus 2000 m von Walter Mittelholzer (1919)
- Luftbild von Arogno von Photoramacolor AG (1991)
Bildung
- Sezione Scout San Michele Arogno[13]
Sport
- Associazione Sportiva Arogno[14]
Persönlichkeiten
Literatur
- Virgilio Gilardoni: Arogno. In: Il Romanico. Arte e monumenti della Lombardia prealpina. Istituto grafico Casagrande, Bellinzona 1967, S. 36–37, 39, 183–187, 423, 533.
- Antonio Gili: Arogno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. August 2009.
- Lucia Pedrini Stanga: I Colomba di Arogno. Fidia edizioni d’arte, Lugano 1994.
- Simona Martinoli u. a.: Arogno. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 364–366.
- Mario Delucchi: Le fabbriche di Arogno. Fontana Edizioni, Pregassona; Idem: Arogno, i luoghi e la loro storia. Fontana Edizioni, Pregassona; Idem: L’ultimo „maestran“ di Arogno. Fontana Edizioni, Pregassona 2006.
- Celestino Trezzini: Arogno In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 1, Ardutius – Basel, Attinger, Neuenburg 1921, S. 444 (Digitalisat), (abgerufen am 3. Juli 2017).
- Agostino Robertini, Silvano Toppi, Gian Piero Pedrazzi: Arogno. In: Il Comune. Edizioni Giornale del Popolo, Lugano 1974, S. 9–24.
Weblinks
- Arogno auf elexikon.ch
- Arogno: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Arogno e vita arognese (1939-1941) (italienisch) auf lanostrastoria.ch/entries/
- Webauftritt der Gemeinde Arogno
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Arogno (italienisch)
- Bundesinventar ISOS: Arogno (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
- ↑ Antonio Gili: Arogno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. August 2009.
- ↑ Arogno auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 28. Mai 2017).
- ↑ Arogno. In: Geographisches Lexikon der Schweiz, Erster Band, Aa - Emmengruppe, Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902
- ↑ Antonio Gili: Arogno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. August 2009, abgerufen am 5. Februar 2020.
- ↑ Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ a b c d e f Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 364–366.
- ↑ Festungen Arogno-Sighignola auf forti.ch
- ↑ La Cappella di Ca’ Nova (Film) (italienisch) auf youtube.com
- ↑ Sezione Scout San Michele Arogno auf portal.dnb.de (abgerufen am: 22. Juni 2016.)
- ↑ Associazione Sportiva Arogno
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
Autor/Urheber: Cassinam, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von nationaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer
(c) Olivier Vuigner, CC BY-SA 3.0
Chiesetta di San Vitale, Arogno
Autor/Urheber:
Aerial image of the village of Arogno in southern Ticino (Lugano in the Background)
Autor/Urheber: Leo Wehrli , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Autor/Urheber: Cassinam, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von nationaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer
Autor/Urheber: Ilario, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von regionaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer
Autor/Urheber: Pete, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Houses in Arogno, Ticino, Switzerland
Autor/Urheber: Ilario, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von regionaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer