Armavia

Armavia
Արմավիա
Logo der Armavia
Suchoi SSJ 100-95 der Armavia
IATA-Code:U8
ICAO-Code:RNV
Rufzeichen:ARMAVIA
Gründung:1996
Betrieb eingestellt:2013
Sitz:Jerewan, ArmenienArmenien Armenien
Drehkreuz:

Jerewan

Heimatflughafen:Jerewan
Leitung:Norayr Beluyan
Flottenstärke:8
Ziele:national und kontinental
Armavia
Արմավիա hat den Betrieb 2013 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Armavia (armenisch Արմավիա) war die größte armenische Fluggesellschaft mit Sitz in Jerewan und Basis auf dem Flughafen Jerewan.

Geschichte

Die Firma wurde 1996 gegründet, aber der Flugbetrieb wurde erst 2001 aufgenommen. 2002 ging Armavia eine Allianz mit Siberia Airlines (heute: S7 Airlines) ein, die 70 % des Aktienpakets von Armavia übernahm, während die restlichen Anteile bei armenischen Investoren verblieben. Im Oktober 2002 übernahm die Firma ihren ersten Airbus A320.

Im August 2003 folgte ein zweiter Airbus, außerdem übernahm Armavia Routen vom staatlichen Unternehmen Armenian Airlines, das Insolvenz anmeldete. Anschließend erwarb Armavia ein Monopol von der armenischen Regierung für bestimmte lukrative Routen (beispielsweise Jerewan–Moskau). Im Gegenzug verpflichtete sich Armavia, heimische Arbeitskräfte zu beschäftigen, die Zahl der angebotenen Flüge nicht zu reduzieren und dem Staat eine jährliche Gebühr von einer Million US-Dollar zu bezahlen. Am 1. Januar 2005 übernahm Armavia weitere Routen von Armenian International Airways, wodurch Armavia zum größten Luftfahrtunternehmen Armeniens aufstieg.

2005 erwarb der russische Multimillionär armenischer Abstammung Michail Baghdasarow (eigentlich Baghdasarjan, armenisch Բաղդասարյան) die 70 % der Anteile von Siberia Airlines. Baghdasarow wird nachgesagt, dass er gute Kontakte zum mächtigen armenischen Präsidenten Sersch Sargsjan pflegt. Die Kritik der Weltbank an der Monopolstellung Armavias, der zufolge die Preise überhöht seien, wurde von den Behörden auch mit dem Argument zurückgewiesen, dass Armavia für die nationale Sicherheit von Bedeutung sei, da im Falle eines Wiederaufflammens des Konfliktes in Bergkarabach Armavia im Gegensatz zu ausländischen Anbietern die Flüge nicht einstellen würde.[1]

Im Jahr 2011 war Armavia weltweiter Erstkunde des Suchoi SSJ 100-95, im Juli 2012 wurde jedoch bekanntgegeben, dass man den zweiten bestellten Superjet nicht abnehmen werde.[2]

Ende März 2013 stellte Armavia den gesamten Flugbetrieb ein.

Flugziele

Armavia bot zuletzt internationale Flüge an, die Ziele innerhalb des deutschsprachigen Raumes variierten saisonbedingt (Köln/Bonn, Frankfurt, Berlin-Tegel, Düsseldorf, Wien, Amsterdam).[3]

Flotte

Ein Airbus A320-200 der Armavia

Zuletzt besaß Armavia acht Flugzeuge:[4]

Zwischenfälle

Armavia verzeichnete in ihrer Geschichte zwei Zwischenfälle:[5]

  • In der Nacht vom 4. auf den 5. Mai 2006 brannten in einem Hangar der Sabena Technics auf dem Brüsseler Flughafen vier Flugzeuge aus, darunter ein Airbus A320-200 der Armavia. Damit hatte die Fluggesellschaft innerhalb von zwei Tagen zwei Flugzeuge verloren.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Armavia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Armeniareport 2006
  2. aerotelegraph.com – Armavia düpiert Sukhoi 13. Juli 2012.
  3. Armavia: Bekanntmachung auf der deutschsprachigen Homepage (Memento vom 16. Februar 2008 im Internet Archive) 23. Februar 2008.
  4. Armavia’s aircraft put on sale (englisch), abgerufen am 8. Februar 2015.
  5. Daten über die Fluggesellschaft Armavia im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2014.

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Armavia Airbus A320
Armavia Sukhoi Superjet Heisterkamp.jpg
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Armavia Sukhoi Superjet landing at Vnukovo Airport