Aroche

Gemeinde Aroche

Aroche – Ortsansicht
WappenKarte von Spanien
Aroche (Spanien)
Aroche (Spanien)
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Andalusien Andalusien
Provinz:Huelva
Comarca:Sierra de Huelva
Gerichtsbezirk:Aracena
Koordinaten:37° 57′ N, 6° 57′ W
Höhe:400 msnm
Fläche:498,44 km²
Einwohner:3.024 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:6 Einw./km²
Postleitzahl(en):21240
Gemeindenummer (INE):21008 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister:José Antonio Muñiz Carrasco
Website:www.aytoaroche.es
Lage des Ortes

Aroche ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 3.024 Einwohnern (Stand: 2022) im Nordwesten der südspanischen Provinz Huelva in der Autonomen Gemeinschaft Andalusien.

Lage

Der Ort Aroche liegt auf einem von Bächen (arroyos) umgebenen Bergrücken im westlichen Teil der Sierra Morena nahe der Grenze zu Portugal und gut 130 km (Fahrtstrecke) nördlich der Hafenstadt Huelva in einer Höhe von ca. 380 bis 450 m ü. d. M.[2] Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 585 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002016
Einwohner3.5964.7486.7633.5033.157

Der deutliche Bevölkerungsrückgang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.[4]

Wirtschaft

Während das Umland über Jahrhunderte in hohem Maße landwirtschaftlich geprägt war, ließen sich im Ort selbst auch Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder.

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet wurden archäologische Überreste aus der Jungsteinzeit entdeckt. In römischer Zeit hatte der Ort, der damals Turóbriga, später dann Arucci hieß und sogar über ein kleines Amphitheater verfügte, das Recht eigene Münzen zu prägen. Im Zuge der Rückeroberung (reconquista) der ehemals christlichen Gebiete im Süden der Iberischen Halbinsel aus den Händen der Mauren wurde der nahe der historisch lange Zeit umstrittenen Grenze zu Portugal gelegene Ort um das Jahr 1230 von den Truppen des portugiesischen Königs Sancho II. (reg. 1223–1247/8) eingenommen, doch fiel er bereits Ende des Jahrhunderts unter Sancho IV. an Kastilien.[5]

Inneres der Kirche

Sehenswürdigkeiten

  • Die um das Jahr 1200 von den Almohaden an der Stelle des römischen Amphitheaters erbaute Burg (castillo) wurde im 13. und 14. Jahrhundert umgebaut und erweitert. Große Teile des Burghofs werden seit dem frühen 19. Jahrhundert von einer Stierkampfarena eingenommen.[6]
  • Der Ort war von einer dreitorigen Stadtmauer aus dem 14./15. Jahrhundert umgeben, deren Überreste noch sichtbar sind.[7]
  • Mit dem Bau der dreischiffigen Iglesia de Nuestra Sra. de la Asunción wurde im Jahr 1483 begonnen, doch zogen sich die Arbeiten bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts hin; das westliche Joch blieb unvollendet. Alle drei Kirchenschiffe sind rippengewölbt; sehenswert ist vor allem das erst im Jahr 1835 entstandene Altarretabel.[8]
  • Unweit der Kirche befindet sich ein Rosenkranzmuseum mit über 2000 Exponaten aus aller Welt.[9]
  • Das Museo arqueológico befindet sich in drei Räumen des ehemaligen Hieronymiten-Konvents. Die beiden ersten Säle zeigen Funde aus der römischen Epoche des Ortes; der dritte Saal präsentiert Fundstücke von der Vorgeschichte bis zur frühen Neuzeit.[10]
Ermita de San Mamés
Umgebung
  • Der Bau der ca. 5 km nördlich des Ortes am Río Chanza bei der antiken Stadt Turóbriga gelegenen Ermita de San Mamés (manchmal auch als San Pedro de la Zarza bezeichnet) reicht bis in die Zeit der christlichen Wiederbevölkerung (repoblación) im 13./14. Jahrhundert zurück; es ist einer der ältesten (erhaltenen) Kirchenbauten Andalusiens. An den Innenwänden der dreischiffigen und von einem hölzernen Dachstuhl gedeckten Kirche befinden sich Fresken des 15. Jahrhunderts. Während einer Pestepidemie im 17. Jahrhundert wurde der Bau als Hospital genutzt.[11][12]

Weblinks

Commons: Aroche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Aroche – Karte mit Höhenangaben
  3. Aroche – Klimatabellen
  4. Aroche – Bevölkerungsentwicklung
  5. Aljucén – Geschichte etc.
  6. Aroche – Burg
  7. Aroche – Stadtmauer
  8. Aroche – Kirche
  9. Aroche – Rosenkranzmuseum
  10. Aroche – Archäologisches Museum
  11. Aroche – Turóbriga und Ermita de San Mamés
  12. Aroche – Ermita de San Mamés

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San Pedro de la Zarza.jpg
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También conocida como Ermita de San Mamés. Arquitectura gótico-mudéjar (ss. XIII-XIV) en la sierra de los Picos de Aroche.
Escudo de Aroche.svg
(c) Miguel Ángel "fotógrafo", CC BY-SA 4.0
Escudo municipal de Aroche (Huelva): De plata con filiera de oro, torre donjonada al natural acompañado en cuerpo inferior de dos leones rampantes de gules linguados y coronados de oro aferrados a sus muros y el superior de dos escudetes, sin esmaltar su campo con filiera de oro con tres palos de gules cargados de una banda azur. Al timbre corona real abierta. BOJA nº 64 de 01/04/2004.
Iglesia, Nuestra Señora de la Asunción. Interior.jpg
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A finales del siglo XV, el Arzobispado de Sevilla decide sustituir la obra de los siglos XIII y XIV. Trazada por el maestro del gótico Alonso Rodríguez, o su anterior Juan de Hoces, alcanzará su última fase constructiva a principios del XVII, a causa de problemas financieros y a la guerra con Portugal.
Karte Gemeinde Aroche 2022.png
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Gemeinde Aroche
Aroche, Spain.jpg
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The city of Aroche, Spain.