Arnold Harnisch

Arnold Harnisch († kurz vor dem 29. Januar 1691[Anm. 1] in Mainz) war im 17. Jahrhundert als Bildhauer im Rhein-Main-Gebiet tätig und einer der bedeutendsten Bildhauer in Deutschland im 17. Jahrhundert.[1]

Biografie

Er war der Sohn des Steinmetzen Martin Harnisch aus Schupbach in der Herrschaft Runkel, der auch Lahnmarmor lieferte, unter anderem für das Grabmal des Mainzer Kurfürsten Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads († 1629).[2]

Arnold Harnisch heiratete 1651 die Mainzer Bürgerstochter Katharina Schöffer in Mainz in der Kirche St. Ignaz[3] und wurde 1652 daraufhin als Mainzer Bürger aufgenommen. Mit Katharina hatte er einen Sohn. Sie starb 1655. Am Ende des gleichen Jahres oder Anfang 1656 heiratete er erneut, Katharina Brick, Tochter des kurfürstlichen Bäckers Konrad Brick. Mit ihr hatte er zwischen 1656 und 1680 zwölf Kinder.[4]

Arnold Harnisch war Mitglied der Goldschmiedezunft. 1669 war er daran beteiligt, seinen Bildhauerkollegen Mathias Rauchmiller, der sich weigerte, sich für die Zunft zu qualifizieren, aus Mainz zu entfernen. Rauchmiller ging nach Wien.[5]

Katharina Harnisch lebte nach dem Tod von Arnold Harnisch 1691 in großer Armut in Mainz.[6]

Werk

Arnold Harnisch war bekannt für seine qualitativ hochwertigen Arbeiten aus Lahnmarmor, aber auch Arbeiten aus Sandstein sind von ihm bekannt.

JahrObjektOrtAnmerkung
1658/1659Offene GrotteSchlossgarten Idstein[7]
nach 1666Epitaph für Adam Lohr[Anm. 2]Mainzer Dom[8]
1668MarmorsäulenUnionskirche IdsteinDamals: Martinskirche[9]
1675 – 1678Fünf MarmorportaleKurfürstliches Schloss, Mainz[10]
1676Laurentius-AltarMainzer DomAuftraggeber: Damian Hartard von der Leyen[11]
1676AltarUnionskirche IdsteinDamals: Martinskirche[12]
1676–1686Epitaph für Kurfürst-Erzbischof Damian Hartard von der LeyenMainzer Dom[13]
nach 1678Epitaph für Johann Peter von WalderdorffStadtkirche LimburgDamals: Franziskanerkirche[14]
1679–1685Epitaph des Landgrafen Georg Christian von Hessen-HomburgMainzer DomDas Epitaph ist stark restauriert.[15]
nach 1679Grabplatte des Kurfürst-Erzbischofs Karl Heinrich von Metternich-WinneburgMainzer Dom[16]
ca. 1680MarmorsäulenLettner des Westchores des Mainzer DomsNicht erhalten[17]
1682DreikönigsaltarTrierer DomZusammen mit Johann Mauritz Gröninger[18]
1683Mariä-Himmelfahrts-AltarMainzer DomIm Mainzer Dom bis 1868, heute in der Pfarrkirche St. Michael in Lörzweiler.[19]
1683Altar-Mensa des MartinsaltarsMainzer Dom, heute: St. Gereon in NackenheimDie Urheberschaft von Arnold Harnisch ist ungesichert.[20]
nach 1683Grabplatte des Domkapitulars Philipp Adolph von StaffelMainzer Dom[21]
1686Letzte datierbare Arbeit[22]

Literatur

Anmerkungen

  1. Der 29. Januar 1691 war der Tag der Bestattung (Lentz: Der Bildhauer, S. 104).
  2. Adam Lohr war Universitätsprofessor, kurfürstlicher Rat und Syndikus des Mainzer Domkapitels (Lentz: Der Bildhauer, S. 109).

Einzelnachweise

  1. Lentz: Der Bildhauer, S. 110.
  2. Lentz: Der Bildhauer, S. 102.
  3. Lentz: Der Bildhauer, S. 102.
  4. Lentz: Der Bildhauer, S. 103.
  5. Lentz: Der Bildhauer, S. 103.
  6. Lentz: Der Bildhauer, S. 104.
  7. Lentz: Der Bildhauer, S. 93.
  8. Lentz: Der Bildhauer, S. 109.
  9. Lentz: Der Bildhauer, S. 107.
  10. Lentz: Der Bildhauer, S. 104.
  11. Lentz: Der Bildhauer, S. 104.
  12. Lentz: Der Bildhauer, S. 104, 107.
  13. Lentz: Der Bildhauer, S. 108.
  14. Lentz: Der Bildhauer, S. 109.
  15. Lentz: Der Bildhauer, S. 108f.
  16. Lentz: Der Bildhauer, S. 109.
  17. Lentz: Der Bildhauer, S. 108.
  18. Lentz: Der Bildhauer, S. 107.
  19. Lentz: Der Bildhauer, S. 107.
  20. Lentz: Der Bildhauer, S. 108.
  21. Lentz: Der Bildhauer, S. 109.
  22. Lentz: Der Bildhauer, S. 104.