Armband
Ein Armband oder Armreif ist ein Schmuckgegenstand, der am Handgelenk getragen wird und dieses umschließt.
Das Armband besteht aus flexiblen Materialien wie Kettengliedern aus Metall, Perlen, Muscheln, Edelsteinen, Horn, Knochen, Tierzähnen oder aber aus Tuch, Seide, Leder-, Gummi- oder Plastikbändern.
Der Armreif, auch Armring, bestand zunächst aus harten Materialien wie Kalkstein, Knochen, Marmor, Schiefer, Serpentin und Ton; später dann aus Metall und ist ring- oder halbringförmig.
Geschichte und Bedeutung der Armbänder
Die Verwendung von Schmuck geht auf die Anfänge der Menschheit zurück; Hals- und Armschmuck in Form von einfachen, aber auch schon mehrgliedrigen Ketten ist bereits aus der Altsteinzeit belegt. Seit der Entdeckung der Verarbeitungsmöglichkeiten von Kupfer und Bronze wurden diese zu Röllchen, Plättchen, Perlen, Ringen und Scheiben verarbeitet. Die Verwendung organischer Stoffe wie Tierzähnen oder auch Bernstein nahm dagegen ab. Immer noch werden in Tibet Korallen-Armbänder in Handarbeit hergestellt.
Mit der Entdeckung der Metallverarbeitung in der Bronzezeit über die Glasherstellung bis zur Entwicklung von Kunststoffen erweiterte sich die Bandbreite der verwendeten Materialien. Mit der Verwendung kostbarer Materialien wurde der Schmuck zugleich ein Wertgegenstand. Das Armband, in Form von Silberringen getragen, war zeitweise Zahlungsmittel.
Das Armband diente auch als Schutzschild am Handgelenk des Jägers und Kriegers und als Schutz vor Schwerthieben. Bei den Kelten trugen männliche Krieger silberne Armreife zum Zeichen ihres Adels und als Ausdruck ihrer Machtposition. Vom Armreif leitet sich die Armilla (Armspange) ab, die zum Krönungsornat der deutschen Kaiser gehörte.
Armbänder wurden in Europa – im Gegensatz zur Antike – vom Mittelalter bis etwa zum Aufkommen der modernen Armbanduhr am Ende des 19. Jahrhunderts beinahe nur von Frauen getragen, modeabhängig vor allem in der Renaissance und im 19. Jahrhundert.[1]
Arten von Armbändern
Neben der vorrangigen Bedeutung der Armbänder als Schmuck haben sie teilweise auch eine weitergehende Funktion, so die Uhrenarmbänder, die es ermöglichen, eine Uhr am Handgelenk zu tragen und ebenfalls aus Leder, Metall oder Synthetik hergestellt sind. Solche Armbänder für Uhren können mittlerweile auch mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden. Dadurch können unter anderem Zutrittsberechtigungen, Geldwerte oder persönliche Daten im Armband gespeichert werden. Durch das Rembordieren, das fugenlose Verbinden von Ober- und Futterleder, weisen mittlerweile auch Lederarmbänder eine sehr hohe Wasserbeständigkeit auf.
Sportler tragen spezielle Schweißarmbänder aus Frottee. Eine relativ neue Entwicklung sind sogenannte Sportarmbänder, die meist aus Neopren hergestellt sind und an denen iPods und andere MP3-Player so befestigt werden, dass das Display auch während des Sports, zum Beispiel beim Jogging eingesehen werden kann.
Im Sportbereich, zum Beispiel in der Schwimmhalle oder im Fitnessstudio, gibt es Plastikarmbänder mit Schlüssel oder Chip, die Zutritt zu bestimmten Bereichen, wie der Umkleidekabine, gewähren. Manchmal dienen sie sogar als bargeldloses Zahlungsmittel.
Im Krankenhaus erhalten stationär aufgenommene Patienten ein Patientenarmband. Dieses wird meist automatisiert erstellt und trägt aufgedruckte Strichcodes. Das ermöglicht die verwechslungsfreie Zuordnung des Patienten bei Behandlungen und der Vergabe von Medikamenten. Außerdem werden bei Eingriffen Seitenverwechslungen vermieden. Bei Neugeborenen gibt die Farbe des Armbands (rosa oder hellblau) zudem Auskunft über das Geschlecht des Babys.
Armbänder aus Kunststoff oder Textilmaterial, die nicht zerstörungsfrei abgelegt werden können, dienen auch in vielen anderen Bereichen als zeitweiliger Beweis der Zutrittsberechtigung, so in Freizeitparks, Clubs, Museen, auf Messen, Kongressen und auch während eines Hotelurlaubs. Die Träger können anhand des Armbands den Zutritt begehren oder Leistungen, wie Essen oder Getränke beanspruchen. Solche Armbänder können in abnehmbarer Form auch zur Zeiterfassung genutzt werden[2]. Hierzu können sie für die visuelle Kontrolle mit Aufdrucken versehen sein oder bei einer berührungslosen Kontrolle auch mit RFID-Technik ausgerüstet sein.
Im beruflichen Umfeld gibt es Antistatik-Armbänder, die geerdet sind und statische Aufladungen ableiten sollen, damit elektronische Geräte, an denen gearbeitet wird, nicht zerstört werden. Ebenfalls bekannt sind Magnetarmbänder, die am Arbeitsplatz dazu dienen, Schrauben oder Werkzeuge zu halten, damit der Träger die Hände frei hat.
Diese Armbänder dürfen aber nicht mit magnetischen Armbändern verwechselt werden, die von manchen getragen werden, weil sie der magnetischen Wirkung einen erhofft positiven Einfluss auf das Wohlbefinden zuschreiben. Die Wirkung solcher Armbänder ist in der Wissenschaft aber umstritten.[3]
Notrufarmbänder werden vorwiegend von Senioren oder in der Mobilität eingeschränkten Personen getragen. Diese können bei einem Sturz oder in einer Notlage durch Druck auf eine am Armband angebrachte Taste einen Notruf auslösen.
Von Jugendlichen getragen und meist selbst hergestellt werden Freundschaftsbänder. Die durch den Radsportler Lance Armstrong bekannt gewordenen Silikonarmbänder weisen den Träger als Unterstützer von Hilfsorganisationen aus.
In der Homosexuellen-Szene getragene Armbänder, meist aus Leder, können Informationen über die sexuellen Vorlieben signalisieren. Am linken Arm getragen signalisieren sie, dass der Träger sexuell lieber den aktiven Part übernimmt, am rechten Arm getragen, zeigt es, dass bevorzugt die passive Rolle eingenommen wird.
Galerie
Armband von Paloma Picasso.
Armbändchen statt Eintrittskarte.
Korallenarmband.
Patientenarmband mit Barcode.
Quellen
Weblinks
- Knochen-Armband, ausgegraben in Troja III
- Modeschmuck à la Steinzeit. Auf: wissenschaft.de vom 23. Juni 2006
- Keltische Repliken aus Silber und Bronze, unter anderen Armreife für Männer und für Frauen
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Kahlert, Richard Mühe, Gisbert L. Brunner: Armbanduhren: 100 Jahre Entwicklungsgeschichte. Callwey, München 1983; 5., erweiterte Auflage ebenda 1996, ISBN 3-7667-1241-1, S. 9 f.
- ↑ Zeiterfassung Timemaster Lexikon - Zutrittskontrolle. Abgerufen am 11. Juni 2022.
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Rheuma: Kupfer- und Magnetarmbänder in Studie ohne Wirkung. 24. September 2013, abgerufen am 11. Juni 2022.
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(Heineken Open'er festival 2006) Tickets are exchanged for special bracelets
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Korallen-Armband - Handarbeit aus Tibet
Paloma Picasso jewelry
(c) The Portable Antiquities Scheme/ The Trustees of the British Museum, CC BY-SA 4.0
Burton, Wrexham: Middle Bronze Age hoard of gold adornments and bronze tools with a pot (04.2)
Date: 1300-1150 BC
Description:
1. Flange-twisted gold bar torc: complete and slender, with round-sectioned hooked terminals. Tightly coiled seven and a half times, probably to fit into the pot. Slightly gouged, probably through recent plough disturbance.
2. Twisted gold wire bracelet: small and complete, comprising six twisted wires. Angular flat ended rectangular terminals, enclosing and securing wire ends. At intervals, there are joins between wires (possible soldered). Tightly coiled in flat coil form, probably to fit into pot. (Fig.XX)
3. Composite gold necklace pendant: round bead attached to a biconical shaped body. The body is made of circular sectioned wire, spiralled around in many coils and probably soldered together to form a hollow pendant. Wire from pendant drawn up and welded to bead. Wearing facets on the bead and the pendant top surface suggest it was once the centrepiece of a strung bead necklace. (Fig.XX)
4. Penannular gold ring: C-sectioned sheet, with rounded convex exterior surface and concave interior. Simple terminals.
5. Corrugated gold penannular ring: sheet, with triple ribs defined by two grooves. Simple terminals, pressed together and overlapping.
6. Composite gold penannular ring: formed of three round-sectioned wires, fused together. Simple clipped or cut terminals.
7. Round gold bead: small, hollow, thin sheet bead.
8. Biconical gold bead: thin, hollow, sheet bead with oval shaped apertures, slightly dented.
9. Biconical gold bead: thin, hollow, sheet bead with oval shape apertures, dented and with tear diagonally down mid-body wall.
10. Biconical gold bead: thin, hollow, sheet bead with oval shaped apertures, slightly dented.
11. Transitional bronze palstave: complete, narrow-bladed looped palstave with sides diverging slightly to an unexpanded blade edge. Median ridge on both faces, descending below the stop. Extensive surface pock-marking and erosion of original surfaces.
12. Transitional bronze palstave: complete, similar in form to (11). Badly eroded flanges and extensive surface pock-marking and erosion of original surfaces.
13. Trunnion tool (chisel) of bronze: straight-sided chisel, with pointed butt end, diverging to an unexpanded crescentic blade edge. Lateral trunnions or lugs, one highly eroded. Pitted and eroded.
14. Half base sherd from a hand-made pottery vessel of later prehistoric technology. Lack of body form, rim and decoration precludes precise dating on stylistic grounds. Old upper wall breaks, fresh break across centre of base.
Discussion: Soon after the reporting of this hoard, the find-spot was visited by two of the authors (ML and AG) and Nick Herepath, Finds Liaison Officer based at Liverpool Museum (to whom the finders had originally taken the hoard for safe-keeping). With the assistance of the finders, the precise location of the hoard was accurately tied into the Ordnance Survey grid. A test pit (1.5 by 1.5m) was hand-excavated directly over the discovery focus, revealing a number of inter-cutting detector pits. The ploughsoil was found to be around 0.30m deep, directly overlying subsoil. No further artefacts and no archaeological features were located. Recent ploughing had probably disturbed and scattered the hoard, the bracelet being dragged up-field some metres before being dropped by the plough.
The Burton Hoard may be dated to the Middle Bronze Age (1300-1150 BC) by the range of chronologically diagnostic artefact forms present. This is an exceptional and extremely varied group of gold adornments and bronze tools representing one of the most important gold-bronze associations of the Penard phase of the Middle Bronze Age in Britain. At this time, a distinctive tradition involving the skilled twisting of gold torcs, worn as neck ornaments or armlets, emerged and flourished across Atlantic Europe. This was complemented by new found soldering and spiralling decorative techniques, witnessed here on the twisted wire bracelet and the composite necklace pendant. These are extremely rare forms, the bracelet only finding parallel with a ring and neck ornament in the Saint-Marc-le-Blanc Hoard (Ille-et-Vilaine, France). The pendant is only paralleled by a very recent 2005 discovery from West Sussex, currently going through the treasure process (2005 T421).
These artefacts may have been the possessions of a single person of some standing, either within a wealthy farming community and/or perhaps tied into the network of copper, tin and gold exchanges between western Britain and Ireland of the time. The coiling of the torc and bracelet, before placing it into the pot indicates care taken in burial, which could have been a votive act or a burial by proxy, the body of the owner being disposed of separately. No settlements or burial monuments are known in the vicinity of this low-lying and periodically flooding burial place, near the River Alyn. It appears that riverside locations were commonly selected, in north east Wales and Cheshire, as appropriate places for the burial of gold artefacts and hoards. Rivers seem to have exerted deep symbolic significance to these prehistoric farming and metal-working communities. This region may now also be regarded as one of the 'hot-spots' for gold use and burial in Britain at this time, along with East Anglia, Kent and central southern England.
Dimensions: (1) Max. length as coiled: 114.9 mm; max. height as coiled: 39.0 mm approx; diameter bar: 4.1 mm, weight: 92.9g.
(2) Max. length as rolled: 37.8 mm; width of bracelet: 6.3-6.4 mm, thickness of wire: 0.8 mm; thickness of terminals: 1.4 mm; weight: 11.1g.
(3) Body length: 26.0 mm; max. body diameter: 8.6 mm; height of body and bead: 14.3 mm; diameter of bead: 5.1 mm; weight: 4.3g.
(4) Diameter: 12.2-12.7 mm; width: 3.8 mm; thickness: 0.3-0.5 mm; weight: 1.1g.
(5) Diameter: 14.2-15.3 mm; width: 7.9-8.1 mm; thickness: 0.3 mm; weight: 3.3g.
(6) Diameter: 13.7-13.9 mm; width: 6.0 mm; thickness: 1.9 mm; weight: 5.5g.
(7) Max. diameter: 7.1 mm; width: 5.9 mm; thickness: <0.1 mm; weight: 0.4g.
(8) Max. diameter: 11.4-11.5 mm; width: 8.2 mm; thickness: <0.1 mm; weight: 0.7g.
(9) Max. diameter: 10.2-10.7 mm; width: 8.5 mm; thickness: <0.1 mm; weight: 0.6g.
(10) Max. diameter: 10.2-10.5 mm; width: 7.9 mm; thickness: <0.1 mm; weight: 0.6g.
(11) Surviving length: 150.2 mm; surviving blade width: 44.7 mm; butt width: 23.8mm; surviving thickness at stop: 30.3 mm; weight: 304.9g.
(12) Surviving length: 152.9 mm; surviving blade width: 47.1 mm; butt width: 23.8 mm; surviving thickness at stop: 27.4 mm; weight: 289.5g.
(13) Surviving length: 134.3 mm; surviving blade width: 28.0 mm; surviving width at trunnions: 28.8 mm; max. thickness: 8.9 mm; weight: 101.6g.
(14) Base diameter: 100 mm; height: 32.3 mm; wall thickness: 8.5-9.5 mm; weight: 126.4g.
Metal content: Surface analysis conducted by the National Museum of Wales indicated the following approximate gold contents: (1) 80 per cent; (2) 89 per cent; (3) 87 per cent; (4) 97 per cent; (5) 96 per cent; (6) 95 per cent; (7) 95 per cent; (8) 97 per cent; (9) 99 per cent; (10) 98 per cent.
A GWILT, M LODWICK AND M DAVIS